Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung
sie nur seine festen Lippen, die köstliche Berührung durch seine Zunge.
So fühlt es sich also an zu küssen. Wenn sie das bloß mit Murdoch tun könnte, sie würde nie wieder damit aufhören …
34
»Murdoch hat immer gesagt, dass Frauen wie alkoholische Getränke seien: Nimm eine Kostprobe, genieße sie und dann schmeiß sie weg«, erklärte Rurik volltrunken und mit verrutschter Augenklappe.
Es hatten sich noch weitere Vampire ihrem Spiel angeschlossen, und alle lachten. Doch in Murdochs Ohren klangen Ruriks Worte hohl, so hohl wie der Schmerz in seiner Brust. Was für ein dämlicher Trottel ich doch früher war.
Er erinnerte sich, dass andere Männer ihm auf die Schulter geklopft hatten, um ihm zu seinen Eroberungen zu gratulieren. Wie neidisch sie auf seinen Erfolg bei Frauen gewesen waren. Allerdings teilte er ihre Definition von Erfolg längst nicht mehr.
Rurik senkte die Stimme und spießte Murdoch mit seinem Blick auf. »Ich frage mich, ob er das wohl noch immer so sieht.«
Ihm ist aufgefallen, dass mein Herz schlägt. Nach einer Weile antwortete Murdoch: »Bis du der einen Frau begegnest, die für dich bestimmt ist. Dann hältst du sie fest und lässt sie nie wieder los.«
Wie gut hielt er Daniela fest? Ich treibe sie fort von mir.
Wie verletzlich sie gewesen war, als sie vorgeschlagen hatte, dass sie fünf Jahrzehnte verschlafen könnten. Und er war so sehr damit beschäftigt gewesen, sich über die Ungerechtigkeit ihrer Lage aufzuregen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, was sie gerade angeboten hatte: Sie wollte fünfzig Jahre ihres Lebens opfern.
Nicht einmal gedankt hatte er ihr für das Angebot. Nein, er hatte sie noch verhöhnt.
Ich bin so ein Idiot gewesen. Was waren schon fünfzig Jahre, wenn sie nur zusammen waren. Sie ist jetzt mein Leben.
Klarheit. Sein Bruder Nikolai hatte ihm gesagt, dass sich Liebe anders anfühlen würde als alles, was er je gekannt hatte. Murdoch kam zu dem Schluss, dass er wohl recht gehabt hatte.
Ich liebe sie.
Er schob die Flasche von sich. Geh zu ihr … bitte sie um Verzeihung. Sie hatte geweint, als er sie verlassen hatte. Er war ja so ein Dummkopf gewesen, genau wie der alte, selbstsüchtige Murdoch, der sich damit brüstete, Frauen seien nur zum Genießen da, wie eine gute Flasche Alkohol, die man danach wegwirft, ohne sich weiter Gedanken zu machen.
Langsam dämmerte ihm die Wahrheit. Ich bin ihrer Tränen gar nicht würdig.
Doch er könnte es werden.
Erstandauf,nichtohneeinweniginsSchwankenzugeraten,zogsichMantelunddieobligatorischenHandschuhean.DanntranslozierteersichzuseinemJagdhaus.Alsersiedrinnennichtfindenkonnte,wagteersichindennachwievortobendenSchneesturm hinaus und folgte ihren fast schon verwehten Spuren.
Endlich erspähte er sie zwischen den riesigen Schneewehen. Gerade als er sich zu ihr translozieren wollte, sah er etwas, das er kaum glauben konnte. Der Schock durchdrang sogar seine Trunkenheit. Er kniff die Augen zusammen, um besser durch die wirbelnden Schneeflocken hindurchsehen zu können, aber es blieb dasselbe scheußliche Bild.
Da stand ein anderer Mann, einer, der aussah, als ob er von ihrer Art sein könnte – der Farbe seiner Haut und Haare nach ein nordischer Typ, mit spitzen Ohren. Er war mindestens ebenso groß wie Murdoch.
Und Daniela stand auf Zehenspitzen und … küsste ihn.
Das kann nicht sein. Ich bin betrunken. Durch den Schneesturm kann ich sowieso nicht richtig sehen. Irgendwie ertrug sie die Berührung dieses Mannes und ließ sich von ihm küssen. Der Mistkerl berührte ihre nackten Arme mit seinen bloßen Fingern. Murdoch knirschte mit den Zähnen. Haut auf Haut.
Blinde Wut und rasende Eifersucht packten ihn. Sämtliche Enttäuschungen der vergangenen Monate kochten erneut in ihm hoch. Seine Fänge wurden scharf vor Aggression, sein Herz schlug vor Zorn wie wild. Gerade dann, als ihm klar wurde, dass er sie liebte, hinterging sie ihn?
Die Worte aus seinem Traum hallten in seinem Kopf wider: Wie sehr begehrst du sie? Was würdest du opfern?
Alles, er würde alles tun …
Wusste sie denn nicht, dass sie zu ihm gehörte? Nach dieser Nacht wird sie es wissen!
Es ist nett , dachte Danii. Aber nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Sie verlor nicht die Selbstbeherrschung. Es verschlug ihr nicht den Atem. Die Knie wurden ihr nicht weich. Keine Lust .
Weil es nicht Murdoch war.
Gerade als sie sich langsam von Jádian löste, zuckten ihre Ohren. Irgendetwas stimmte nicht …
Jádian wurde von ihr
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