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Eisrose

Eisrose

Titel: Eisrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martni
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Decke zu liegen.
    Hätte sie gekonnt, sie hätte die Zeit angehalten. Nicht mehr weg wollte sie von hier, wollte mit seinem Körper verschmelzen, in ihn hineinkriechen. Wolke sieben konnte nicht himmlischer sein. Eine ganze Weile lagen sie aneinander gekuschelt da, in harmonisches Schweigen gehüllt und in die Dunkelheit lauschend.
    Leah war kurz davor, erneut in einen Dämmerschlaf zu sinken, als er flüsterte: „Es ist schon spät. Findest du allein zurück zu deinem Zimmer oder soll ich dich bringen?“
    Dieser eine Satz ließ sie schlagartig aus ihrem Glückstaumel in die Realität fallen. Wie dumm war sie eigentlich? Hatte sie wirklich geglaubt, er würde sie bei sich übernachten lassen? Sie war eine dumme, verträumte Gans.
    Ohne ihn anzublicken, schob sie die Decke von sich, schwang ihre Beine aus dem Bett.
    Am Arm hielt er sie zurück, zog sie kurz an sich, gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du bist seit sehr langer Zeit die erste Frau, die in meinem Bett liegt. Es fühlt sich schön an mit dir! Aber ich muss mich erst daran gewöhnen. Schlaf gut!“
    Mitten ins Herz trafen sie seine Worte. Versöhnten sie mit seiner Abfuhr. Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an, schlang kurz die Arme um seinen Hals, löste sich mit einem erstickten Laut von ihm und stieg aus dem Bett. Als sie nach ihrem Kleid und den Schuhen suchte, schlug ihr Herz unregelmäßig und schmerzhaft.
    Als Leah den Raum verlassen hatte, atmete Dominik tief aus. Minutenlang lag er einfach nur da und starrte sehnsuchtsvoll und nachdenklich auf die Tür, durch die sie soeben verschwunden war.
     
     
     
     

Kapitel 20
     
    Drei Tage lang hörte und sah Leah nichts von Dominik. Dann, am vierten Morgen, entdeckte sie auf dem Servierwagen, den man ihr brachte, drei Manschetten. Eine größere für den Hals und zwei kleinere für die Handgelenke.
    Sie beschwerten ein weißes Blatt Papier – eine Nachricht für sie.
    Hallo, meine kleine Sklavin. Leg die Manschetten an. Trag dazu schwarze High Heels, das beigelegte Kleid und nimm die Gerte an dich. Du wirst zu gegebener Zeit abgeholt.
    Die kaum leserliche Unterschrift ließ sich mit viel Fantasie als Dominik entziffern.
    Erst jetzt entdeckte Leah auf der unteren Ablage des Tablettwagens eine dünne Gerte mit kurzer, verknoteter Schnur am Ende und ein sorgsam zusammengelegtes schwarzes Kleid aus Spitze. Ihr Herz begann unkontrolliert zu klopfen. Endlich würde sie ihn wiedersehen. Sie beeilte sich, und schon kurze Zeit später stand sie frisch geduscht und an jeder Körperstelle blank rasiert vor dem Spiegel und begutachtete ihr Erscheinungsbild.
    Ihr gewagtes Outfit und die Vorfreude setzten unzählige Endorphine in ihr frei. Sie hatte Schmetterlinge im Bauch. Trunken vor Abenteuerlust drehte sie sich vor dem ausladenden Spiegel und nickte zufrieden. Gut sah sie aus in dem schwarzen, eng anliegenden Kleid aus grob gewebter Spitze. Ihre Rundungen kamen darin vorteilhaft zur Geltung. Das Kleid war tief ausgeschnitten – sehr tief – und so kurz, dass man bei bestimmten Bewegungen den Ansatz ihrer Pobacken erahnen konnte. Ihr Haar hatte sie sorgfältig hochgesteckt und ihren Teint mit Glanzpuder zum Leuchten gebracht. Wäsche trug sie keine, dafür ein süßes Lächeln, das von ihrer brennenden Vorfreude erzählte. Sie schlüpfte in die hochhackigen Pumps. Einen Fuß graziös vor den anderen setzend durchschritt sie ihr Zimmer, in sich eine Erregung spürend, die ihr sündige Gedanken zuflüsterte. Eine Erregung, die nicht mehr auszubremsen war. Jede einzelne Zelle ihres Körpers vibrierte, als sie die Manschetten anlegte
    Sie versuchte, ihre Nervosität in den Griff zu bekommen, denn sie wollte einen ruhigen und gefassten Eindruck vermitteln. Devot und zur Unterwerfung bereit, aber weder verunsichert noch nervös. Ganz so, wie Dominik sich eine Sub vorstellte.
    Ihre Schuhe klackten bei jedem ihrer Schritte auf dem Fußboden. Die Minuten flossen träge und zäh dahin, und dann endlich klopfte es an der Zimmertür. Sie nahm die Gerte an sich, öffnete die Tür und ließ sich von einer Sklavin durch diverse Gänge in einen prunkvollen, quadratischen Saal führen. Es gab keine Fenster. Die Zimmerdecke war hoch, mit kunstvollem Stuck verziert. Die Wände mit golddurchwirktem Seidenstoff bespannt.
    Der Saal war in ein schummriges Licht getaucht. Auf einer Seite hingen verschiedene Käfige und Bondage-Halterungen von der Decke. Überall standen edle Sitzgruppen mit geschwungenen Armlehnen, gedrechselten

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