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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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ins Wasser ragenden Baumwurzeln befestigte. Puschel und der Prinz überwanden die Strecke ähnlich leicht wie das erste Stück, doch für Barlok wurde es abermals die Hölle. Er erinnerte sich noch, dass er für einige Sekunden das Bewusstsein verloren hatte, als er mit dem Kopf gegen ein vorübertreibendes Stück Holz geprallt war, ansonsten ließ sein Gedächtnis ihn vollständig im Stich.
    Irgendwann und irgendwie musste er es geschafft haben, das gegenüberliegende Ufer zu erreichen, wo Schmerzen und Erschöpfung endgültig übermächtig geworden waren und er einer Ohnmacht nahe neben einer Wurzel zusammenbrach.
    »Bei Li’thil«, keuchte er. »Lieber kämpfe ich unbewaffnet gegen alle Dämonen der Unterwelt, als so etwas noch einmal zu tun.«
    »Dein Wunsch kann erfüllt werden«, ertönte eine barsche Stimme vom Waldrand her. »Wenn sich nur einer von euch rührt, werdet ihr sterben!«

EPILOG
    September 9430 neuer Zeitrechnung der Elben
    Lhiuvan spürte den Triumph des Schattenmahrs, während seine eigene Verzweiflung inzwischen Höhen erreichte, die er sich nicht einmal hatte vorstellen können. Nichts schien die Bestie jetzt noch aufhalten zu können, nahezu alles verlief genau so, wie es von ihr geplant worden war.
    Der einzige kleine Rückschlag, den der Mahr erlitten hat te, war völlig unbedeutend. Pelariol war von seiner Mission im goldenen Tal nicht zurückgekehrt, sondern gestorben – Lhiuvan hatte es deutlich spüren können. Seinen Auftrag jedoch hatte er vorher erfüllt, und nur darauf kam es an. Er hatte etwas von dem Schattenmahr auf Illurien, die Herrin der Elben, übertragen und sie damit unter seinen Willen gezwungen. Mochten einige in ihrem Volk sich auch über ihr Verhalten wundern, er benötigte sie nur noch kurze Zeit. Inzwischen hatte sie mit einer beachtlichen Streitmacht Zarkhadul erreicht, und es war nur noch eine Frage von Stunden, bis die Mine fallen würde.
    Dabei interessierte Zarkhadul den Mahr nur am Rande. Wichtig war für ihn nur das Tor unter Elan-Dhor, aber wie er beim Verhör eines der gefangenen Zwerge erfahren hatte, gab es mittlerweile eine unterirdische Verbindung zwischen den Minen. Die Zwerge würden versuchen, diese zu verschließen, doch würde ihnen das nicht für lange Zeit gelingen, dafür war ihre Zeit zu knapp. Und wenn die Verbindung erst einmal wieder geöffnet war, wäre es möglich, Elan-Dhor von zwei Seiten aus anzugreifen oder von Zarkhadul aus direkt in die ehemaligen Höhlen der Thir-Ailith vorzudringen.
    Es schien unmöglich, den Schattenmahr noch aufzuhalten, als etwas geschah, was selbst Lhiuvan überraschte.
    Er wusste, dass der Mahr mit all den verschiedenen Bewusstseinssplittern, die er Elben oder anderen Wesen eingepflanzt hatte, verbunden war, so weit sie auch entfernt sein mochten. Auf diese Art hatte er von Pelariols Tod und der Ankunft Illuriens erfahren, obwohl er selbst sich bei König Kalmars Heer am Fuße des Tharakol befand. Allerdings griff er nur selten darauf zurück, da es ihn jedes Mal enorme Kraft kostete.
    Nicht gewusst hatte Lhiuvan jedoch bislang, dass es auch dem eigentlichen Khraátam, der jenseits der verschlossenen magischen Tore auf eine Möglichkeit lauerte, in diese Welt einzudringen, möglich war, mit dem Teil von ihm Verbindung aufzunehmen, der die Kontrolle über Lhiuvan übernommen hatte.
    Derartiges war zuvor noch nicht vorgekommen, es ereignete sich jetzt zum ersten Mal. Eine ungeheure Kraft war dazu nötig, das spürte er, auch wenn er sie nicht einmal ansatzweise ermessen konnte.
    Der Kontakt dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, und es wurde nur eine einzige Information übermittelt, doch diese änderte alles. Schlagartig verlor der Schattenmahr jegliches Interesse an der Belagerung von Elan- Dhor, eilte zu seinem Pferd und schwang sich hinauf.
    Er war nicht länger allein auf das Tor in der Tiefe des Berges angewiesen. Im Norden der Weißberge gab es noch ein weiteres Tor, wie er nun wusste, und dieses wurde von niemandem bewacht, da niemand außer ihm es bislang kannte.
    Entsprechend würde er auf keinerlei Schwierigkeiten stoßen, wenn er es für die Schattenmahre öffnete, damit sie erneut Einzug in diese Welt halten konnten!

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