Eiskalt [EROTIK] (German Edition)
wie sehr ich Andrew davon überzeugen wollte, obwohl Gott allein wusste, warum. “Ich liebe ihn nicht.”
Andrews Augen leuchteten hoffnungsvoll auf. “Dann wirst du die Sache beenden?”
Jetzt zögerte ich. “Wenn ich so weit bin.”
“Was soll das heißen, wenn du so weit bist?”
“Wenn ich so weit bin.”
“Es ist nichts Ernstes mit ihm. Warum willst du ihn weiterficken?”
“Ich habe nicht behauptet, dass es nichts Ernstes ist.”
“Jetzt bin ich verwirrt”, gestand Andrew.
“Er behandelt mich gut. Und weißt du was? Der Sex ist fantastisch.”
Andrews Wange zuckte angesichts meines unverfrorenen Geständnisses.
“Was ist los, Andrew?”, fragte ich. Wut regte sich in mir, da ich mich an seinen Betrug erinnerte. “Es war in Ordnung, dass du mit einer anderen Frau im Bett warst, aber ich darf keinen Spaß haben?”
Er antwortete nicht.
“Du hast damit angefangen. Vergiss das nicht. Wenn du nicht beschlossen hättest, mit Isabel eine Affäre zu haben, würden wir diese Unterhaltung nicht führen.”
“Ich habe dir gesagt, es tut mir leid. Wie oft kann ich dir das noch sagen?”
Es tut ihm leid. Als könnte eine Entschuldigung alles wieder in Ordnung bringen. Seine Worte erzürnten mich noch mehr.
“Der Sex, den ich jetzt habe, ist so geil, dass ich nicht glaube, dass er mich je betrügen wird”, schleuderte ich ihm entgegen und rieb Salz in Andrews Wunde. Aber er verdiente es. Verdiente es, weil er mich so tief verletzt hatte. “Ich denke wirklich, ich könnte mich in ihn verlieben.”
Das brachte Andrew zum Schweigen. Seine Lippen pressten sich zu einer dünnen Linie zusammen. Dann entfernte er sich von mir und ging zur Tür.
“Andrew.” Ich folgte ihm. Plötzlich bereute ich, was ich gerade gesagt hatte. Ich hatte ihm wehtun wollen, und ich hatte mehr als das erreicht. “Andrew, warte.”
Er blieb erst stehen, als er die Tür erreichte. Hörbar atmete er aus, ehe er sich zu mir umdrehte.
“Ich habe nicht …”
“Ich denke, es ist wie du sagst. Nicht ich mache die Regeln. Ich würde mir nur wünschen zu wissen, welches Spiel wir spielen.”
Ich machte den Mund auf und wollte etwas sagen, doch ich fand keine Worte. Mit raschen Schritten ging er zu seinem Wagen. Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich ihn noch immer liebte. Aber ich war auch verunsichert, ob meine Liebe zu ihm eine Beziehung aushielt.
Es hatte ihn nicht daran gehindert, mich zu betrügen.
Ich ging zurück ins Haus und schloss die Tür. Ich war von dem, was die Zukunft für mich bereithielt, verwirrt.
Denn sosehr ich Andrew auch liebte, ich meinte das, was ich sagte. Ich könnte mir vorstellen, mich in Peter zu verlieben. Er war ein Mann, mit dem ich mich auf eine Art und Weise verbunden fühlte, die ich nicht für möglich gehalten hätte.
21. KAPITEL
Peaches war verschwunden.
Ehe ich am Freitag zu Peter gefahren war, hatte ich sie rausgelassen. Falls ich es nicht rechtzeitig nach Hause schaffte und sie hungrig wurde, konnte sie sich wenigstens eine Eidechse fangen. Oder einen Vogel.
Wie es für Katzen typisch war, ging Peaches am liebsten nachts raus. Aber gewöhnlich tauchte sie morgens vor der Tür auf und wollte wieder ins Haus.
Nicht heute Morgen.
Mit gerunzelter Stirn schloss ich die Vordertür und fragte mich, wo sie sein könnte. Ich schlenderte in die Küche und gab Wasser in die Kaffeekanne. Mein Telefon klingelte, rasch stellte ich die Glaskanne ab und schnappte nach dem Wandtelefon.
“Hallo?”
“Hallo, Sophie.”
Ich war überrascht. Es dauerte einen Moment, bis ich die Stimme erkannte. Aber dann wusste ich, wer es sein musste.
“Mom?”
“Hallo, Liebes.”
Ich lächelte angenehm überrascht. Nach dem Stress der gestrigen Begegnung mit Andrew und Marnies Kommentar, dass ich mich verändert hätte, war es schön, von jemandem zu hören, der nicht in mein aktuelles Beziehungsdrama verstrickt war.
“Wie geht es dir, Mom?”
“Mir geht es gut, danke.”
Meine Mutter lebte mit ihrem neuen Mann in Kalifornien, und wir sprachen zurzeit nicht allzu oft miteinander. Wir waren uns nicht so nahe, wie ich es mir wünschte. Es lag an den Entscheidungen, die sie getroffen hatte. Weil mein Vater durch sie so verletzt worden war.
Meine Mutter hatte meinen Vater für einen anderen Mann verlassen. Sie
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