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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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pfeilartig nach vorne. Mit seiner Hand griff er in Eleas Haare und zog ihren Kopf roh nach hinten. Sein Gesicht war dem Ihren jetzt schon zum zweiten Mal bedrohlich nahe. „Wenn das so ist, dann kann ich mich ja nach Lust und Laune Eures Körpers bedienen“, erwiderte er mit eisigem Hohn und drückte Elea unvermittelt brutal seine Lippen auf ihren Mund. Dieser neuerliche Angriff traf Elea so unerwartet, dass sie nicht schnell genug ihre Lippen zusammenpressen konnte, um Maél daran zu hindern, ihren Mund mit dem seinigen gewaltsam zu öffnen. Seine Zähne stießen schmerzhaft an ihre. Doch bevor er womöglich noch seine Zunge in ihre Mundhöhle stecken konnte, biss sie ihm in die Lippe, sodass er sich abrupt von ihr löste. Er wischte sich das Blut von der Lippe und schlug ihr mit der blutigen Hand ins Gesicht, sodass ihr Kopf zur Seite schleuderte. Elea sah für einen kurzen Moment Sterne und ein heißer, brennender Schmerz flammte auf ihrer Wange auf. Maél drehte sich daraufhin um und ging ohne ein weiteres Wort zurück zum Lager. Elea triumphierte innerlich. Jetzt hatte sie ihn schon zum die dritten Mal so verletzt, dass er blutete.
    Nachdem sich ihr Puls wieder beruhigt hatte und sie einigermaßen klar denken konnte, wurde sie sich jedoch der desolaten Lage, in der sie sich befand, nur allzu bewusst: Sie hing in strömendem Regen an einem Baum wie ein Stück Vieh – und das in unzureichender Kleidung. Ihr Unterhemd klebte bereits klatschnass an ihrem Körper und zeigte mehr, als es verbergen sollte. Aber unerwünschte Blicke auf ihre halbentblößte Brust sollten ihr geringstes Problem sein. Sie zitterte bereits am ganzen Körper und durch ihre unbequeme Position begannen schon ihre Schultern und Handgelenke zu schmerzen. Lange würde sie das nicht aushalten können. Lieber beiße ich mir die Zunge ab, bevor ich diesen Mistkerl um Gnade anwinsle!
    Als Maél mit ausladenden Schritten am Lager unter dem Vorsprung ankam, wurde er sogleich von Jadora angegriffen. „Willst du sie etwa umbringen?! Sie wird sich den Tod da draußen holen.“
    „ Diese widerspenstige Wildkatze stirbt nicht so schnell. Sie ist zäher, als du denkst. – Mein Instinkt hat mich nicht getrogen. Ich spürte, dass sie etwas im Schilde führte. Dieses Miststück!“ Er versorgte immer noch aufgebracht seine Wunde, die bereits dieses versengende Brennen ausgelöst hatte, das sich wellenartig in seinem Körper ausbreitete. Der Schnitt war nicht tief, sodass sein Körper das beißende Gift schnell bezwingen konnte. Anschließend zog er sich eine trockene Tunika über. Jadora ließ nicht locker. „Wieso quälst du sie so? Sie hat dir nichts getan.“ Maél schnaubte lautstark bei diesen Worten. „Sieh mich an! Erst jagt sie mir einen Pfeil ins Bein, dann ein Messer in den Arm. Und jetzt beißt sie mir in die Lippe. Ich muss ihr das Fürchten lehren. Nur so kann ich mir Respekt bei diesem rebellischen Weib verschaffen.“
    „ Ich habe dich noch nie so grausam und eiskalt erlebt. Du hast Männer, die du gejagt hast, besser behandelt als dieses Mädchen. Liegt es daran, dass sie nicht, wie andere, aus Angst vor dir auf die Knie fällt. Oder bist du auf diesen Jungen eifersüchtig, den sie offensichtlich geliebt hat, und den du vor ihren Augen getötet hast?“
    „ Ich warne dich, Jadora! Zügele deine Zunge, sonst schneide ich sie dir ab und hänge dich neben sie an den Baum, damit du ihr Gesellschaft leisten kannst!“, drohte Maél dem Hauptmann. Doch Jadora war noch nicht fertig. „Du wirst ihren Willen nicht brechen können. Sie wird niemals aufgeben. Das spürt man. Lieber stirbt sie. – Eine wie sie ist mir noch nicht begegnet.“
    „ Du wiederholst dich, alter Mann“, unterbrach Maél ihn verächtlich. „Sie hat für eine Frau, wie du selbst gesagt hast, außergewöhnliche Fähigkeiten. Und nicht nur das. Mit ihr stimmt offensichtlich etwas nicht: erst die rot glühenden Haare und jetzt noch die Sache mit den Vögeln, wofür sie zweifelsohne verantwortlich ist“, fuhr Jadora fort. Die beiden Männer schauten zu Elea, die aufgrund ihrer leuchtenden Haare deutlich zu erkennen war. Erhobenen Hauptes blickte sie zu ihnen herüber. Maél setzte sich ans Lagerfeuer und schaute mürrisch auf die Kaninchen, die bereits über dem Feuer brutzelten. Jadora ließ sich neben ihn nieder und stellte Spekulationen über Elea an. „Wenn du mich fragst, an ihr ist etwas Magisches. Ich kann es mir nicht erklären. Aber als die Vögel sich um sie

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