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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wahr. „Ich fürchte, ich kann dir im Moment nicht helfen, Rarax zu lenken“, bedauerte sie.
    „Vielleicht solltest du es einfach mal wieder versuchen“, antwortete ihr Daron, ohne dass man etwas davon hätte hören können.
    „Damit auch noch der letzte Rest magischer Kraft, der noch mir schlummern mag, vergeht?“, fragte Sarwen daraufhin laut und schüttelte energisch den Kopf. Der Flugwind hatte ihre Haare mittlerweile völlig zerzaust.
    Als sie eine Stadt am Horizont auftauchen sahen, riet Lirandil, einen großen Bogen darum zu fliegen. „Das ist Karia“, erklärte der Fährtensucher. „Ich war das letzte Mal vor zweihundert Jahren dort und kenne die Stadt ganz gut. Es leben viele Gnomen dort, aber auch Menschen und sogar Halblinge. Aber wir sollten kein Risiko eingehen und jedes Aufsehen vermeiden.“
    Ein Riesenfledertier war seit dem Ende des großen Krieges gegen Xaror zwar nichts Besonderes mehr im Zwischenland, denn viele solcher Geschöpfe, die früher dem Dunklen Herrscher gedient hatten, irrten nun herrenlos umher. Aber ein Riesenfledertier, auf dem drei Elben ritten, wäre sicherlich aufgefallen. Und vielleicht hatten Jarandil und der Knochenherrscher in Karia Helfer und Spione, die nichts Besseres zu tun gehabt hätten, als ihre Herren zu warnen.
    So flogen die Elben nach Süden und erreichten schließlich die Wälder von Karanor, um ab dort dem Fluss Kar nach Norden zu folgen. Als sich das Wasser des Flusses plötzlich dunkel färbte, wussten sie, dass es nicht mehr weit bis zum See der Finsternis war.
    „Kein Flussschiffer fährt noch über das schwarze Wasser“, sagte Lirandil. „Sie fürchten sich vor dem Fluch des Sees der Finsternis.“
    „Es wäre gut, wenn wir mehr über diese dunkle Krone erfahren könnten, die angeblich von der Zentaurenfrau in den See geworfen wurde“, meinte Daron. „Sarwen hat nicht ohne Grund von ihr geträumt. Dieser Traum hat eine besondere Bedeutung.“
    „Es ist eine Legende“, sagte Lirandil. „Und ehrlich gesagt, ich glaube nicht daran, dass diese Krone die Ursache für die schwarze Färbung des Wassers sein könnte.“
    „Habt Ihr denn eine bessere Erklärung?“
    „Meiner Ansicht nach könnte die Schwarzfärbung des Wassers mit der Beschaffenheit des Seebodens zu tun haben. Aber ich gebe gern zu, dass ich dafür auch nicht mehr Beweise habe als die Zentauren für ihre Geschichte mit der Schwarzen Krone.“
    Daron zuckte mit den Schultern. „Wie auch immer, ich glaube nicht daran, dass Sarwen von dieser Krone geträumt hätte, wäre sie nur eine Legende und sonst nichts.“

    Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als der See der Finsternis vor ihnen auftauchte.
    Dessen Wasser schien das Licht der untergehenden Sonne regelrecht zu verschlucken. Nichts spiegelte sich in ihm. Das Wasser war schwarz wie flüssiges Pech und schien selbst für Elbenaugen undurchdringlich. Während die drei Reisenden beim Überfliegen des Zwischenländischen Meeres die Fischschwärme hatten beobachten können, reichte ihr scharfer Blick bei diesem See nicht einmal eine Handbreit unter die Wasseroberfläche.
    Ein kühler Wind blies von den Bergen Hocherdes auf den See herab und kräuselte dessen schwarzes Wasser auf eine höchst eigenartige Weise. Wellenmuster waren auf der Oberfläche zu sehen, die auf den ersten Blick wie geheime Zeichen wirkten.
    Daron ließ Rarax im Tiefflug über den See Richtung Norden fliegen, denn am Nordufer befand sich die Ruine der Dunklen Festung.
    „Spürst du die Kraft der Finsternis, Daron?“, fragte Sarwen in Gedanken. „Sie kommt aus dem See und wohnt in der Ruine und in den Felsen der umliegenden Berggipfel. Sie scheinen zum bersten mit dunkler Magie gefüllt.“
    „Ja, ich spüre es auch“, gab Daron in Gedanken zu. „ Und für Rarax gilt das wohl ebenfalls!“
    „Ich werde versuchen, etwas von dieser Kraft in mich aufzunehmen“, kündigte Sarwen an.
    „Aber sei vorsichtig, Sarwen! Es könnte dich umbringen!“
    „Und wenn wir Jarandil und dem Knochenherrscher begegnen, ohne dass ich genügend magische Kräfte in mir habe, könnte das für uns alle das Ende bedeuten“, hielt Sarwen dem entgegen.
    Das Riesenfledertier wurde sehr unruhig. Je weiter sie sich dem Nordufer des Sees der Finsternis näherten, desto größer schien Rarax’ innerer Widerstand zu werden.
    Für einen kurzen Moment gelang es dem Tier sogar, Darons magische Kontrolle abzuschütteln. Es drehte in einem Bogen ab und entfernte sich wieder ein Stück

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