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Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Titel: Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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hatte, was sie brauchte. Also translozierte er sich in sein Jagdhaus.
    Angesichts der Szene, die ihn dort erwartete, sackte Murdoch der Unterkiefer herunter.
    Alle Fenster waren geöffnet, und überall war Eis. Sie hatte das ganze Gebäude darin eingesponnen, wie eine Spinne ihr Netz spinnt.
    Er war im Baltikum des achtzehnten Jahrhunderts aufgewachsen. Sein Heim warm zu halten galt als oberste Priorität. Doch jetzt bildete Eis Bögen in den Türrahmen, rundete die eckigen Türpfosten ab, Eiszapfen baumelten von der Decke und hingen wie Vorhänge vor den Fenstern, und die Wände waren von einer weißlichen Schicht überzogen, in die sie primitiv wirkende Symbole geritzt hatte.
    Dazu hatte sie kein Recht. Junggesellen gerieten wegen einer Zahnbürste in Panik? Die müssten mal erleben, dass eine unsterbliche Frau einen niemals endenden Schneesturm in ihrem Jagdhaus entfesselte.
    Wer würde da nicht in Panik ausbrechen?
    Sie selbst konnte er nirgendwo finden. Während er von einem leeren Zimmer zum nächsten schlich, erschreckte und verwirrte ihn das Maß an Enttäuschung, das er verspürte.
    Als er sein Schlafzimmer erreichte, sah er, dass sie dort geschlafen hatte – sie hatte sämtliche Decken von dem Bett entfernt. Warum sie sich wohl dort niedergelassen hatte und nicht in dem Zimmer geblieben war, in dem er ihr Gepäck abgestellt hatte?
    Sie hat in meinem Bett geschlafen? Dieses Wissen berührte etwas in ihm, es löste einen dunklen, primitiven Trieb aus. Der Gedanke, seine Frau in seinem Anwesen in Sicherheit zu wissen, in einer Festung, die er durch sein Schwert erobert hatte … erregte ihn.
    Sie schläft in meinem Bett.
    Er schüttelte sich und widmete sich einem ihrer unausgepackten Koffer, in dem er eine Reihe erotischer Romane entdeckte, bei deren Titeln er die Brauen hob, sowie eine Unterwäschesammlung, die er in den nächsten Jahren in seinen Träumen an ihr sehen würde. Er hob eines ihrer Seidennachthemden hoch und atmete tief ihren Duft ein.
    Es überraschte ihn nicht, dass er auf der Stelle hart wie Stein wurde. Aber auch seine Fänge schärften sich. Wieso war sie die Einzige, bei der er in Versuchung geriet, direkt aus ihren Adern zutrinken?VorihrwarernochnieinVersuchunggeraten;genausowenigwieerindervergangenenWocheauchnurdasgeringste Verlangen danach verspürt hatte.
    Er legte das Nachthemd beiseite und öffnete den zweiten Koffer. Er war voll mit Salz . Wofür brauchte sie um Gottes willen so viel Salz?
    Dann ging er zur Kommode, auf der ihr Satellitentelefon stand, das er auf seine Funktionstüchtigkeit überprüfte, für den Fall, dass sie nicht in der Lage gewesen sein könnte, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Von wegen – es war aufgeladen, der Klingelton abgestellt, und das Display zeigte an, dass verschiedene Anrufe eingegangen waren. Er scrollte durch ihr Adressbuch, bis er seine Nummer unter dem Eintrag Vampirtelefon entdeckte. Sie hätte ihn anrufen können, hatte es aber nicht getan.
    An das Telefon war ein robust wirkender, offenbar eissicherer Laptop angeschlossen. Manchmal war die Mythenwelt wirklich der reine Wahnsinn. Die Vorstellung, dass er in seinem Jagdhaus Zugang zum Internet hatte, war für ihn genauso unfassbar wie die Vorstellung, dass ein Wesen aus einer anderen Welt darin hauste.
    Als er das Bad betrat, entdeckte er, wofür sie das Salz brauchte. Neben der altmodischen Badewanne stand ein geöffnetes Paket. Daniela brauchte Salz, damit ihr Badewasser nicht gefror. Kein Wunder, dass sie wie das Meer riecht , dachte er.
    Das alles war einfach zu bizarr, unglaublich …
    Der Nordwind wehte durch das Fenster und trieb Schnee hinein. Ohne nachzudenken, versuchte er es zu schließen, aber es war festgefroren.
    Er starrte in die harsche, winterliche Nacht hinaus. Sie war irgendwo dort draußen, seine kleine Braut, die er niemals würde berühren können. Alles an ihr, an dieser Situation, erschien ihm unwirklich.
    Das ganze Eis rief ihm noch einmal gnadenlos in Erinnerung, dass er niemals von ihr würde trinken können. Sie ruft die Blutgier in dir hervor. Verlasse diesen Ort.
    Sein Brustkorb fühlte sich an, als ob sich ein eisernes Band darum zusammenzöge. Er translozierte sich weg, völlig außer Atem und verwirrt von der Frau, die in seinem Haus lebte.
    Hierher komme ich mit Gewissheit nie wieder zurück.

25
    Murdoch blickte zum wiederholten Mal auf seine Uhr.
    Die Nacht neigte sich ihrem Ende zu, und immer noch wartete er auf Rurik und Lukyan. Sie hatten sich im French

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