Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
mitangehört hatte. „Vielleicht kannst du deinen Vater überzeugen, dass es die einzige Möglichkeit ist.“
    „Ich werde es es versuchen“, versprach sie.

    Mirgamir und Isidorn begleiteten inzwischen Thamandor bei seiner Arbeit mit dem Flammenspeer. Was der größte Erfinder und Waffenmeister der Elbenheit damit vollbrachte, interessierte sie sehr.
    „Das ist fast wie in alten Zeiten, als wir gegen den Dunklen Herrscher Xaror kämpften“, meinte Isidorn, und Mirgamir konnte ihm nur zustimmen.
    „Ich meine sogar, dass Euer neuer Flammenspeer noch sehr viel wirkungsvoller ist als die beiden Modelle, die Ihr vorher verwendet habt“, sagte der Herzog von Noram.
    „Das kann man wohl sagen!“, tönte Thamandor großspurig. „Zurzeit habe ich nur einen Bruchteil dessen gezeigt, was dieser Speer alles kann!“ Mit diesen Worten legte er einen der Hebel um, und als er dann erneut einen Feuerstrahl aus dem Trichter am vorderen Ende des Speers schießen ließ, war der so grell, dass die beiden Herzöge sofort den Blick zur Seite wenden mussten, um nicht geblendet zu werden. Zudem murmelten sie eine magische Formel, die die Empfindlichkeit ihrer Augen herabsetzte.
    Der Feuerstrahl war so stark, dass ein zwanzig Schritt langes Stück in der Stadtmauer nicht nur von jeglichem Eis befreit, sondern völlig eingeschmolzen wurde. Die Steine im Mauerwerk zerschmolzen zu einem lavaähnlichen Brei. Die geringen Anteile an Magie, die in dem Mauerstück eingesetzt waren, wurden durch grünliche und bläuliche Lichterscheinungen sichtbar, die aber nur kurz aufflackerten.
    Innerhalb eines Elbenherzschlags war von dem Mauerstück nichts als eine zähflüssige, glühende Masse geblieben, die zischend erkaltete.
    Weder die Herzöge noch der Waffenmeister äußerten zunächst ein Wort.
    „Ups“, sagte Thamandor schließlich. „Das war vielleicht etwas zu viel.“
    „Na ja, zum Glück haben wir genug zylopische Riesen in der Stadt, die dieses Loch kurzfristig wieder schließen können“, meinte Herzog Isidorn, der sichtlich schockiert war. Mit einem sehr nachdenklichen Gesicht sah er den Waffenmeister eine Weile lang an und fügte hinzu: „Wie viele Zeitalter kennen wir uns nun schon, Freund Thamandor? Eure Neigung zur Unvorsicht habt Ihr allem Anschein nach noch immer nicht abgelegt.“
    „Sie ist sogar stärker geworden!“, ergänzte Mirgamir.
    Während sich Thamandor eingehend Hebel an seinem Flammenspeer ansah, um herauszufinden, was er eigentlich falsch gemacht hatte, legte ihm Isidorn eine Hand auf die Schulter. „Nachdem Ihr nun mit Elbenhaven und Meergond gleich zwei Elbenstädte beinahe niedergebrannt hättet, werdet Ihr wahrscheinlich irgendwann als der Vernichter der Elbenzivilisation in die Geschichte unseres Volkes eingehen!“, spottete der Herzog von Nordbergen.
    Aber Thamandor fand das im Augenblick kein bisschen witzig.

    Herzog Asagorn ordnete an, dass das Loch in der Stadtmauer noch vor Einbruch der Nacht mit Steinen geschlossen wurde. Schließlich wollte man nicht, dass womöglich Spione der Eismenschen in die Stadt eindrangen. Der Hofmagier Goladorn schlug zwar vor, das Problem vorerst allein durch den Einsatz von Magie zu lösen, aber Asagorn war strickt dagegen. Angesichts der Gefahren, die Meergond aus den eisigen Weiten drohten, war ihm das zu unsicher.
    „Ihr könnt den Lückenschluss gern durch Magie verstärken . Aber allein auf Eure Kräfte oder die irgendeines anderen Magiers möchte ich mich da nicht verlassen“, erklärte der Herzog von Meerland.
    Thamandor, Daron und Sarwen wurden im Haupthaus der Burg einquartiert. Rarax blieb im Burghof.
    Daron und Sarwen sahen noch einmal nach seiner Verletzung.
    „Eins muss man Emwén lassen: Sie ist wirklich eine gute Heilerin“, stellte Sarwen fest, nachdem sie den Fuß des Riesenfledertiers noch einmal mittels Magie untersucht hatte.
    „Ich hoffe nur, dass sie Herzog Asagorn davon überzeugen kann, mit den Bewohnern der Stadt nach Süden zu ziehen“, sagte Daron.
    „Glaubst du, er hört auf sie?“
    Daron zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Asagorn fällt es sehr schwer, die Stadt aufzugeben. Er hat sie gegründet und aufgebaut.“
    „Als du mit Asagorn darüber gesprochen hast, hörte sich das fast so an, als würde unser Großvater sprechen“, sagte Sarwen nach einer kurzen Pause. Sie lächelte. „Es ist mir nur so aufgefallen.“
    Rarax presste einen gurgelnden Laut hervor, der fast wie eine Zustimmung klang. Daron tätschelte dem

Weitere Kostenlose Bücher