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Elegie - Herr der Dunkelheit

Elegie - Herr der Dunkelheit

Titel: Elegie - Herr der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Carey
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fiel wie schimmernde Seide über sein linkes Knie, verfing sich in seinen pelmaranischen Beinschützern und dem Steigbügel. Bleich, ihr Haar, wie Maisfäden. Die überlebenden Stakkianer schlossen einen Kreis um ihn. Ihre Schwerter blitzten auf, als sie weiterkämpften, und sie drängten ihre Rösser gegen die Angreifer. Überall im Tal sammelte sich nun die Reiterei der Überfallenen, und ein Ellylhorn war zu hören, das in silberhellem Trotz die Gesellschaft zusammenrief.
    »Vergebt mir, Hohe Frau«, murmelte Tanaros, hob das Schwert und schlug den Griff hart auf ihren Hinterkopf. Ihr Körper wurde ruhig und schlaff, still.
    Ein Schrei voll Zorn und Wut durchdrang die Luft.
    »Cerelinde! CERELINDE! «
    Tanaros wandte den Kopf und sah in die Augen von Aracus Altorus.
    In diesem Augenblick setzte die Graufrau der Wehre zum letzten Sprung an, zum letzten, verzweifelten Angriff, der ihren Gegner zur Verteidigung zwang, und sie legte ihr ganzes Leben hinein. Altorus’ Schwert kam zwischen sie und traf die Wehrfrau, und er weinte vor machtloser Wut, als ihr Gewicht ihn zu Boden drückte, während ihre Kiefer selbst dann noch nach seiner Kehle zuckten, als ihre Augen bereits trüb wurden.
    »Los! «, brüllte Tanaros und wendete den Rappen. »Vorwärts! «
     
    Tanaros klammerte sich wie der grimmige Tod an sein Pferd, eine Hand an den Zügeln, mit der anderen hielt er die schlaffe Bürde gepackt, die vor ihm über dem Pferderücken lag. Die Stakkianer ritten immer noch an seiner Seite, als sie in wildem Galopp auf die Bäume zuhielten. Der Rasen des Tales verwandelte sich unter den vielen Hufen der Rösser von Finsterflucht in Schlamm.
    Und hinter ihnen rückten die Verbündeten Haomanes schnell auf, ebenfalls fest in den Sätteln sitzend, und ganz vorn stürmte die Reiterei von Ingolin dem Weisen, Fürst der Riverlorn, der zum ersten Mal seit Jahrhunderten zu heißblütiger Wut getrieben worden war. Ihm
folgte die Grenzwacht von Curonan in ihren fahlgrauen Mänteln. Noch dreißig Schritte bis zum Wald, noch zwanzig …
    Jetzt, mit Cerelinde vor sich, konnte er ihnen nicht durch Schnelligkeit entkommen.
    »Jetzt, Traumspinner«, flüsterte Tanaros leise. »Jetzt!«
    Irrsinn ergriff von ihnen Besitz.
    Wie eine Welle, eine riesige schwarze Welle, kam er über sie, und in seinem Schädel tobte ein Laut wie ein tonloses Klagegeheul, als würden Oronins Kinder alle mit einer Stimme trauern, als öffneten die Wehre von ganz Urulat das Maul zum Klagelied. Und so war es gewissermaßen auch, denn Uschahin Traumspinner entfesselte seine ganze Kraft und gab ihrer aller Trauer eine einzige Stimme, und sein Schmerz äußerte sich als der reine, tobende Irrsinn, dem vom Schattenhelm Gestalt verliehen wurde.
    Er hielt die Heere Haomanes auf. Pferde scheuten, warfen ihre Reiter ab, viele Männer hielten sich die Ohren zu und wanden sich am Boden, während die Ellylon erfolglos versuchten, ihre sterblichen Rösser zu beherrschen, die voller Angst aufstiegen und auskeilten. Nur die Pferde von Finsterflucht, die von den Irrlingen aufgezogen worden waren, ließen sich nicht beirren.
    »Reitet, verdammt noch mal!«, brüllte Carfax, der Anführer der Stakkianer, seine Truppe an und weinte beinahe dabei. »Reitet, ihr Hurensöhne!«
    Eine Schar Raben erhob sich in die Lüfte, als sie die Bäume erreichten.
    Zweige knickten ab, als sie in den Wald hineinpreschten. Tanaros beugte sich tief über den Hals des Rapphengstes, klammerte sich mit den Knien fest und hielt die schlaffe Gestalt der Ellylfrau gepackt. Die Pferdemähne reizte seine Augen. Oh tapferes Herz! Hufe schlugen auf den Lehmboden, riesige Baumstämme rauschten an ihnen vorüber. Wie lange würde es dauern, bis Haomanes Verbündete sich gesammelt hatten und ihnen wieder nachsetzten?
    Noch eine Weglänge, eine Weglänge noch bis zum vereinbarten Treffpunkt.
    Auf einer sonnigen Lichtung, die von dichtem Gestrüpp und
hohen Eichen umstanden war, zog er die Zügel an, die am schweißnassen Hals des Rappen rieben. Turin, der Köder, wartete dort, und drei andere, die ihm halfen, als er abstieg, dann sanft die Ellylfrau vom Pferd hoben und auf den Boden betteten. Sie stöhnte leise und bewegte sich ein wenig. Tanaros löste die Fibel ihres Überkleids; es war ein Mantel aus weißer Seide, mit Goldfäden und Rubinen in einem Muster bestickt, das abwechselnd die Krone und die Souma zeigte. Es ließ sich überraschend leicht abnehmen, und er richtete sich wieder auf, das weiße Gewand in

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