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Eiskalt [EROTIK] (German Edition)

Eiskalt [EROTIK] (German Edition)

Titel: Eiskalt [EROTIK] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Farley
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erwiderte ich. Marnie brauchte mir die schmerzlichen Fakten nicht ins Gesicht zu schleudern. “Aber zumindest besaß er den Anstand, mir davon zu erzählen. Anders als Keith.”
     
    Einen Herzschlag lang herrschte Stille. Dann fragte Marnie. “Glaubst du wirklich, Andrew hat dir aus einem anderen Grund von seiner Affäre erzählt außer dem, dass diese Hure gedroht hat, ihn zu verklagen?”
     
    Marnies Worte ließen mich zögern. Ich konnte ihre Frage nicht beantworten.
     
    “Ich weiß, du denkst, es geht für mich hierbei nur um Keith. Dass ich nicht darüber hinwegkomme, wie sehr er mich verletzt hat und dass ich diese Enttäuschung in gewisser Weise auf Andrew projiziere.”
     
    Ich sagte nichts.
     
    “Vertrau mir, das tue ich nicht”, fuhr Marnie fort.
     
    “Du denkst, das hier wäre für mich leicht?”, fragte ich sie. “Ich weiß nicht, was richtig ist. Es ist schwer genug, mit Andrews Betrug zurechtzukommen, da ich ihn noch immer liebe. Ich brauche dich als Freundin und zur Unterstützung, egal wie es weitergeht. Und wenn du bei Andrew nicht sachlich bleiben kannst, dann sollten wir einfach nicht über ihn reden, okay?”
     
    Einige Momente blieben wir stumm. Ich brach die Stille. “Ich habe die Nacht mit Peter in Gedanken noch mal erlebt – mit dir –, und jetzt fühle ich mich wieder wie der letzte Dreck.”
     
    “Es gibt etwas, das ich dir noch nie erzählt habe”, eröffnete Marnie mir mit einem Mal. Die Worte purzelten hastig über ihre Lippen.
     
    “Was denn?”
     
    Ich blickte sie an, doch Marnie erwiderte meinen Blick nicht. Und dies war der Moment, als sich ein unheimliches Gefühl in meinem Körper ausbreitete. Ich wusste nicht, warum.
     
    “Was ist los, Marnie?”, wiederholte ich leicht verängstigt. “Was hast du mir noch nie erzählt?”
     
    “Ich will dich etwas fragen. Denkst du, es war das erste Mal, dass Andrew eine andere Frau gefickt hat?”
     
    “Warum fragst …” Ich verstummte. Mein Mund öffnete sich, während ich sie anstarrte. Der Gedanke kreiste in meinem Kopf …
     
    Endlich blickte Marnie auf, schaute mich richtig an und atmete tief durch, ehe sie weitersprach. “Andrew hat mich angemacht. Es ist ungefähr fünf Jahre her.”
     
    Die Worte waren wie ein Messer, das in meine Brust fuhr. Ich keuchte auf. “Nein.”
     
    “Zunächst mal weißt du, dass ich dich niemals betrügen würde. Denk nicht mal daran, dass es darüber hinausgegangen sein könnte. Und zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass er betrunken war. Darum habe ich den Vorfall auch entsprechend verbucht und dir gegenüber nie erwähnt.”
     
    “Er hat dich angemacht?” Meine Stimme klang zittrig.
     
    Marnie nickte. “Darum habe ich mich gefragt … ob es das erste Mal war?”
     
    Ich wollte angesichts dessen, was Marnie mir erzählte, stark sein, aber ich konnte nicht. Heiße Tränen strömten über mein Gesicht. “Du denkst, er hat mich all die Jahre betrogen?”
     
    “Ich weiß es nicht”, sagte Marnie leise. “Wenn ich ehrlich bin, würde ich ihn nicht für den Typ Mann halten, aber … Ach Süße.” Sie wischte meine Tränen fort. “Vielleicht hätte ich das nicht sagen dürfen. Es ist lange her, und er hat nie wieder etwas Ähnliches versucht. Ich weiß nicht, warum ich es überhaupt erwähnt habe.”
     
    “Nein. Ich bin froh, dass du es mir erzählt hast.” Ich stand auf.
     
    “Ich und meine große Klappe”, murmelte Marnie. “Man braucht es nur mir überlassen, und schon reden wir nicht mehr über Peter, und du bist traurig.”
     
    Ich wischte ihre Selbstvorwürfe beiseite und täuschte eine Lässigkeit vor, die ich nicht verspürte. “Nein, du musstest es mir erzählen. Ich wünschte, du hättest es schon eher erwähnt. Vielleicht hast du recht. Vielleicht täusche ich mich selbst, wenn ich denke, dass Andrew und ich unsere Beziehung retten können.”
     
    “Ich habe nicht gesagt …”
     
    Ich gähnte. “Gott, bin ich erledigt. Ich sollte wieder ins Bett gehen.”
     
    Marnie stand auf. “Mist, jetzt bist du böse auf mich.”
     
    Ich umarmte sie, als wollte ich ihr beweisen, dass ich nicht böse auf sie war. “Bin ich nicht.”
     
    Ich war nicht auf sie böse. Ich war auf mich böse.
     
    Weil ich so naiv war.
     
     

13. KAPITEL
     
     
    Ich ersparte mir die Fahrt zu dem Hotel, in dem Andrew arbeitete. Ich glaubte nicht, dass ich seinen Anblick ertrug. Aber nachdem Marnie fort war, rief ich ihn an, weil ich die Wahrheit wissen

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