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0116 - Der Tod stand neben uns

0116 - Der Tod stand neben uns

Titel: 0116 - Der Tod stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod stand neben uns
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»Ihr wisst jetzt Bescheid«, sagte Loger in seiner leisen Art.
    Die fünfzehn Männer rings um ihn nickten. Alle blickten gespannt auf ihren Boss. In ihren Gesichtern stand konzentrierte Aufmerksamkeit. Einige waren einen Schimmer blasser als sonst. Das mochte an der leichten Aufregung liegen, die alle gepackt hatte.
    Der Pole Stanislaw Czimak, der den zweiten Weltkrieg in Europa mitgemacht hatte, murmelte leise: »Verdammt, das ist wie vor einem Sturmangriff.«
    Niemand achtete auf seine Worte. Man durfte sich kein Wort vom Boß entgehen lassen. Es hätte ihren ganzen Plan durcheinanderbringen können, wenn einer nicht auf die Minute und auf den Zentimeter genau schaltete.
    »Wir wollen unsere Uhren vergleichen, damit keine Zeitdifferenzen entstehen können«, sagte Loger. »Ich habe jetzt - Achtung, in fünfzehn Sekunden! - zehn! - fünf, vier, drei, zwei - elf Uhr zehn. Genau elf Uhr zehn. Stellt eure Wecker entsprechend.«
    Alle hatten den linken Unterarm erhoben und stellten ihre Uhren.
    »Der denkt auch an alles«, murmelte Jean Bides, der steckbrieflich gesuchte Südstaatler, Amerikaner in der dritten Generation und trotzdem noch unverändert seinen französischen Namen führend.
    »Okay«, kam Logers Stimme wieder. »Her mit den Kanonen.«
    »Kommt mit«, sagte der Wirt. »Ich habe sie in der Speisekammer.«
    Ein schüchternes Gelächter kam auf. Sechzehn Maschinenpistolen in der Speisekammer! Einige empfanden das als lustig.
    Sie folgten dem bärbeißigen Wirt durch eine Seitentür, die mit der verwaschenen Aufschrift privat gekennzeichnet war. Links war eine zweite Tür mit einem schweren Vorhängeschloss abgesichert. Umständlich suchte der Wirt aus den Tiefen seiner ausgebeulten Hose einen verrosteten Schlüssel hervor. Knurrend quälte er sich ab, bis das Schloss endlich aufsprang.
    Ein finsteres Gemach tat sich vor den Augen der Bande auf, das sein ganzes Licht nur durch ein winziges Fenster hoch oben in der hinteren Wand erhielt.
    »Drin ist’s zu eng«, sagte der Wirt. »Bleibt hier im Flur. Ich reiche euch die Feuerspritzen heraus.«
    Er stieg über einen breiten Karton, der genau hinter der Schwelle lag, und kramte weiter hinten in der Düsternis herum. Niemand konnte erkennen, was er tat. Aber nach einer Weile erschien in der Türöffnung der matt glänzende Lauf einer Maschinenpistole. Die Gangster nahmen die gefährliche Waffe entgegen. Eine nach der anderen kam zum Vorschein. Als alle sechzehn Tommy Guns aus ihrem Versteck geholt waren, zerrte der Wirt eine zweite Kiste hervor und brach sie mit einem kurzen Stemmeisen auf. Jeder erhielt zwei geladene Reservemagazine.
    »Damit kann man eine Kleinstadt erobern«, sagte Jack Stone, ein vor elf Jahren eingewanderter Deutscher, der seinen Namen Johannes Stein ins Amerikanische übersetzt hatte.
    »Es fehlen nur ein paar Handgranaten«, lachte Slim Cull, ein sommersprossiger, waschechter Yankee aus den Slums der Bronx.
    Peer Loger ließ sich weder von der allgemeinen Aufregung noch von dem gekünstelten Frohsinn einiger weniger anstecken. Er blieb kalt und beherrscht, wie man es von ihm gewöhnt war. Ein Blick auf seine Uhr zeigte ihm die genaue Zeit: elf Uhr siebzehn.
    »Los, Jungs!«, kommandierte er mit seiner leisen Stimme, deren Klang doch keinen Widerspruch aufkommen ließ. »Jetzt ist keine Zeit für alberne Späße! Wir wollen schnell noch einmal alles durchgehen.«
    Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die Flurwand, klemmte sich die Maschinenpistole zwischen die Beine und steckte sich eine Zigarette an.
    »Mannschaft eins!«, rief der Pole Czimak sofort. »Besteht aus mir, Jannosh, Louis, Guy, Walter und unserem ›General Franco‹!« Er deutete auf den einzigen eingewanderten Spanier, den sie alle nur Franco nannten. »Reihenfolge und Zeit seines Auftretens weiß jeder. Die Polen und General Franco kommen durch Eingang 2, wir anderen durch Eingang 1.«
    »Richtig«, sagte Loger. »Wie geht’s weiter?«
    »Mannschaft zwei«, sagte Jack Lane ruhig, »besteht aus Bob, Jim, Jack Stone und mir. Wir kommen durch die beiden Eingänge, und zwar im Anschluss an die Letzten von Mannschaft eins.«
    »Ja«, bestätigte der Boss der Bande. »Passt auf, dass ihr dicht zusammenbleibt. Es dürfen keine Passanten mehr zwischen uns hindurch in die Halle huschen können. Das würde die Sache unnötig komplizieren. Weiter! Wie geht es weiter?«
    »Du und ich«, sagte Enrico Marsilla, der kleine, drahtige Italiener, »wir besetzen sofort nach Gruppe zwei die

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