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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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werde, mein Herr.« Dann wandte der Papagei sich an Sperber. »Die Botschaft ist für Euch, Herr Ritter«, erklärte er.
    »Dann laßt sie mich wissen«, sagte Sperber mit übertriebener Höflichkeit. »Meine Ohren sind gespitzt.«
    Der Laffe ignorierte es. Er holte ein Pergament aus seinem Wams und begann mit großer Geste zu lesen. »›Durch königliches Dekret wird Euch von Seiner Hoheit befohlen, sogleich zum Mutterhaus der pandionischen Ritter in Demos zu reisen und Euch dort Euren religiösen Pflichten zu widmen, bis er es für angebracht hält, Euch wieder ins Schloß zu beordern.‹«
    »Aha«, sagte Sperber.
    »Versteht Ihr die Botschaft, Ritter Sperber?« fragte der Geck und reichte ihm das Pergament.
    Sperber machte sich nicht die Mühe, das Schreiben zu lesen. »Sie war durchaus verständlich. Ihr habt Euren Auftrag auf eine Weise ausgeführt, die Euch Ehre macht.« Sperber blickte den Parfümierten an. »Darf ich Euch einen Rat geben, guter Mann? Ihr solltet diesen Karbunkel von einem Arzt untersuchen lassen. Wenn er nicht bald aufgeschnitten wird, schwillt er so stark an, daß Ihr nicht mehr um ihn herum sehen könnt.«
    Der Geck zuckte bei dem Wort aufgeschnitten zusammen. »Meint Ihr wirklich, Ritter Sperber?« fragte er kläglich und senkte das Spitzentuch. »Kann nicht vielleicht ein kalter Umschlag…«
    Sperber schüttelte den Kopf. »Nein, guter Mann«, sagte er mit vorgetäuschtem Mitgefühl. »Ich bin sicher, daß ein Umschlag hier nichts nutzt. Seid tapfer, mein Freund. Aufschneiden ist die einzige Hilfe.«
    Das Gesicht des Höflings verdüsterte sich. Er verbeugte sich und verließ das Turmgemach.
    »Habt Ihr ihm das angetan, Sperber?« fragte Sephrenia argwöhnisch.
    »Ich?« Er blickte sie mit Unschuldsmiene an.
    »Diese Wucherung ist nicht natürlichen Ursprungs!«
    »Na so was!« sagte er. »Wer hätte das gedacht?«
    »Nun?« sagte Vanion. »Werdet Ihr dem Befehl des Bastards Folge leisten?«
    »Natürlich nicht!« schnaubte Sperber. »Ich habe hier in Cimmura genug anderes zu tun.«
    »Ihr werdet ihn erzürnen.«
    »Na und?«
     
4
     
    Wieder bedeckte drohendes Grau den Himmel, als Sperber das Ordenshaus verließ und rasselnd die Treppe zum Burghof hinunterstieg. Der Novize brachte Faran aus dem Stall, und Sperber musterte den Jungen nachdenklich, der etwa achtzehn und sehr groß war. Seine kräftigen Handgelenke ragten ein gutes Stück aus dem zu kleinen, erdfarbenen Kittel.
    »Wie heißt Ihr, junger Mann?« fragte Sperber.
    »Berit, Herr Ritter.«
    »Was sind Eure Pflichten hier?«
    »Man hat mir noch keine bestimmten Aufgaben zugewiesen, Herr Ritter, deshalb versuche ich mich nützlich zu machen kann, wo ich kann.«
    »Gut. Dreht Euch um.«
    »Herr Ritter?«
    »Ich will Euch messen.«
    Berit war sichtlich verwirrt, aber er tat wie geheißen. Sperber maß seine Schulterbreite mit den Händen. Obgleich er knochig wirkte, war der Jüngling sehr muskulös. »Ihr seid geeignet«, brummte Sperber.
    Berit drehte sich noch verwirrter um.
    »Ihr werdet eine Reise machen«, erklärte ihm Sperber. »Packt zusammen, was Ihr braucht, während ich Euren Begleiter hole.«
    »Jawohl, mein Herr.« Berit verbeugte sich achtungsvoll.
    Sperber langte nach dem Sattelknauf und schwang sich auf Farans Rücken. Berit reichte ihm die Zügel, und Sperber stupste den Fuchs zum Trott. Sie überquerten den Hof, Sperber erwiderte den Gruß der Torwächter, dann ritt er über die Zugbrücke durchs Osttor.
    Auf den Straßen von Cimmura herrschte nun geschäftiges Treiben. Arbeiter schleppten, hin und wieder ächzend, schwere lehmfarbene Säcke durch enge Gassen, und Krämer und Verkäufer in blauen Kitteln standen an den Türen ihrer Läden neben ihrer bunten Ware. Dann und wann ratterte ein Karren über das Kopfsteinpflaster. Nahe der Kreuzung zweier schmaler Straßen marschierte ein Trupp Kirchensoldaten in ihren roten Uniformen in herausforderndem Gleichschritt. Sperber wich ihnen nicht aus, sondern trieb Faran mit festem Schritt geradewegs auf sie zu. Widerwillig öffneten sie eine Gasse, um ihn hindurchzulassen. »Danke, werte Herren«, sagte er höflich.
    Sie antworteten nicht.
    Er zügelte Faran. »Ich sagte, danke, werte Herren.«
    »Nichts zu danken«, antwortete einer der Soldaten mürrisch.
    Sperber wartete.
    »… Herr Ritter«, fügte der Soldat verdrossen hinzu.
    »So ist es schon viel besser, Freund.« Sperber ritt weiter.
    Das Tor der Herberge war verschlossen. Sperber beugte sich im Sattel zur

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