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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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etwas erfährt. Und Ihr, Sperber, führt die Ritter von hier. Schließt euch dann Kalten irgendwo in Arzium an.«
    Sperber schüttelte den Kopf. »Wenn wir als Trupp ausreiten, wird Annias daraus schließen, daß wir etwas vorhaben. Und wenn er Verdacht schöpft, könnte er das Ganze abblasen und die Burg des Grafen ein andermal angreifen, wenn wir nicht mehr dort sind.«
    Vanion runzelte die Stirn. »Das stimmt. Vielleicht könnten sich Eure Männer jeweils zu nicht mehr als zweien oder dreien nach und nach aus Cimmura schleichen?«
    »Das würde zu lange dauern«, gab Sephrenia zu bedenken, die gerade einen frischen Verband um Kaltens Brustkorb wickelte. »Und sich davonzuschleichen erregt mehr Aufmerksamkeit, als wenn man offen die Stadt verläßt.« Sie schürzte überlegend die Lippen. »Gehört die Klosteranlage auf der Straße nach Cardos immer noch dem Orden?«
    Vanion nickte. »Aber sie ist baufällig.«
    »Wäre jetzt nicht die richtige Zeit, sie wieder instand zu setzen?«
    »Ich fürchte, ich verstehe Euch nicht so recht, Sephrenia.«
    »Wir brauchen einen plausiblen Vorwand, einen Großteil der hiesigen Pandioner gleichzeitig von hier abzuziehen. Ihr könntet Euch zum Schloß begeben und dem Rat erklären, daß Ihr alle Eure Ritter braucht, um dieses Kloster wieder herzurichten. Annias wird sich insgeheim sogar darüber freuen, weil ihm das sehr gelegen kommt. Ihr nehmt dann mehrere Wagenladungen voll Baumaterialien und Werkzeug, damit es echt aussieht, und verlaßt die Stadt damit. Sobald Ihr Euch weit genug von Cimmura entfernt habt, könnt Ihr die Richtung ändern, ohne daß irgend jemand davon erfahren muß.«
    »Das könnte sich durchführen lassen, Vanion.« Sperber nickte. »Kommt Ihr mit uns?«
    »Nein«, antwortete der Hochmeister. »Ich muß nach Chyrellos reiten und ein paar befreundete Mitglieder der Hierokratie auf Annias' Vorhaben aufmerksam machen.«
    Wieder nickte Sperber. Dann fiel ihm etwas ein. »Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, jemand beschattet mich hier in Cimmura, und dieser Jemand ist meines Erachtens kein Elenier.« Er lächelte Sephrenia an. »Ihr habt mich gelehrt, selbst die fast unmerkliche Berührung durch einen styrischen Geist zu erkennen. Nun, dieser Beobachter ist offenbar in der Lage, mich aufzuspüren, egal welcher Maskierung ich mich bediene. Ich bin ziemlich sicher, daß er die Kirchensoldaten auf Kalten und mich ansetzte, und das bedeutet, daß er mit Annias in Verbindung steht.«
    »Wie sieht er aus?« fragte Sephrenia.
    »Schwer zu sagen. Er trägt eine Kutte mit Kapuze, die sein Gesicht fast völlig verbirgt.«
    »Er kann Annias nichts mehr melden, wenn er tot ist«, sagte Kalten schulterzuckend. »Leg ihm unterwegs nach Cardos einen Hinterhalt.«
    »Ist das nicht etwas zu plump?« sagte Sephrenia mißbilligend und verknotete den Verband.
    »Ich bin ein einfacher Mann. Komplizierte Dinge verwirren mich.«
    »Ich muß mir noch ein paar Einzelheiten überlegen«, erklärte Vanion. Er blickte Sephrenia an. »Kalten und ich werden bis Demos miteinander reiten. Möchtet Ihr ins Mutterhaus zurückkehren?«
    »Nein. Ich begleite Sperber für den Fall, daß sein styrischer Schatten uns zu folgen versucht. Ich dürfte imstande sein, etwas gegen ihn zu unternehmen, ohne ihn gleich umzubringen.«
    »Gut.« Vanion stand auf. »Sperber und Kalten«, befahl er, »Ihr kümmert Euch um Wagen und Baumaterialien. Ich begebe mich ins Schloß und lüge ein wenig. Sobald ich zurück bin, brechen wir alle auf.«
    »Und was möchtet Ihr, daß ich inzwischen tue, Vanion?« fragte Sephrenia.
    Er lächelte. »Wie wäre es, wenn Ihr Euch noch eine Tasse Tee gönnt?«
    »Danke, Vanion. Ich glaube, das werde ich tun.«
     
8
     
    Es war bitterkalt geworden, und aus dem grauen Nachmittagshimmel fielen erste Schneeflocken. Einhundert pandionische Ritter in schwarzer Rüstung und wärmendem Umhang trieben ihre Pferde mit klingelndem Zaumzeug durch das dichtbewaldete Grenzgebiet vor Arzium. Sperber mit Sephrenia hielten die Spitze. Sie alle saßen bereits fünf Tage im Sattel.
    Sperber blinzelte zum Himmel und zügelte den Rappen. Der Hengst bäumte sich auf und schlug mit den Vorderhufen durch die Luft. »Laß das!« knurrte Sperber gereizt.
    »Er ist sehr lebhaft, nicht wahr?« Sephrenia lächelte.
    »Allerdings, aber sonderlich klug ist er nicht. Ich bin froh, wenn wir Kalten eingeholt haben und ich Faran zurückbekomme.«
    »Warum halten wir an?«
    »Es ist bald Abend, und das

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