Eiskalt [EROTIK] (German Edition)
sagte, ergab Sinn.
“Ich war sauer auf ihn”, gestand ich.
“Wie bitte?”
“Ich war sauer auf ihn”, wiederholte ich mit lauter Stimme. “Ich hätte nicht anrufen dürfen, aber wir hatten einen Streit. Und, ach, ich …”
“Was haben Sie?”, hakte die Polizistin nach.
“Ich habe nicht nachgedacht. Ich bin schwanger und emotional angegriffen.” Ich seufzte. “Ich weiß, das ist keine Entschuldigung. Ich war dumm. Es tut mir leid.”
Die Polizistin zuckte mit den Schultern. “Also gut”, sagte sie zweifelnd. “Sie werden eine entsprechende Aussage unterschreiben? Dass Ihr Freund nur handelte, um sich zu verteidigen?”
Ich blickte zur Tür. Peter war nicht da. Ich wusste, dieses Gespräch fand ohne ihn statt. Vielleicht konnte ich mich der Polizistin anvertrauen, ich war sicher, dass sie mir sowieso kein Wort glaubte. Ich konnte ihr erzählen, dass ich Angst vor Peter hatte und dass ich deshalb eine völlig andere Geschichte erzählte. Ich konnte sie anflehen, Peter einzusperren und den Schlüssel wegzuwerfen.
Aber ich war nicht dumm. Ich wusste, wie das System funktionierte. Wenn Peter inhaftiert wurde, hatte er die Chance, auf Kaution wieder rauszukommen. Und wenn das geschah …
Er würde mir wehtun. Dessen war ich mir sicher.
Nein, ich konnte nicht tun, was ich wirklich tun wollte. Nicht ohne meine Sicherheit zu riskieren.
Mein Leben.
Das Leben meines Babys.
“Ja.” Ich nickte heftig. “Ich werde eine entsprechende Aussage unterschreiben.”
Die Polizistin reichte mir ein Blatt Papier und einen Stift. “Sie können Ihre Aussage selbst aufschreiben.”
Ich hob den Stift. Setzte ihn auf das Papier, um den Bericht zu verfassen.
“Ich möchte Ihnen einen Rat geben. Wenn Sie sich das nächste Mal mit Ihrem Freund streiten, suchen Sie sich eine andere Möglichkeit, ihn in die Pfanne zu hauen. Wenn Sie eine Falschaussage machen, können Sie in ernsthafte Schwierigkeiten kommen.”
“Es war keine Falsch…”
“Nicht ganz. Aber Sie haben sich auch nicht als Opfer gemeldet, als Sie es besser getan hätten.”
Ich verstand, was sie meinte. Und hielt den Mund. Die Polizei mochte sicher niemanden, der sie auf den Arm nahm. Selbst wenn dieser Jemand schwanger und von Hormonen gebeutelt war.
Kurze Zeit später verließ ich gemeinsam mit Peter die Polizeistation. Ich hatte eine Falschaussage geschrieben und meinen Namen daruntergesetzt.
Du hast dich verändert.
“Peter”, begann ich, nachdem wir eine Zeit lang schweigend gefahren waren. “Ich möchte meinen Mann treffen. Um es zu Ende zu bringen”, fügte ich rasch hinzu, als seine Augen sich beunruhigt weiteten. “Es ist an der Zeit. Ich möchte es ihm sagen. Ihm von dem Baby erzählen und meine … meine Entscheidung mitteilen.”
“Natürlich.” Peter strahlte. “Ich werde dich begleiten.”
“Nein.” Ich verschränkte meine Finger mit seinen und hob Peters Hand an meine Lippen. “Ich bin dir dankbar, dass du für mich da sein willst, aber für dieses Gespräch bin ich allein verantwortlich. Das ist nur fair.”
“Er soll dir nicht wehtun.”
So wie du mir wehtust, wenn du nicht das bekommst, was du willst? “Ich werde ihn an seinem Arbeitsplatz treffen. Es wird schon gut gehen.” Ich lächelte, um Peter zu versichern, dass ich die Wahrheit sagte. “Ich trage dein Kind unter meinem Herzen. Meine Zukunft ist an deiner Seite. Du würdest mich nie betrügen, nicht so wie er’s getan hat. Das weiß ich jetzt.” Ich fügte eine Lüge an die nächste. Ich war gut darin. Ich musste ihn einfach überzeugen. “Dir allein gehört meine Liebe, Peter. Für immer.”
Peters Gesicht strahlte mich voller Wärme an, als er sich mir zuwandte. Er glaubte mir. Gott sei Dank.
“In Ordnung”, sagte er. “Ich vermute, es ist das Beste, wenn du dich allein mit deinem Mann triffst. Denn ich werde wieder einmal die Stadt verlassen. Die Arbeit ruft.”
“Wirklich?” Ich versuchte, enttäuscht zu klingen.
“Ja. Ich werde für drei Tage in Seattle sein.”
Drei Tage! Das war Musik in meinen Ohren.
“Es ist gut, dass wir diese Polizeisache vorher aus dem Weg geräumt haben. Andernfalls hätte ich nicht verreisen können.”
Peter warf mir einen Blick zu. Ich begriff, was er mir damit sagen wollte. “Ja”, erwiderte ich. “Ich bin auch froh.” Sogar noch glücklicher, weil meine Aussage bei
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