Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
vom Licht offenbar unabhängig.
    Thamandor war alles andere als glücklich darüber, als Lirandil ihm eröffnete, dass er in der Stadt zurückbleiben sollte. „Meine Waffen sind hier nutzlos, wie sich herausgestellt hat“, murrte er. „Und um sie so zu verändern, dass sie vielleicht trotz der Magie der Gnomen wirken, muss ich zurück in meine Werkstatt!“
    „Ihr werdet es hier versuchen müssen“, erwiderte der Fährtensucher ruhig, aber bestimmt. „Wir sollten das Riesenfledertier nicht so schwer beladen, dann können Daron und ich schneller in Elbenhaven sein, um Sarwen abzuholen. Und die Reise, die dann vor ihm liegt, ist so weit, dass Rarax dafür jedes Bisschen seiner Kraft brauchen wird, also sollten wir ihn jetzt nach Möglichkeit schonen.“
    Wenig später saßen Daron und Lirandil auf dem Rücken des Riesenfledertiers. Der Mond stand als große ovale Scheibe am Himmel und taucht das ganze Land in ein fahles Licht.
    Mit kräftigen Flügelschlägen gewann das Riesenfledertier rasch an Höhe und flog dann einen Bogen über der Stadt. Die Katapultschützen der Gnomen begannen ein regelrechtes Zielschießen auf Rarax. Offenbar reizte es sie bis zur Weißglut, dass das Riesenfledertier über der belagerten Stadt seine Bahnen zog.
    Rarax brüllte zornig auf, als mehrere Bolzen und ein paar Pfeile dicht an ihm vorbeischnellten. Sie hatten ihn und seine beiden Reiter nur sehr kanpp verfehlt.
    „Höher!“, befahl Daron. „Noch höher!“
    Ein Pfeil ritzte das Fledertier am linken Flügel. Die Verwundung war nicht gefährlich, aber sie erschrak Rarax, und für Daron wurde es immer schwieriger, die Kontrolle über ihn zu behalten, und das diesmal nicht deshalb, weil Rarax so widerspenstig gewesen wäre, sondern weil das Fledertier in Panik zu geraten drohte.
    Daron zwang Rarax noch höher, nachdem sein Reittier bereits wild flatternd die Richtung verloren hatte und den Katapultschützen geradewegs entgegenstrebte.
    Lirandil klammerte sich die ganze Zeit über am Fell des Riesenfledertiers fest. Er atmete erleichtert auf, als sie endlich außer Reichweite der Geschosse waren.
    Die Stadt Nithrandor war im Mondlicht jedoch noch immer deutlich zu sehen, als der Fährtensucher den Kopf wandte.
    Rarax kam etwas nach Nordosten ab, wo das Quellgebirge des Oberen Tir lag.
    Die augenlosen Trorks und Gnomen waren am Boden nicht auszumachen, denn sie brauchten in der Nacht keine Fackeln, und so blieben sie im Schutz der Dunkelheit.
    Aber in nordwestlicher Richtung war ein Leuchten zu sehen, das man im ersten Moment für mehrere Lagerfeuer halten konnte. Doch Daron spürte, dass diese Feuer magischer Natur waren. Er befahl Rarax, sich diesem Ort zu nähern.
    „Was hast du vor?“, fragte Lirandil, der erkannte, dass dies nicht der Kurs war, der auf geradem Weg nach Elbenhaven führte.
    Daron gab keine Antwort. Er spürte den Sog der dunklen magischen Kraft, der von dem erleuchteten Ort ausging und ihn an das Erlebnis auf dem Nebelberg erinnerte.
    Sechs Lichtquellen waren auf der Ebene am Fuß der Berge auszumachen, angeordnet wie die Finger einer sechsfingrigen Hand. Es waren magische Feuer, und sie brannten auf den sechs Felsblöcken eines Steinkreises.
    Lichtstrahlen schossen plötzlich daraus hervor, trafen sich in der Mitte des Kreises und formten ein Dimensionstor.
    Durch das gleißende Licht traten unzählige Gnomenkrieger hervor. Sie zogen weitere Belagerungsmaschinen hinter sich her, und ihnen folgten Kolonnen von Trorks.
    „Kann man dieses Tor nicht schließen?“, fragte Daron voller Verzweiflung.
    „Ich fürchte nein“, sagte Lirandil. „Obwohl ich gern zugebe, dass mein Wissen über die Magie nicht an das deines heranreicht – und meine magischen Fähigkeiten ohnehin nicht.“
    Daron versuchte, mithilfe seiner magischen Sinne mehr über die Kraft herauszufinden, die dieses Tor geschaffen hatte und aufrechterhielt. Ihn schauderte, als er erkannte, wie stark diese Macht sein musste.
    „Selbst wenn du dieses Tor vernichten würdest, so wäre dies keine Lösung“, fuhr der Fährtensucher fort. „Denn in diesem Fall kann Jarandil andernorts gleich wieder ein neues Tor öffnen, denn es gibt noch viele Steinkreise dieser Art in ganz Elbiana.“
    Lirandil hatte kaum ausgesprochen, als sich das Tor schloss und das Leuchten verlosch. Aber zweifellos würde es sich wieder öffnen und die Angreifer erneut Verstärkung erhalten.
    Die Gnomenkrieger und ihre Trork-Verbündeten zogen unaufhaltsam durch die Nacht auf

Weitere Kostenlose Bücher