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Eisrose

Eisrose

Titel: Eisrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martni
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bemühte sich, ihren Atem in ruhige Bahnen zu lenken.
    Sie spürte instinktiv, das sinnliche Spiel hatte ein Ende, ihre aufgepeitschten Gefühle mussten eingefangen und ins Nirwana verbannt werden.
    Dass auch Dominik Mühe hatte, sein Verlangen zu kontrollieren, bemerkte sie nicht, viel zu sehr war sie mit sich und ihren Emotionen beschäftigt.
    „Kann ich Kleider …“, setzte sie nach einer Weile an, wurde jedoch augenblicklich von ihm unterbrochen.
    „Du wirst nackt bleiben, bis ich dich für würdig halte, Kleider zu tragen. Ich lasse dir gleich etwas zu essen bringen. Ruh dich heute in deinem Zimmer aus, nutze die Zeit, um nachzudenken. Wenn du deine Widerborstigkeit ablegst, wird es dir gut gehen. Wir sehen uns morgen – bis dahin hast du hoffentlich dazu gelernt.“
    Mit diesen Worten verschwand er.
     
    Leah fühlte sich erschöpft, leer, und doch so übervoll. Sie beschloss ein Bad zu nehmen.
    Eine große, anthrazitfarbene Wanne, flauschige Handtücher und hübsche Pflanzen im angrenzenden Badezimmer, sorgten für Wohlbehagen. Wenig später lag sie im lauwarmen Wasser. Langsam lösten sich die Verspannungen und machten einer trägen Verzauberung Platz. Egal was auch geschah, die Zeit, die vor ihr lag würde die aufregendste Zeit ihres Lebens werden. Vor sich hin träumend versank sie bis zum Hals im duftenden Badeschaum.
    Es klopfte an der Tür. Eine junge Frau mit haselnussbraunem Haar und ebensolchen Augen schob einen Servierwagen mit allerlei Köstlichkeiten ins Zimmer und verschwand wieder. Durch die offene Badezimmertür sah Leah eine große bunte Obstplatte, eine Schale mit Gebäck, Orangensaft und Konfitüre.
    Ihr Magen begann zu knurren. Sie hatte schrecklichen Hunger. Und so dauerte es nicht lange und sie saß wieder im Bett und naschte von dem Obst, genoss die luftigen Croissants mit Honig und Marmelade, verschlang ein dünnes Schinkensandwich und leckte Lavendelhonig von ihren Fingern.
    Und wieder wanderten ihre Gedanken zu Dominik.
    Er hat etwas in mir bewegt.
    Ja, das hatte er. Etwas, das ihr für den Rest ihres Lebens anhaften bleiben würde.
    Sie bekam eine Gänsehaut. Unter ihrer dominanten Schale hatte er ihre devote Seite heraus gezerrt, ihre Mauer eingerissen, mit einer Bestimmtheit, die nie wieder ein Aber zulassen würde. Die Tatsache, dass sie sich jahrelang selbst etwas vorgemacht hatte, ließ sich einfach nicht leugnen. Warum musste es ausgerechnet dieser Mann sein? Wieso unter diesen Umständen? Die Situation an sich erschien ihr so unwirklich, dass sie kurz den Kopf schüttelte, um den nebligen Watteschleier, der um ihren Kopf zu liegen schien, fortzujagen. Das Schlimmste jedoch war die Erkenntnis, dass Dominiks Energie und Aura selbst dann allgegenwärtig war, wenn er sich nicht in ihrer Nähe befand. Sie ersehnte seine Befehle in jeder einzelnen Sekunde und dabei war er doch eigentlich der Letzte, dem sie sich vollkommen hingeben wollte.
    War sie schon verloren? Hatte sie sich an ihn verloren?
    Ja, hatte sie!
    In ihren Gedanken hallte immerfort das Wörtchen „Sklavin“ wider, brennende Sehnsucht überwältigte sie.
    Um klarer denken zu können, rief sie sich ins Gedächtnis, wie boshaft Dominik sie in diese Falle gelockt hatte. Aber selbst diese Tatsache begann sie mehr und mehr zu erregen, statt aufzuregen. Wie eine lodernde Flamme entfachte sich der Wunsch, ihn als ihren Herrn anzuerkennen, zu einer Feuersbrunst, aus der es kein Entkommen gab. In den kommenden Stunden lag sie halb wachend, halb träumend in den kühl seidigen Laken. Wieder und wieder durchlebte sie die Szenen, die sich seit ihrer Ankunft hier abgespielt hatten.
    Sie errötete, als sie sich der Gier entsann, die sie mehr als einmal wie eine Lawine überrollt hatte, konnte noch immer seine Hände auf ihrem Körper spüren. Tausende von Erinnerungsstücken wirbelten in ihrem Kopf durcheinander.
    Leah seufzte tief auf. Auch wenn es ihr nicht sonderlich behagte, so musste sie sich eingestehen, dass es schmerzte, wenn sie daran dachte, dass er noch nicht ein einziges Mal den Versuch unternommen hatte, mit ihr zu schlafen. Ließ sie ihn so kalt? Fand er sie denn noch nicht einmal ansatzweise attraktiv?
    Ein brennendes Verlangen nach ihm breitete sich in ihr aus, überwältigte sie, machte sie atemlos und weckte eine schmerzende Glut ihren Eingeweiden. Ihr wurde flau in der Magengegend, und sie dachte mit Unbehagen an seinen unnahbaren Blick. Ob es eine Frau gab, die er zärtlich anschaute? Die ihn

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