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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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geerntet, dann verliere ich meinen Titel.«
»Wahrscheinlich verliert Ihr ihn sowieso«, sagte Ahan mit einem hilfsbereiten Lächeln.
»Genug, Ahan«, befahl Roial. »Edan hat nicht ganz unrecht. Wie können wir sicher sein, dass unsere Bauern größere Erträge erzielen, wenn wir ihnen solche Freiheiten gewähren?«
»Sie sind nicht faul, Mylord«, sagte Sarene. »Sie sind wütend. Zehn Jahre sind keine allzu lange Zeit, und diese Menschen können sich noch gut daran erinnern, was es heißt, sein eigener Herr zu sein. Stellt ihnen ihre Selbstständigkeit in Aussicht, und sie werden hart arbeiten, um dieses Ziel zu erreichen. Ihr werdet Euch wundern, wie viel profitabler ein unabhängiger Mensch im Vergleich zu einem Sklaven ist, der nicht weiter denkt als bis zu seiner nächsten Mahlzeit. Welche Situation würde Euch zu mehr Leistung anspornen?«
Die Adeligen ließen sich ihre Worte durch den Kopf gehen.
»Vieles von dem, was Ihr sagt, ergibt Sinn«, stellte Shuden fest.
»Aber Lady Sarenes Beweisführung ist vage«, sagte Roial. »Vor der Reod war alles anders. Die Elantrier haben uns Nahrungsmittel zur Verfügung gestellt, und das Land ist ohne Bauernklasse ausgekommen. Diesen Luxus haben wir nun nicht mehr.«
»Dann helft mir, Beweise zu erbringen, Mylord«, sagte Sarene. »Gebt mir ein paar Monate, und wir werden den Beweis erbracht haben.«
»Wir werden ... Eure Worte überdenken«, sagte Roial.
»Nein, Lord Roial, Ihr werdet eine Entscheidung treffen«, widersprach Sarene. »Tief in Eurem Innern seid Ihr meines Erachtens ein Patriot. Ihr wisst, was richtig ist und was nicht. Erzählt mir nicht, Ihr hättet nie ein schlechtes Gewissen gehabt wegen dessen, was Ihr diesem Land angetan habt.«
Sarene betrachtete Roial nervös. Der betagte Herzog hatte Eindruck auf sie gemacht, aber sie konnte sich nicht sicher sein, ob er angesichts Arelons tatsächlich Scham empfand. Sie musste sich auf ihren Eindruck verlassen, dass er ein gutes Herz besaß und im Laufe seines langen Lebens mit angesehen und begriffen hatte, wie tief sein Land gesunken war. Der Zusammenbruch von Elantris war der Anstoß gewesen, doch schuld an der Zerstörung dieser ehemals herrlichen Nation war die Habgier des Adels.
»Wir alle haben uns das eine oder andere Mal von den Reichtümern blenden lassen, die Iadon uns versprochen hat«, sagte Shuden mit leiser, kluger Stimme. »Ich werde tun, worum Ihre Hoheit uns bittet.« Dann richtete der braunhäutige Mann den Blick auf Roial und nickte. Seine Zustimmung hatte dem Herzog die Möglichkeit verschafft einzuwilligen, ohne allzu sehr das Gesicht zu verlieren.
»Na gut«, sagte der alte Herzog seufzend. »Ihr seid ein gescheiter Mann, Lord Shuden. Wenn Ihr den Plan gutheißt, werde ich mich ebenfalls anschließen.«
»Dann bleibt uns wohl keine andere Wahl«, sagte Edan.
»Es ist besser als abzuwarten, Lord Edan«, gab Eondel zu bedenken.
»Stimmt. Ich bin auch dabei.«
»Bleibe ich«, stellte Ahan überrascht fest. »Herrje! Was soll ich bloß tun?«
»Lord Roial hat nur widerwillig zugestimmt, Mylord«, sagte Sarene. »Sagt bloß nicht, dass Ihr Euch genauso anstellen werdet!«
Ahan stieß ein grölendes Gelächter aus, das seinen ganzen Körper erbeben ließ. »Welch entzückendes Mädchen Ihr seid!
Tja, dann werde ich der Sache wohl von ganzem Herzen zustimmen müssen und in einem Atemzug noch darauf hinweisen, ich hätte die ganze Zeit über gewusst, dass die Prinzessin recht hatte. Aber Kiin, sagt mir jetzt bitte nicht, dass Ihr den Nachtisch vergessen habt! Ich habe so wunderbare Dinge über Eure Süßspeisen gehört.«
»Den Nachtisch vergessen?«, krächzte Sarenes Onkel. »Ahan, Ihr verletzt mich zutiefst.« Lächelnd erhob er sich von seinem Platz und ging auf die Küche zu.
»Sie ist gut, Kiin, vielleicht sogar besser als ich.« Es war Herzog Roials Stimme. Sarene erstarrte. Sie hatte sich auf die Suche nach der Toilette begeben, nachdem sie sich von allen verabschiedet hatte, und war davon ausgegangen, dass die Gäste mittlerweile fort waren.
»Sie ist eine ganz besondere junge Frau«, stimmte Kiin ihm zu. Ihre Stimmen kamen aus der Küche. Geräuschlos glitt Sarene vorwärts und lauschte an der Tür.
»Sie hat die Initiative beinahe ganz an sich gerissen, und ich weiß noch immer nicht, was ich falsch gemacht habe. Ihr hättet mich warnen sollen.«
»Und Euch davonkommen lassen, Roial?« Kiin lachte. »Es ist lange her, dass irgendjemand, Ahan eingeschlossen, die Oberhand über Euch

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