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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Nithrandor zu.
    „Ich habe selten eine so starke magische Kraft gespürt“, gestand Daron, nachdem sie schon ein ganzes Stück weitergeflogen waren und bereits das grasbewachsene Hügelland des nordwestlichen Mittel-Elbiana unter sich hatten.
    „Und doch bist du einer der wenigen, die dieser Macht überhaupt zu widerstehen vermögen, Daron.“
    „Was hat das alles mit der dunklen Krone zu tun?“, fragte sich der Elbenjunge laut.
    „Es gibt da eine Geschichte“, berichtete Lirandil. „Als ich vor vielen Jahrzehnten das Waldreich durchstreifte, fand ich die Baumbücher, wie sie die Zentauren früher geschrieben haben, lange bevor wir Elben ins Zwischenland kamen. Inzwischen habe sie leider diese Kunst verlernt.“
    „Baumbücher?“, fragte Daron.
    „Mit magischer Schrift beschriebene Bäume, und diese Schrift in ihrer Rinde verändert sich ständig. Du kannst ein Baumbuch nicht zweimal auf die gleiche Weise lesen, denn beim zweiten Mal stehen dort nicht mehr dieselben Zeichen wie beim ersten Mal. Die Zentauren sagen, dass es am Betrachter liegt, und angeblich sind die Schriftzeichen für manche Wesen sogar unsichtbar. Aber das halte ich für wenig wahrscheinlich.
    Fast zehn Jahre verbrachte ich im Waldreich und versuchte diese Schriften auf den Baumrinden zu entschlüsseln – aber es gelang mir erst, als ich einen uralten Zentaur traf, der die Kunst des Baumlesens noch beherrschte. Eigentlich hatte ich gehofft, durch die Baumbücher etwas über das vergessene Wissen der Zentauren hinsichtlich Heilpflanzen und Heilkräuter zu erfahren. Aber das war ein Irrtum, denn die Baumbücher geben nahezu ausschließlich alte Geschichten der Zentauren weiter.“
    „Und wird diese Krone in einer der Geschichten erwähnt?“, fragte Daron.
    „So ist es!“
    In knappen Worten fasste Lirandil die Geschichte von der Zentaurenfrau zusammen, die dem Herrscher des Dunklen Reichs die Krone gestohlen und sie in den See der Finsternis geworfen hatte.
    „Wie kann es sein, dass Jarandil in den Besitz dieser Krone gelangt ist?“, wollte Daron anschließend wissen.
    „Das werden wir vielleicht herausfinden, wenn wir dort angekommen sind“, hoffte der Fährtensucher. „Aber eins sollte auch dir aufgefallen sein ...“
    „Was?“
    „Die Trorks, die Nithrandor angreifen, sehen ganz anders aus als jene, die man im Wilderland antreffen kann. Diese hier tragen Rüstungen. Außerdem habe ich unter den Gnomen kaum welche gesehen, die Augen hatten oder nur fünf Finger.“
    „Sie kommen aus der Vergangenheit“, murmelte Daron. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Konnte es sein, dass es Jarandil und dem Knochenherrscher mit ihren vereinten magischen Kräften gelungen war, die Mächte des Dunklen Reichs zu beschwören? Womöglich konnten sie sogar auf die Unterstützung Xarors hoffen, den sie aus jener Zeit, da er noch über das Zwischenland geherrscht hatte, in die Gegenwart zu holen versuchten.
    „Ja, das macht Sinn!“, vernahm er auf einmal einen überraschend klaren und deutlichen Gedanken.
    „Sarwen!“
    Sie antwortete nicht. Offenbar war es ihr aufgrund ihrer momentanen magischen Schwäche noch nicht möglich, dauerhaften Kontakt zu ihm herzustellen, so wie es bisher zwischen ihnen üblich gewesen war.
    Aber allein schon, dass sie wieder in der Lage war, an seinen Gedanken teilzuhaben, machte Daron froh.

Kapitel 10
    Zum See der Finsternis

    Schon im Morgengrauen wartete Sarwen an den Zinnen des Ostturms von Elbenhaven, und Nathranwen war noch immer bei ihr.
    Die Morgensonne erhob sich hinter den schneebedeckten Gipfeln von Hoch-Elbiana, und es war für Sarwen keine Überraschung, als sich auf einmal ein dunkler Schatten gegen das rötliche Licht abhob.
    „Da sind sie!“, murmelte das Elbenmädchen und sagte es mehr zu sich selbst als zu Nathranwen. „Daron. Und Lirandil ist bei ihm.“
    Das Riesenfledertier näherte sich mit kräftigen Flügelschlägen, landete zielsicher auf dem Turm und faltete die gewaltigen lederhäutigen Schwingen zusammen.
    Sarwen wandte sich an die Heilerin. „Sag dem König, was geschehen ist! Sag ihm, dass ich mit Lirandil und Daron zum See der Finsternis fliege und ...“
    „Du solltest selbst mit deinem Großvater sprechen.“
    „Er wird nur wieder irgendwelche Einwände erheben.“
    „Dennoch.“
    „Und abgesehen davon, ist dafür auch keine Zeit mehr. Bis bald!“
    Und mit diesen Worten stieg Sarwen zu Daron und Lirandil auf das Riesenfledertier.
    „Es ist schön, wieder

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