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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Reihe.«
»Kiin hat lange allein gelebt«, stellte der Herzog fest. »Dadurch ist er daran gewöhnt, Dinge selbst zu tun. Ich habe mir sagen lassen, er habe einmal eine Köchin angestellt, aber ihre Methoden haben ihn in den Wahnsinn getrieben. Soweit ich mich erinnere, hat sie gekündigt, sodass er es nicht übers Herz bringen musste, sie hinauszuwerfen. Sie behauptete, auf keinen Fall in solch einem schwierigen Umfeld arbeiten zu können.«
Sarene lachte. »Das kann ich mir gut vorstellen!«
Roial lächelte, fuhr dann aber in ernsterem Tonfall fort: »Sarene, wir haben tatsächlich großes Glück. Es ist gut möglich, dass Ihr unsere letzte Chance seid, Arelon zu retten.«
»Danke, Euer Gnaden.« Sarene errötete wider Willen.
»Viel länger wird es dieses Land nicht mehr machen. Vielleicht noch ein paar Monate, ein halbes Jahr, wenn wir Glück haben.«
Sarenes Stirn legte sich in Falten. »Aber ich dachte, Ihr wolltet abwarten. Zumindest habt Ihr das den anderen gesagt.«
Roial machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich war überzeugt, dass ihre Hilfe ohnehin nichts nützen würde; Edan und Ahan sind zu gegensätzlich, und Shuden und Eondel verfügen beide nicht über genug Erfahrung. Ich wollte sie beruhigen, während Kiin und ich entschieden hätten, was zu tun sei. Ich fürchte, im Mittelpunkt unserer Pläne standen ... weitaus gefährlichere Methoden.
Doch jetzt gibt es eine andere Möglichkeit. Wenn Euer Plan funktionieren sollte - obgleich ich noch immer nicht davon überzeugt bin könnte es uns gelingen, den Zusammenbruch ein bisschen länger hinauszuzögern. Sicher bin ich mir nicht, denn Iadons zehnjährige Herrschaft hat tiefe Spuren hinterlassen. Es wird schwierig werden, das alles in nur ein paar Monaten zu ändern.«
»Ich glaube, dass wir es schaffen können, Roial«, sagte Sarene.
»Passt bloß auf, dass Ihr Euch nicht übernehmt, junge Dame«, sagte Roial und betrachtete sie. »Lauft nicht, wenn Ihr gerade einmal die Kraft zum Gehen habt, und vergeudet nicht Eure Zeit damit, gegen Mauern anzurennen, die ohnehin nicht nachgeben werden. Noch wichtiger: Stoßt nicht mit Gewalt, wo es ein kleiner Schubs auch getan hätte. Heute habt Ihr mich in eine Ecke gedrängt. Ich bin trotz allem ein stolzer alter Mann. Wenn Shuden mir nicht zu Hilfe gekommen wäre, kann ich nicht wirklich sagen, ob ich demütig genug gewesen wäre, meinen Irrtum vor all den anderen Männern einzugestehen.«
»Es tut mir leid«, sagte Sarene, die nun aus einem anderen Grund errötete. Etwas an diesem mächtigen, aber dennoch großväterlichen alten Herzog hatte das jähe Verlangen in ihr aufsteigen lassen, von ihm respektiert zu werden.
»Seid einfach vorsichtig«, sagte Roial. »Wenn dieser Gyorn so gefährlich sein sollte, wie Ihr behauptet, dann sind in Kae sehr mächtige Kräfte dabei zu wirken. Lasst nicht zu, dass Are- Ion dazwischen zermalmt wird.«
Sarene nickte. Der Herzog lehnte sich zurück und schenkte sich den restlichen Wein ein.
Kapitel 12
    Am Anfang seiner Laufbahn war es Hrathen schwer gefallen, andere Sprachen zu akzeptieren. Fjordellisch war Jaddeths auserwählte Sprache - sie war heilig, wohingegen andere Sprachen gottlos waren. Wie sollte man dann aber diejenigen bekehren, die nicht Fjordellisch sprachen? Redete man in ihrer Sprache mit ihnen, oder zwang man alle echten Bittsteller, erst einmal Fjordellisch zu lernen? Es wirkte unsinnig, ein ganzes Land eine neue Sprache erlernen zu lassen, bevor die Menschen von Jaddeths Reich hören durften.
    Sobald Hrathen gezwungen war, zwischen Gottlosigkeit und unendlicher Verzögerung zu wählen, hatte er deshalb die Gottlosigkeit gewählt. Er hatte Aonisch und Duladenisch gelernt und sich sogar ein wenig Jindoesisch beigebracht. Wenn er lehrte, lehrte er die Menschen in deren Muttersprache, auch wenn es ihn zugegebenermaßen immer noch störte. Was, wenn sie auf diese Weise niemals Fjordellisch lernten? Wenn seine Handlungsweise sie in dem Glauben bestärkte, sie bräuchten fjordellisch nicht, da sie in ihrer eigenen Muttersprache etwas über Jaddeth erfahren konnten?
    Diese und ähnliche Gedanken gingen Hrathen durch den Kopf, während er vor den Einwohnern Kaes predigte. Zwar mangelte es ihm nicht an Konzentration oder Hingabe, doch er hatte die gleichen Predigten einfach schon so oft gehalten, dass sie ihm in Fleisch und Blut übergegangen waren. Er sprach beinahe, ohne nachzudenken, hob und senkte seine Stimme im Rhythmus der Predigt und vollführte seine uralte

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