Elf on Earth – Elfe Auf Erden
hinaus.
“You feel better!”, stellte sie erfreut fest. “Gabriel too?”
“Yes”, sagte Thomas knapp. Er hielt ihr eine Hand hin, damit sie daraufklettern konnte, dann hob er sie nahe an sein Gesicht. “Thanks a lot”, sagte er.
Die Gestalt strich sich ein bisschen verlegen die Haare aus dem Gesicht, so als wäre es ihr peinlich, genauer in Augenschein genommen zu werden, und machte dann eine undurchdringliche Miene. “For what?”
Er zeigte auf die Küche und lächelte ein bisschen schief. “For your help, my dear.” My dear?
“You’re welcome”, gab Eivyn zurück, während sie ein paar kleine, puterrote Lichtkugeln fing, die aus ihrem Gewand sprangen, und begann, mit ihnen zu jonglieren.
Zum Glück wusste Thomas nicht, dass solche Kugeln nur erscheinen, wenn Elfen fürchterlich verlegen sind.
Eight
Es war passiert. Zum allerersten Mal kam Thomas Renneberg später als gewohnt zur Arbeit. Eine glatte Stunde. Entsprechend erstaunt war der Blick seiner Sekretärin, als er aus dem Aufzug trat und gut gelaunt “Guten Morgen, Frau Weber” rief.
“Guten Morgen, Herr Renneberg?”, gab die Sekretärin verunsichert zurück und starrte auf die Salatschale in der Hand ihres Chefs. Sie ahnte nicht, dass der Grund für seine Verspätung in der Innentasche seines Mantels saß. Eivyn hatte Thomas energisch aufgefordert, in Ruhe zu frühstücken, auf dem Weg ins Büro an einem Feinkostgeschäft Halt zu machen und sich einen Salat für die Mittagspause zu kaufen.
“Ihre ...”, sie räusperte sich, “Ihre ... Lebensgefährtin hat eben angerufen. Sie hat ihre Papiere liegen lassen und bittet um Rückruf.”
Thomas schüttelte den Kopf. “Ich bin in einer Besprechung, wenn sie sich noch mal meldet.”
Frau Weber nickte klaglos.
“Kaffee?”
“Nein danke, ich habe gefrühstückt.”
Frau Weber sah ihn an, als hätte es gedonnert.
Kaum hatte er die erste Mappe aufgeschlagen, änderte sich seine Laune. Gleich obenauf lag ein eiliges Memo, das ihn aufforderte, dem Geschäftsführer über seine Englandreise Bericht zu erstatten. Er klappte die Mappe zu und schaute Eivyn ernst an.
“Tell me what it is”, forderte sie.
“Nothing worth talking about”, entgegnete er. “It has to do with my trip to England.”
“Tell me! You told me to help with your work too.”
Und so erläuterte Thomas unwillig, dass der Vertrag über den Import der Lakritzminzdragees auslief. Man habe das Rezept erwerben wollen, um die Dragees in Deutschland herzustellen, doch Mrs Dougherty, die Inhaberin der englischen Firma, sei nicht bereit, die Zutatenliste herauszugeben. “So the company manager wants to start the development of a → comparable product that is cheaper to make. And it should be ‘the latest thing’ either. I am not sure if this is a good idea. Dougherty’s sweets look very traditional, and that’s exactly what seems to be the → secret of their success. They are unadulterated. And I believe their → popularity is based on their all-natural ingredients and excellent quality”, schloss er und griff nach dem Telefonhörer.
“And why is Mrs Dougherty so reluctant to sign the contract?”, fragte Eivyn, doch Thomas hatte schon die Nummer des Geschäftsführers gewählt.
“Guten Morgen, Herr Behrends – Nein, ich habe keine guten Nachrichten – Mrs Dougherty ist in dieser Hinsicht völlig unzugänglich – Nein, ich bin da nicht Ihrer Mei... – In einer Viertelstunde? Ich habe gleich einen Term... – Okay, bis dann.” Er legte so heftig auf, dass Eivyn zusammenzuckte.
“ → What’s up? ”, fragte sie erschrocken, doch Thomas hatte schon seine Sekretärin hereingerufen, sodass Eivyn schnell hinter einem Ablagekorb verschwand.
“Wir müssen das Treffen mit dem Großhändler auf morgen verlegen”, sagte er ärgerlich, noch bevor Frau Weber die Tür hinter sich geschlossen hatte. “Sagen Sie im Marketing Bescheid – Behrends will in einer Viertelstunde alle Abteilungsleiter sehen!”
Eivyn konnte beobachten, wie er mit gerunzelter Stirn seinen Terminplaner mit dem der Sekretärin abglich und ihre Vorlagen unterschrieb. Dann warf er hektisch einen Blick auf die Uhr und sprang auf. Eivyn schaffte es gerade noch, sich an seinem Ärmel festzuhalten, bevor er mit langen Schritten sein Büro verließ. Mühsam hangelte sie sich weiter hinauf und sprang in die Brusttasche des Sakkos.
“Calm down!”, rief sie. Doch in dem Großraumbüro, das Thomas gerade durchquerte, klingelten Telefone,
Weitere Kostenlose Bücher