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Eisiger Schatten

Eisiger Schatten

Titel: Eisiger Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Euren Botschafter zurück?“
    „Botschafter?“, fragte Daron laut. „Wer kann damit gemeint sein?“
    Ein sehr intensives Bild erschien in Darons und Sarwens Köpfen. Es zeigte Thamandor! Allerdings war nicht sein Gesicht besonders gut erkennbar, dafür aber der über die Schulter ragende Griff seines Schwertes mit dem Namen „Leichter Tod“. Die kleinen Verzierungen am Schwertknauf schienen für die Eismenschen ein wichtigeres Merkmal zu sein als die Gesichtszüge des Waffenmeisters.
    „Damit ist die Frage wohl beantwortet“, dachte Sarwen.
    Daron wandte sich zu dem Waffenmeister um. „Aus irgendeinem Grund halten die Eismenschen Euch für einen Botschafter, werter Thamandor. Also begleitet uns.“
    „Haben sie das wirklich … gesagt?“, wunderte sich Thamandor.
    „Eher gedacht als gesagt“, antwortete ihm Daron.
    Thamandor seufzte und nahm den Flammenspeer locker über die Schulter. „Was für ein Botschafter könnte ich schon sein, da ich doch die Magie dieser Wesen nicht verstehe und auch keinen ihrer Gedanken wahrzunehmen vermag?“ Er zuckte mit den Schultern. „Aber ich will diplomatischen Verhandlungen natürlich nicht im Weg stehen.“
    Auf einmal erschienen Bilder auf der Kristallkugel – Bilder von Lirandil und Sandrilas!
     
     

Der Kristallene
     
    Es manchmal schwierig zu erkennen, ob die Bilder auf der Eiskugel Lirandil oder Sandrilas zeigten, denn einmal füllte Sandrilas' Augenklappe den Großteil jener Fläche aus, auf der die Bilder erschienen, im nächsten Moment war nur die Spange zu sehen, die Lirandils Mantel zusammenhielt. Sie bestand aus Elbenbronze, genau wie das Amulett des Fährtensucher, das er am schwarzen Felsen zurückgelassen hatte. Zudem waren auch darin verschlungene Runen eingraviert wie bei dem Amulett.
    Daron hob es hoch.
    „Wenn die Eismenschen sich so sehr für solche Einzelheiten interessieren, dann sollten sie sich das hier ansehen“, sandte er seiner Schwester einen Gedanken.
    Weitere Bilder flirrten in immer rascherer Folge über die Kugel. Hin und wieder flossen die Farben ineinander, sodass man sehr aufmerksam hinsehen musste, um zu erkennen, was da gezeigt wurde, selbst wenn man über die scharfen Augen eines Elben verfügte.
    Gewaltige Eis-Leviathane waren nun zu sehen und Horden von Eisdrachenläufern, die blaues Feuer spieen und ihre Sichelklingen durch die Luft schwangen, während sie mit ausgebreiteten Libellenflügeln über die weißen Ebenen des Eislandes rannten. Im Hintergrund war ganz kurz etwas sichtbar, das auf den ersten Blick wie ein Berg wirkte. Aber es war kein Berg, wie Daron feststellte.
    „Ein riesiger Drache aus Eis!“, durchfuhr es den jungen Halbelben. Unzählige der Eisdrachenläufer umgaben ihn, während sich der gebirgsgroße Koloss auf einmal in Bewegung setzte und sehr langsam vorankroch.
    Das Bild verschwamm und machte etwas anderem Platz.
    Da war ein Schiff, das direkt durch ein vereistes Meer fuhr und vollkommen aus einem silberfarbenen Metall bestand, über das Blitze zuckten.
    „Also doch - Jarandil!“, rief Thamandor grimmig. „Die Beschreibung des Schiffes, das er sich offenbar in Mintua hat bauen lassen, stimmt genau mit dem überein, das wir dort sehen!“
    In diesem Moment brach der Strom der Bilder ab, und nur noch die klare Eisfläche der Kugel war zu sehen.
    „Was sollte dieses Durcheinander bedeuten?“, fragte Sarwen. „Ich konnte keine erklärenden Gedanken wahrnehmen.“
    „Ich auch nicht“, gestand Daron.
    „Tja, euch hat man ja auch nicht zum Botschafter zwischen unseren Völkern erkoren“, entgegnete Thamandor. „Allerdings muss ich zugeben, dass auch ich nicht schlau aus diesem Bildersalat werde. Will man uns mitteilen, dass Lirandil und Sandrilas vielleicht von Jarandil gefangen genommen wurden? Oder dass dieser Rieseneisdrache, der wie der Vater aller Eisdämonen aussah, sie vielleicht verschlungen hat?“
    Er zuckte mit den Schultern und wandte sich den in der Nähe stehenden Eismenschen zu, die die Elben stumm und regungslos beobachteten.
    „Vielleicht können wir ja eure Zeichensprache lernen, oder ihr findet irgendeine andere Möglichkeit, uns mitzuteilen, was ihr von uns wollt. Wir sind jedenfalls hier, weil euer verfluchtes Eis eine unserer Städte niederzuwalzen droht und weil wir unsere Gefährten vermissen. Lirandil und Sandrilas!“
    Thamandor nahm Daron das Amulett des Fährtensuchers aus der Hand und hielt es einem der Eismenschen hin.
    „So was hatte einer unserer Freunde

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