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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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drückten die Gletscher bereits bedenklich gegen die Mauer der Stadt, und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sie eingestürzt wäre.
    Daron und Sarwen führten sicherheitshalber ihren Vertreibungszauber noch an fünf anderen Stellen durch. Aber ihnen war klar, dass das nur eine vorübergehende Lösung sein konnte. Die Kräfte im Eis würden dafür sorgen, dass die Mauern von Meergond schon sehr bald wieder in Gefahr waren.
    „Es ist ein Aufschub“, sagte Daron später zu Asagorn, der zusammen Emwén und dem Magier Goladorn aufmerksam alles verfolgt hatte, was die beiden Elbenkinder an magischen Ritualen durchführten.
    „Ich weiß nicht, was du hast“, entgegnete Asagorn. „Das Eis hat sich zurückgezogen, und sogar der Turm und die Mauern stehen noch.“ Seinen Worten war die große Freude über diesen Erfolg anzuhören.
    „Der Turm wird nur durch Magie gehalten!“, sagte Sarwen sehr ernst. „Und dieser Zauber muss regelmäßig erneuert werden.“ Sie wandte sich an Goladorn. „Traut Ihr Euch das zu?“
    „Gewiss!“, antwortete der Magier. Er schien ein bisschen empört darüber, dass Sarwen seine Fähigkeiten anzweifelte.
    „Ihr seid das einzige Mitglied der Magiergilde hier in Meergond?“, fragte sie.
    „Meerland ist ein sehr dünn besiedeltes Herzogtum“, erklärte Goladorn. „Es gibt weiter südlich in Meerhaven noch ein paar Mitglieder unserer Gilde und sogar einen Schamanen.“
    „Worauf ich hinaus will, ist, dass Ihr bei dieser Aufgabe nur auf Euch selbst gestellt seit, werter Goladorn“, sagte Sarwen ruhig. „Dass die Mauern von Meergond so viele echte Steine enthalten und nicht nur aus Magie errichtet wurden, ist sicherlich ein Vorteil, aber das Eis wird zweifellos zurückkehren. Wenn Ihr wollt, unterrichte ich Euch in dem Vertreibungszauber, den mein Bruder und ich angewendet haben.“
    Goladorn war deutlich anzusehen, wie wenig es ihm gefiel, dass sich er – immerhin ein anerkanntes Mitglied der Gilde der Elbenmagier - diesen Zauber von einem Kind beibringen lassen musste!
    Mochte dieses Kind auch zweihundert Jahre alt sein, das spielte keine Rolle. Goladorn war zutiefst beleidigt.
    „Was hätte ich machen sollen? Wenn ihm den Vertreibungszauber niemand zeigt, wird er ihn nicht hinbekommen“, wandte sich Sarwen in Gedanken an Daron. „Wir sind doch bald nicht mehr hier. Schließlich wollen wir noch ins Eisland, um Lirandil und Sandrilas zu finden.“
    „Du kannst nichts dafür, dass dieser Magier so eitel ist, Sarwen“, sandte Daron einen tröstenden Gedanken zurück. Dann wandte er sich an Asagorn, indem er laut sagte: „Ihr solltet die Verschnaufpause, die Euch und Eurer Stadt vergönnt wurde, dazu nutzen, um alle Bewohner – gleichgültig ob Elb, Mensch, Zentaur, Zylopier oder wer sonst noch hier lebt – nach Süden zu bringen!“
    „Wie ich schon sagte, es sind gut hundert Meilen bis zu den nächsten Anfurten, die noch eisfrei sind“, gab Asagorn stirnrunzelnd zu bedenken.
    „Aber jetzt könnt Ihr diesen Weg noch schaffen. Wenn sich das Eis erneut ausbreitet, wird Meergond nicht mehr zu halten sein.“
    „Dieser Zauber, den ihr gerade angewendet habt und den sicher auch mein Hofmagier lernen kann, müsste doch ausreichen, um die Stadt halten zu können.“
    „Nein“, war Daron überzeugt.
    „Und Thamandors Flammenspeer?“
    „Thamandor wird uns begleiten, wenn wir ins Eisland aufbrechen, um nach Lirandil und Sandrilas zu suchen“, erklärte Daron. „Selbst wenn es Eurem gewiss sehr fähigen Magier gelingen sollte, das Eis von der Stadt fernzuhalten, was ich sehr bezweifle, wären die Bewohner bald eingeschlossen.“
    Asagorn schien der Gedanke, Meergond aufgeben zu müssen, nicht zu gefallen. Er hatte sich beim Aufbau dieser Stadt und ihrer Burg besonders viel Mühe gegeben und ja schließlich auch dafür gesorgt, dass nach und nach die meisten nur durch Magie errichteten Gebäude Mauern aus richtigen Steinen erhalten hatten. Nicht umsonst hatte Asagorn seinen Hof nach Meergond verlegt. Dass die Eismassen erneut vordringen und die ganze Stadt unter sich begraben konnten, musste ihm wie der schlimmste Albtraum erscheinen.
    „Ich werde Meergond nicht aufgeben“, erklärte er schließlich trotzig.
    „Dann sind alle Bewohner in Gefahr, wenn der Weg zu den Anfurten erst durch das Eis versperrt ist!“, versuchte Daron ihn zu überzeugen.
    „Wir werden sehen“, murmelte Asagorn düster und ging davon.
    Daron wechselte einen kurzen Blick mit Emwén, die alles

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