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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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bemerkbar gemacht hatte und zuließ, dass er sich mit dem pelzigen Geschöpf scheinbar frei unterhielt, statt zu verlangen, dass er es augenblicklich tötete. Es wusste von der Bestie in ihm und hatte behauptet, sie wäre derzeit abgelenkt. Vielleicht stimmte das sogar tatsächlich.
    Es gab keine Möglichkeit für ihn, sich gegen ihren Willen die Herrschaft über seinen Körper zurückzuerkämpfen oder sie gar daraus zu vertreiben, was ihn dazu verdammte, ein hilfloses Werkzeug ihrer Machenschaften zu sein, deren Ziel Tod und Vernichtung war. Seine einzige Möglichkeit, ihre Pläne zu durchkreuzen, bestünde darin, sich selbst zu töten. Gerne hätte er sein Leben hingegeben, um sein Volk und seine Welt vor dem Untergang zu bewahren, aber selbst das hatte die Kreatur bislang verhindert.
    Vielleicht bot sich jetzt jedoch eine Chance dazu …
    Ohne weiter nachzudenken, packte Lhiuvan den Griff seines Schwertes. Sein Gegenüber stieß ein Schnauben aus, schüttelte den Kopf und blickte ihn missbilligend an.
    »Du bist wirklich ein Idiot. Was soll das nützen, wenn du das vorhast, was ich gerade glaube? Wenn schon, dann hättest du es früher tun müssen. Jetzt aber steckt der Schattenmahr auch in den anderen Trotteln von deiner Sorte. Wenn du stirbst, ändert das gar nichts. Außer für dich natürlich, denn du bist dann tot. Nicht, dass es um einen Dummkopf weniger schade wäre, es gibt so viele, da kommt es auf einen mehr oder weniger auch nicht an.«
    »Dann bräuchte ich wenigstens nicht mehr mitzuerleben, wie er diese Welt unterjocht, und würde selbst keine Schuld mehr daran tragen«, knirschte Lhiuvan, zog die Hand jedoch wieder zurück. Der Gedanke war verlockend, dem Albtraum auf diese Art zu entrinnen und ewigen Frieden zu finden, aber es wäre nur eine Flucht. Ändern würde er dadurch in der Tat nichts. Jetzt nicht mehr. »Was soll ich denn sonst tun? Gibt es nichts, was du tun kannst, um mir zu helfen?«
    »Ich?«, feixte das Puschelwesen. Es schien das alles immer noch als einen Riesenspaß zu betrachten. »Sehe ich so blöd aus, dass ich dich aus einer Patsche rausholen würde, in die du dich selbst reingeritten hast? Statt rumzujammern, solltest du lieber zusehen, wie du da selbst rauskommst.«
    »Und wie kann ich das machen?«
    »Jetzt soll ich auch noch für dich denken! Braucht ihr Elben vielleicht auch noch jemanden, der euch wickelt? Dabei ist die Sache doch ganz einfach: Kämpfe vor allem weiter gegen ihn, damit das Böse nicht auch deinen Geist vergiftet, und dann … Verflixt, die schon wieder! Ich sag ja, die läuft dir nach. Na gut, war nett, mit dir zu plaudern, ich habe ohnehin noch Wichtigeres vor.«
    Blitzartig duckte sich das Wesen wieder hinter den Schuttberg und war im nächsten Moment verschwunden. Als Lhiuvan den Kopf wandte, sah er Aila, die zögernd die Straße in seiner Richtung entlangkam. Enttäuscht ballte er die Fäuste, und Zorn loderte in ihm hoch. Musste sie ausgerechnet jetzt wieder auftauchen?
    Weniger noch als zuvor wusste er, was er von der Pelzkreatur halten sollte. Sie war nicht einfach nur ein Aufschneider, sondern hinter ihrer großen Klappe lauerten verborgene Fähigkeiten, auch wenn er sich über deren Natur noch nicht im Klaren war. Aber dass es so war, hatte sie bewiesen, indem sie den Schattenmahr in ihm sofort erkannt hatte und hierher in die von den Sarn und Ghoulen belagerte Stadt gelangt war. Darüber hinaus erweckte das Wesen den Eindruck, als ob es mehr über den Schattenmahr wissen würde, als es bislang preisgegeben hatte. Ob das nur prahlerisches Gerede war, konnte er nicht einschätzen, aber gerade deshalb hätte er sich gerne noch länger mit dem merkwürdigen Wesen unterhalten.
    Nun, die Chance war vertan, und es brachte ihm nichts, wenn er sich darüber noch lange ärgerte.
    Aila blieb zwei Schritte vor ihm stehen und rang sichtlich nervös ihre Hände.
    »Verzeiht, dass ich Euch noch einmal anspreche«, murmelte sie mit demütig gesenktem Kopf. »Vorhin schient Ihr nicht reden zu wollen, deshalb habe ich es nicht gewagt, Euch weiter zu belästigen. Aber es ist wichtig: für mich und für mein Volk.«
    Lhiuvan seufzte und nahm auf dem Schutthaufen Platz.
    »Du belästigst mich nicht. Worum geht es, dass es dir so wichtig ist?«
    »Unser Volk … In den ruhmreichen Tagen von Khraátams Herrschaft waren wir Nocturnen einst ein großes und mächtiges Volk, das treu den Göttern des Chaos und der Dunkelheit diente. Aber im Zeitalter des Feuers wurden wir

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