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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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hin?“
    „Nach Hause“, gibt er mir nur knapp Antwort und dreht sich so, dass meine Hand von seinem Arm fällt.
    „Aber du bist doch grade erst gekommen.“
    „Na und. Hab halt was vergessen.“
    „Okay, dann warte kurz. Ich hol schnell meine Tasche und sag den Jungs noch Tschüss“, meine ich und will schon losgehen, als Benny mich aufhält.
    „Du brauchst dich nicht zu beeilen. Ich hab noch was vor. Alleine!“
    Verwundert schaue ich ihn an. „Na gut, dann komm ich eben später nach.“
    „Brauchst du nicht“, gibt Benny genervt zur Antwort.
    „Aber … warum denn das nicht?“
    „Weil ich … mein Gott, kann ich nicht einfach mal meine Ruhe haben wollen? Muss ich denn immer für dich da sein?“, faucht er mich kalt an.
    Entsetzen macht sich in mir breit. So hat Benny in all den Jahren noch nicht mit mir gesprochen. Solch einen Tonfall kenne ich eigentlich nur von meinem Vater. Und plötzlich fällt es mir schwer, frei und unbeschwert mit ihm zu reden. „N … nein, m … m … musst du nicht“, stammele ich leise und drehe mich langsam um. Gehe jedoch nicht zu meinen Kameraden, sondern in die Kabine, um meine Tasche zu holen. Tief in Gedanken mache ich mich auf den Heimweg.
    Das erste Mal seit ewigen Zeiten alleine.
    Und das erste Mal, dass ich direkt nach Hause gehe und nicht erst noch mit zu Benny.

    Benny

    Als ich nach Hause komme, laufe ich direkt meiner Mutter in die Arme. Das hat mir auch gerade noch gefehlt!
    „Hallo, mein Junge. Du bist früh. Wo hast du denn dein Anhängsel gelassen?“, werde ich auch gleich mit Fragen bombardiert.
    „Wohl zu Hause oder noch bei seinen Kumpels. Ich hab heute einfach keine Lust auf Lucas“, meine ich gelassen und es tut einfach nur weh, weil ich mich mit dieser Äußerung selbst belüge.
    „Oh … gut. Ich glaube, du solltest sowieso damit aufhören. Ich meine, dass ihr zwei wie Kletten aneinander hängt und keiner etwas ohne den anderen macht.“
    „Mama, Lucas ist mein bester Freund“, auch wenn er mich sehr verletzt hat, füge ich in Gedanken hinzu.
    „Bester Freund hin oder her. Ihr zwei seid immer zusammen. Wie soll denn da Platz für ein nettes Mädel sein in deinem Leben?“
    Entsetzt blicke ich sie an. „Wie kommst du denn auf so etwas?“
    „Ach komm schon, Benny. Du bist in dem Alter, da sollte man schon mal nach den Mädchen schauen. Aber wenn du und Lucas immer aufeinander hockt …“, weiter führt sie den Satz nicht aus. Aber er lässt bei mir die Alarmglocken klingeln.
    „Was ist dann?“, frage ich sie und sehe sie kalt an.
    „Na ja, ich denke mal, es schreckt die jungen Damen ab. Und außerdem“, druckst sie herum und traut sich nicht, mir in die Augen zu schauen, „haben die Leute schon gefragt, ob du vielleicht so - wie soll ich sagen - ob du eher auf Männer stehst.“
    So, jetzt ist es endlich raus und ich weiß, wie der Hase läuft. Scharf ziehe ich die Luft ein und stelle ihr direkt eine Frage. „Mit anderen Worten, deine Freundinnen denken, ich bin schwul - richtig?“
    „Du musst schon zugeben, dass es etwas komisch ist, dass dir bis jetzt keines der Mädchen, die ich dir vorgestellt habe, zugesagt hat. Da waren doch wirklich Hübsche dabei.“
    „Was ich ja auch gar nicht bestreite. Aber soll ich dir mal was sagen? Ich komm mir grade vor wie auf einem orientalischen Heiratsmarkt. Wer bietet für meinen Sohn mehr als zehn Kamele? Wenn sie mal schauen wollen, seine Zähne sind in Ordnung und sein Gesundheitszustand ist auch Bestens. Aber weißt du was, ich denke mal, dass ich mir die Person, mit der ich zusammen sein will, alleine aussuchen werde. Und ich alleine entscheide auch, ob diese Person männlich oder weiblich ist“, sage ich mit schneidender Stimme. Eigentlich bin ich ziemlich fassungslos. Doch sie gibt noch nicht auf.
    „Ja, aber Benny, Junge, ich will doch nur dein Bestes“, meint sie mit aufgebrachter Stimme und wirft dabei die Hände in die Luft, wie sie es gerne macht, wenn sie aufgeregt ist.
    „Wenn du das wirklich willst, dann lass mich doch einfach in Ruhe!“
    „Ach Benny, das meinst du doch gar nicht so. Guck mal, das Haus hier. Wenn du 21 wirst, dann geht es doch automatisch in deinen Besitz über. Und ich dachte, wenn du erst einmal verheiratet bist und Kinder hast, dann würde ich auf die aufpassen und du und deine Frau, ihr könntet euer Leben genießen“, erklärt sie und traut sich das erste Mal, mir wieder direkt ins Gesicht zu sehen.
    Ziemlich emotionslos erwidere ich ihren Blick.

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