Eisregen 1
wunderbar. Doch die Brüste ihm gegenüber waren es auch. Immer wieder erwischte er sich dabei, wie er sie beobachtete. Je nachdem, wie sie sich gerade bewegte, konnte er dabei auch den einen oder anderen Blick in ihren Ausschnitt oder auf ihre nackte Haut zwischen den Knöpfen werfen.
Während er immer noch dabei war, den großen Berg Nudeln langsam zu verkleinern, nahm sich Sandra bereits ihre zweite Portion. Dabei eröffnete sie das Gespräch.
"Ich hab dich noch gar nicht gefragt, wie es dir geht."
"Mür gähts guat", versuchte Michael an der Portion Nudeln, die sich gerade in seinem Mund befand, vorbei rauszubringen. Bevor er den Satz fortführte, entschied er sich dann aber doch dazu, erst mal zu schlucken.
"So, mit leerem Mund spricht's sich glaube ich besser. Mir geht's soweit ganz gut. Ich genieße meine Ruhe, wenn ich nicht gerade heile Welt gegenüber meiner Kanakenverwandschaft spielen muss. Ich habe letztes Jahr mein Diplom gemacht und verdiene nun endlich meine eigenen Brötchen."
"Das klingt gut. Von den eigenen Brötchen bin ich noch eine Ecke weg. Aber wozu hat man einen Freund." Dabei lächelte sie besonders.
"Ich dachte immer, man hat einen Freund weil man ihn liebt."
"Ja schon, ohne das wäre ich wohl kaum noch mit ihm zusammen, aber sein Geld ist durchaus auch attraktiv. Und wie sieht's bei dir aus mit dem anderen Geschlecht?"
"Ich müsste lügen, wenn ich gut sage. Meine letzte Freundin hat mich diesen Sommer verlassen. War eine Fernbeziehung und irgendwann hat es einfach nicht mehr so geklappt."
"Oh, das tut mir leid."
"Muss es nicht. Manchmal vermisse ich es, aber manchmal bin ich auch ganz froh, alleine zu sein."
"Kann ich verstehen. Sag mal, hast du einen Beamer?"
"Du wechselst die Themen auch schneller, als manch einer seine Unterwäsche, oder?"
"Joa, und was ist nun mit dem Beamer?"
"Ne, hab ich keinen, wie kommst du drauf?"
"Ich dachte, weil du da 'ne Leinwand hängen hast."
"Das ist keine Leinwand, das sind Fotohintergründe."
"Aha, noch nie gesehen. Was macht man damit?"
"Die sind ganz praktisch für Portraits oder auch Ganzkörperaufnahmen."
"Machst du sowas professionell?"
"Um Gottes Willen, nein. Ich fotografier ganz gerne und hab mit meiner Ex da ein wenig rumexperimentiert. Hab auch noch zwei Studioblitze, aber die Ausrüstung seit dem Sommer nicht mehr genutzt, mangels Model."
"Magst mir mal Bilder zeigen?"
"Hm, schwierig."
"Hat sie alle mitgenommen?"
"Nene, hab die schon noch."
"Aber?"
"Na ich weiß nicht, ob sie das wollen würde."
"Was sollte sie dagegen habe."
"Maaan, nun stehst du aber aufm Schlauch. Das sind vorwiegend eben Bilder, die man nicht jedem zeigt. Du verstehst?"
"Ah ok. Würdest du denn Bilder von mir machen wollen?"
"Wie gesagt ich bin kein Profi, aber ein paar Portraits können wir schon machen, wenn du mir versprichst, keine zu hohen Ansprüche zu hegen."
"Versprochen!"
"Ok, wenn wir fertig sind, baue ich alles auf und wir schauen einfach mal."
Gesagt, getan! Während Sandra ihre zweite Portion Nudeln verdrückte, kämpfe Michael die erste runter. Als sie beide fertig waren, räumte Sandra die Reste in die Küche und Michael machte sich daran, die gut verstaute Blitzanlage aufzubauen. Als Sandra wieder kam und sah, dass er noch nicht fertig war, verschwand sie mit ihrer Handtasche nochmal im Bad, um das Make Up ein wenig zu optimieren.
Als sie wieder kam war aus der eben noch freundlich schauenden Sandra ein echter Vamp geworden. Ihre Lippen waren nun deutlich dunkler gefärbt und ihre Augen stark betont.
Michael rückte gerade die letzten Equipmentteile zurecht. Für die ersten Bilder hatte er einen alten Holzstuhl vor die Leinwand gestellt. Bei seinen bisherigen Shootings hatte sich dieser als sehr universell heraus gestellt.
Um das Licht noch richtig einzustellen, bat er Sandra, auf dem Stuhl Platz zu nehmen und verschiedene Stellungen auszuprobieren. Dabei machte er immer wieder Testbilder und verstellte die Blitze und ihrer Leistung. Schließlich war er fürs Erste mit der Grundeinstellung zufrieden.
Sandra hatte den Stuhl mittlerweile mit der Lehne zu ihm gestellt und saß falsch herum darauf. Mit den Armen stützte sie sich auf der Lehne ab.
Michael begann mit ein paar Porträtaufnahmen. Langsam vergrößerte er dabei den Abstand, bis er den gesamten Stuhl mit
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