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Elegie - Fluch der Götter

Elegie - Fluch der Götter

Titel: Elegie - Fluch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Carey
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sich besänftigend auf ihre Stirn, und in dieser Berührung lag Trost und süßes Wohlgefühl. »Es sind nur Meronins Wellen, welche diejenigen belästigen, die an den festen Boden von Urulat gewöhnt sind.«
    »Geh fort!« Lilias richtete sich auf und schob ihn beiseite. »Lass mich allein.«
    »Vergebt mir.« Anmutig machte der Ellyl einen Schritt nach hinten und hob die schmalen Hände. Es war Peldras, einer aus Malthus’ Truppe. Jener mit dem verdammten Schatten der Trauer und des Mitleids in seinem Blick. »Ich wollte Euch nur Trost spenden.«
    Lilias lachte. Es klang so hart wie der Schrei der Möwen. Ihr Mund fühlte sich versengt und faulig an. Sie schob sich einige Strähnen des dunklen, von der Galle besudelten Haares aus dem Gesicht. »Trost, ja? Kannst du das Geschehene ungeschehen machen, Ellyl? Kannst du Calandor ins Leben zurückrufen?«
    »Ihr wisst, dass so etwas unmöglich ist.« Der Ellyl wich nicht vor ihr zurück, und das Mitleid in seinem Blick wurde nur noch tiefer. »Zauberin, ich bedaure all das Sterben beim Beschtanag. Ja, vermutlich sogar das des Ältesten. Es bereitet mir Kummer, zu spät gekommen zu sein. Glaubt mir, wenn ich es hätte verhindern können, dann hätte ich es getan, das versichere ich Euch. Ich habe es versucht.«
    »So, so.« Lilias zuckte die Achseln und warf einen Blick über das Deck, dorthin, wo Aracus Altorus gerade den Kopf senkte und dem
Zwergenkapitän zuhörte, der mit seinem kleinen Körper und den knorrigen, wurzelgleichen Beinen breit auf dem Deck stand und ein Bild des Behagens bot. Sie wusste nicht genau, wie es gekommen war, dass Yrinnas Kinder im Hafen von Eurus bereitgestanden hatten, um Haomanes Verbündete über das Wasser zu bringen. »Aber du hast versagt.«
    »Ja.« Peldras neigte das Haupt. Blondes, glitzerndes Haar fiel wie ein Vorhang über seine ernste Stirn. »Hohe Zauberin«, sagte er sanft, »ich glaube nicht, dass Euer Herz so schwarz ist, wie es gemalt wird. Ich möchte gern mit Euch über jemanden reden, dem ich begegnet bin. Es handelt sich um Carfax von Stakkia, der den Willen des Weltenspalters ausgeführt hat und am Ende zu einem Gefährten der Wahrheit wurde …«
    » Nein .« Lilias biss die Zähne zusammen und schluckte schwer, als sie sich an ihm vorbeizwängte. »Ich will es nicht hören, Ellyl. Ich brauche dein verfluchtes Mitleid nicht. Verstehst du das? «
    Er machte einen weiteren Schritt zurück; ohne Zweifel wollte er ihrem fauligen Atem ausweichen. Früher hatten sogar die Riverlorn in ihrer Gegenwart Ehrfurcht empfunden. Doch jetzt war nichts mehr an ihr außer Galle und Verwesung. Diese Fäule, diese Sterblichkeit fraß sie von innen her auf. Der Gestank belästigte sogar ihre eigene Nase. »Vergebt mir, Zauberin«, keuchte er und streckte noch immer seine bleiche, vollkommene Hand aus. »Ich wollte Euch nicht beleidigen, sondern nur Trost spenden, denn selbst die Geringsten unter uns haben ihn verdient. Arahilas Gnade …«
    »… ist nicht das, was ich suche«, beendete Lilias barsch den Satz. »Was weiß Arahila die Schöne schon über Drachen ?«
    Es war etwas Besonderes, einen Ellyl nach Worten suchen zu sehen. Dieses Bild nahm sie mit sich, während sie auf die Kabine zutaumelte, in der man ihr einen Platz gewährt hatte. Haomanes Kinder, die Abkömmlinge des Gedankenfürsten. Oh, sie hatten so große Freude daran, sich selbst für weiser als alle anderen Rassen und als alle Geringeren Schöpfer zu halten.
    In der engen Kabine war es heiß und stickig, doch wenigstens war hier das Sonnenlicht ausgeschlossen, das blendend von den Wellen
zurückgeworfen wurde und tanzende Flecken in Lilias’ Augen erzeugte. Hier war es gnädigerweise dunkel. Lilias kauerte sich in eine der Zwergenkojen und schlang die Arme immer enger um ihren schmerzenden Bauch, bis sie nur noch ein kleines Bündel Elend war.
    Einige segensreiche Augenblicke ließ man sie allein.
    Dann wurde die Tür geöffnet, und schräg einfallendes Sonnenlicht drang durch ihre geschlossenen Lider.
    »Zauberin.« Es war eine weibliche Stimme, die sich der Gemeinsamen Sprache bediente, allerdings einen unbeholfenen arduanischen Akzent aufwies. Der kühle Rand eines Steingutbechers berührte ihre Lippen und befeuchtete sie mit Wasser. »Blaise sagt, Ihr müsst trinken.«
    »Geh weg.« Ohne die Augen zu öffnen, schlug Lilias nach der helfenden Hand, doch jemand packte ihre eigene Hand und hielt sie in starkem, sehnigem Griff. Sie schlug die Augen auf und begegnete

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