Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung
Quarter verabredet, um einer neuen Spur zu folgen, und es sah Rurik gar nicht ähnlich, sich zu verspäten.
Ruhepausen waren für Murdoch nach wie vor gefährlich, selbst nach seinem unseligen Ausflug vor einer Woche. Doch er war fest entschlossen, die unnatürliche Anziehungskraft zu bekämpfen, die Daniela auf ihn ausübte. Ja, er hatte zusammen mit ihr atemberaubende Lust erlebt. Aber das hob nur umso deutlicher hervor, wie sehr er Sex vermisste. Das verzehrende Verlangen, schwitzende Körper, die sich aneinander rieben, stoßende Hüften. Und das Küssen. Mein Gott, wie er das Küssen vermisste.
Nein, es gab keine Zukunft mit Daniela. Er war nun mal einfach nicht für die Monogamie geschaffen. Und er hatte erlebt, wie sie bessere Männer als ihn zerstört hatte.
Und sie hat aus meinem Haus ein gottverdammtes Iglu gemacht.
Nachdem er Rurik noch eine weitere Nachricht hinterlassen hatte, lehnte sich Murdoch gegen einen Laternenmast. Er fing den Blick einer attraktiven Brünetten in einem tief ausgeschnittenen Oberteil auf. Sie schenkte ihm ein laszives Lächeln, aber das Einzige, woran er denken konnte, war, dass sie nicht mal ansatzweise so hübsch wie Daniela war. Er wandte sich ab.
Genau genommen hatte er in den letzten beiden Wochen alle Frauen mit Daniela verglichen, und sie alle hatten ohne Ausnahme schlecht dabei abgeschnitten.
Aber es wäre zumindest möglich, sie zu berühren.
Als sein Blick zu der Frau zurückschweifte, starrte sie ihn mit unverhohlenem Interesse an. Nein, er hatte sich nicht gewünscht, erweckt zu werden, aber wo es jetzt nun einmal schon geschehen war, könnte er es doch genauso gut ausnutzen.
Er wusste aus Erfahrung, dass er nur mit den Fingern schnippen müsste, und diese Frau würde ihm zu Füßen liegen. Alte Gewohnheiten drängten sich in den Vordergrund, obwohl er sich ins Gedächtnis rief, dass er keine Zeit für so etwas hatte. Er musste der Suche nach Ivo seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmen.
Aber ohne Rurik und Lukyan konnte Murdoch nichts tun als warten, und er musste unbedingt die Leine loswerden, die Daniela ihm angelegt hatte. Wenn er sein Verlangen stillen würde, könnte er sich wieder besser konzentrieren, effektiver arbeiten. Eine hoch gewachsene Brünette wäre da genau das Richtige …
»Darf ich sie aufsetzen, Mama?«, fragte Danii. Svana hatte ihre Krone aus dem sicheren Versteck geholt, um sie auf ihre bevorstehende Reise mitzunehmen, und Danii war von ihr so fasziniert wie immer.
»Aber nur kurz, Liebes«, sagte Svana, als sie ihrer Tochter den Reif aus Eis und Diamanten in die Haare steckte. Juwelen ergossen sich über ihre Stirn. »So. Meine kleine Winterprinzessin.«
»Ich will sie den anderen Walküren zeigen.«
»Aber sie wären davon gebannt.«
»Ich bin es nicht.«
»Nein, Tochter, du nicht.« Svana lächelte, als sie die Krone zurechtrückte, aber sie war einfach zu groß. »Denn unsere Art stammt aus einem Land aus Eis und Diamanten.«
»Gehst du jetzt dorthin?«
Ihr wunderschönes Gesicht wurde ernst. »Ja.«
»Wann kommst du denn zurück?«
Svana kniete sich vor sie hin. »Daniela, vielleicht komme ich nicht zurück.«
»Aber warum musst du denn überhaupt dorthin?« Danii begann zu weinen. »Bleib doch einfach bei mir.«
»Ich muss meinen Thron zurückerobern. Ich bin eine Königin aus einer langen Linie von Königinnen. Und eines Tages wirst auch du eine sein.«
»Wie werde ich dich finden?«
»Wenn ich nicht zu dir zurückkehre, dann musst du mir versprechen, mein Liebling, mir niemals zu folgen. Du darfst niemals, unter gar keinen Umständen, nach Eissengard gehen. Nicht, ehe dir der Weg gewiesen wird … «
Danii richtete sich ruckartig in ihrem Bett auf, von einer Sekunde auf die andere war sie hellwach. Meine Götter! Sie hatte sich soeben an etwas Neues von jenem schicksalhaften Tag erinnert, an dem ihre Mutter sie verlassen hatte. Nicht, ehe mir der Weg gewiesen wird?
Wer genau würde Danii den Weg nach Eissengard zeigen? Und wieso erinnerte sie sich erst jetzt daran?
Der Traum war so realistisch gewesen, dass sie beinahe das Gewicht der Krone auf ihrem Kopf gefühlt hatte. Svana hatte sie getragen, als sie ausgezogen war, um ihr Schicksal zu erfüllen, in dem Bewusstsein, dass sie wahrscheinlich sterben würde. Wie tapfer sie gewesen war.
Danii erhob sich, genoss den angenehmen Schock, als ihre bloßen Füße auf dem eisigen Marmor aufkamen, und ging zum geöffneten Fenster. Der Nordwind begrüßte sie mit einer
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