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Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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genau platzieren musste. Ein abschätzender Blick. Passt!  Nun legte sie ihren Kimono ab und warf ihn lässig über ihre Tasche. Darunter trug sie aufreizende Spitzenunterwäsche. Die hätte dem Patriarchen vermutlich einen Herzinfarkt beschert. Rasch durchwühlte sie ihre Frisur und verwischte etwas Schminke in ihrem Gesicht. Schließlich eilte sie auf die Tür des Salons zu und riss sie auf. „Hilfe“, rief sie laut, garniert mit spitzen hysterischen Schreien. Sekunden später öffnete sich eine Tür und drei Wachen kamen angelaufen. Mit einer Mischung uns Verwunderung und lustvollem Erstaunen kamen sie auf die halbnackte Frau zugerannt. „Was ist los?“, fragte einer der Wachen – anscheinend ein Hauptmann. „Da..“, stammelte Mia und wedelte hysterisch mit den Armen, „der…Patriarch…tot…“. Tränen kullerten über ihre Wangen und wuschen noch mehr von der weißen Schminke ab. Sie zitterte am ganzen Leib. Voller Panik stürmten die Wachen an ihr vorbei, hinein in den Salon. Angst erfüllte sie, als sie die Bescherung sahen. „Ein Attentat.“, stellte der Hauptmann fest und schaute sich hektisch im Raum um. Als er das zerbrochene Fenster sah, wandte er sich aufgeregt an die anderen beiden. „Schnell, sichert die gegenüber liegenden Gebäude. Und durchkämmt das ganze Viertel. Wir müssen den Attentäter finden. Sonst können wir uns gleich zu unserem Herrn dazu legen.“ Mia konnte die Angst der Wachen regelrecht riechen. Im nächsten Moment hatten die beiden auch schon den Raum verlassen. „Und du pack deine Sachen und verschwinde. Die Fürstin darf nicht erfahren, in welcher Gesellschaft ihr Mann sich zum Zeitpunkt seines Ablebens befunden hat.“ Er griff in seine Gürteltasche und reichte Mia ein paar Goldstücke. „Das ist für dein Schweigen. Und wag es ja nicht, irgendjemandem hiervon zu erzählen. Ansonsten werden ich dich finden und eigenhändig töten.“ Mia nahm die Münzen und nickte artig. Innerlich musste sie grinsen. ‚Das würde ich nur zu gerne erleben.‘, dachte sie. Den Blick auf den Boden gerichtet, lief sie schnell in den Salon zurück, warf ihren Kimono über, verstaute die Münzen in ihrer Tasche, hängte sich diese über die Schulter und verließ den Palast mit flinken Schritten.

Kapitel 33
     
     
    „Guten Morgen!“ Noch etwas verschlafen begrüßte Ranja den Leutnant und einige andere Offiziere, die um einen Tisch herum saßen und Pläne schmiedeten. „Guten Morgen!“, wehte ihm ein vielstimmiger zackiger Gruß entgegen. Der Beschwörer zuckte leicht zusammen. Soldaten halt.
    Gestern hatten sie den Gutshof erreicht. Er lag strategisch äußerst günstig: knapp eine Stunde von Mirana landeinwärts. Shu Zu, der Besitzer des Hofes war ein alter Bekannter des Statthalters von Pirlia – und gewiss kein Freund von Xi-Yang. Allerdings schaute er schon skeptisch und ein wenig ängstlich aus der Wäsche, als plötzlich hundert fremde Soldaten auf seinen Hof ritten. Doch das Empfehlungsschreiben aus der Hand Keipos, das Huan ihm überreichte, beruhigte ihn ziemlich schnell. Umgehend ließ er einige Scheunen und andere Nebengebäude räumen, um dort Platz für die Soldaten und ihre Tiere zu schaffen. Die Offiziere lud er zu sich ins Haupthaus ein.
     
    Dort saßen sie nun, die Strategen, und zerbrachen sich den Kopf darüber, wie sie weiter vorgehen sollten. Mit hundert Mann kam man nicht weit. Vor allem angesichts einer solch gewaltigen Armee an Grünhäuten. Mittlerweile hatten die Späher ihre ersten Berichte erstattet. Die Armee der Grünhäute schien viel größer zu sein, als sie es befürchtet hatten. Sicher, Huan wusste, dass es zahllose dieser Bastarde dort in der nördlichen Ödnis gab. Die vermehrten sich ja auch wie die Karnickel. Aber es galt als ein offenes Geheimnis, dass sie sich untereinander gar nicht grün waren. Huan grinste bei diesem Wortspiel. Was war er doch für ein begnadeter Poet! Bei all dieser Feindseligkeit erschien es ihm geradezu aberwitzig, dass es irgendwem auch nur ansatzweise gelingen konnte, so viele von ihnen unter einer Flagge zu einen. Was war das nur für ein Typ?
     
    Der Anführer der Grünhäute verfügte nicht nur über viele Leute, sondern auch über beachtliche strategische Kenntnisse. Auch das kam Huan höchst ungewöhnlich vor. Woher hatte er die bloß? Denn für gewöhnlich beschränkte sich die taktische Option der Kriegsführung von Grünhäuten darauf zu entscheiden, ob sie in einem oder in mehreren Haufen auf den

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