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Elf on Earth – Elfe Auf Erden

Elf on Earth – Elfe Auf Erden

Titel: Elf on Earth – Elfe Auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Thieme
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Martin und Sabine Gärtner aus dem Tennisclub?”
    “Genau die.”
    “Ist sie so hübsch wie ihre Mutter?”
    “Das kannst du laut sagen”, bekannte Gabriel. Dann sah er seinen Vater böse an. “Komm mir jetzt nicht damit, dass ich doch nur den Helden für sie spielen wollte.”
    Thomas konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Gabriel hob die Schultern. “Na ja, das wohl auch ein bisschen.”
    Two wrongs don’t make a right , schoss es Thomas durch den Kopf. Wo war das Leuchten eigentlich? War er es etwa los?
    “Sohn! Der Kommentar von diesem Herrn Ridderbusch war wirklich völlig daneben. Aber einfach ‘Ich kann’s nicht’ hinzuschreiben, macht es nicht besser.” Zu seiner eigenen Überraschung klang er ziemlich verständnisvoll.
    “Das war ja nicht alles”, erklärte Gabriel. “Beim Abgeben habe ich gesagt: Ich kann das übrigens nicht, weil Sie frauenfeindliche Parolen dreschen, statt zu unterrichten.”
    “Uh”, ächzte Thomas und verzog das Gesicht.
    “Ist doch wahr!”, murrte Gabriel.
    “Kindisch!”
    “Ich bin nicht kindisch”, fuhr Gabriel auf.
    “Und ob!”, beharrte Thomas. “Vor allem war es einfach dumm, uns nichts davon zu sagen.”
    “Hätte ich Mama von Ridderbuschs Sprüchen erzählt, hätte sie mir nur eine Predigt gehalten, dass ich die Füße stillhalten soll, weil er am längeren Hebel sitzt.”
    “Da unterschätzt du deine Mutter aber gewaltig – frauenfeindliche Sprüche treiben sie zur Weißglut. Und einen Elternteil, der sich aufregt, hätte der Direktor vielleicht ernster genommen als eine aufgebrachte Gruppe Schüler. Ruf mich vielleicht das nächste Mal einfach an, bevor du einen Rauswurf riskierst.”
    “Einfach so? Ohne Termin?”
    “Ach, Quatsch”, sagte Thomas.
    Eine Weile blieben Vater und Sohn stumm.
    “War nicht böse gemeint”, lenkte Gabriel ein. “Ich bin einfach genervt!”
    “Kein Wunder. Das wäre selbst mir zu viel, Schulstress, Sport und eine Rolle in diesem Stück ...”
    “Nicht irgendeine. Puck. Im Sommernachtstraum ”, korrigierte Gabriel ärgerlich. “Ich könnte Shakespeare nämlich gar nicht spielen, wenn ich ihn nicht verstünde. Die nächste Klausur wird also so gut wie immer. In Ordnung?” Das klang kaum weniger entschlossen als ärgerlich.
    Thomas hob die Brauen. Und sprang mindestens anderthalb Kilometer über seinen eigenen Schatten.
    “Du kriegst das wieder hin”, sagte er.
    “Bestimmt!”, versprach Gabriel.
    “Das war eine Feststellung, keine Frage. Also, was ist? Gehen wir Tennis spielen?”
    Gabriel sah seinen Vater verblüfft an. “Das war’s? Kein Vortrag über Bildungschancen und Ellenbogen?”
    “Nein”, meinte Thomas achselzuckend.
    “Jetzt bin ich beeindruckt”, gab Gabriel zu.
    “Ich auch”, meinte Thomas. “Nur eines noch: Deiner Mutter etwas zu verschweigen, wenn sie sich Sorgen macht, hat noch nie geklappt. Glaub es mir, ich habe es 18 Jahre lang versucht.”
    Als Thomas sich gerade ein paar Sachen, die er für einigermaßen sporttauglich hielt, aus seiner Reisetasche holte, sah er aus dem Augenwinkel, wie das Leuchten seine Wetterjacke heruntertanzte. Seltsamerweise erleichterte es ihn, Eivyn zu sehen. Sie durchquerte mit einigen übermütigen Hopsern die Küche, blieb dann stehen und wurde knallrot. Anscheinend ärgerte sie sich über die Unordnung dort, und Thomas beobachtete verblüfft, wie das Leuchten ein paar Mal auf der Spüle hin und her tanzte. Innerhalb weniger Augenblicke war alles Geschirr gespült, säuberlich aufgeschichtet und alle Flächen blitzblank. Sie hüpfte durchs Wohnzimmer und von dort auf den Balkon.
    Er ging in die Küche, kniff die Augen zusammen und warf einen argwöhnischen Blick in den Kühlschrank. Der Aufschnitt war ordentlich verpackt, die Milchtüte zugedreht und irgendwie sah der Kühlschrank insgesamt sauberer aus. Wie war denn das passiert? Hatte er selbst gespült und alles abgewaschen und es nicht mitbekommen? Oder war das sein Sohn gewesen und er hatte die Szene mit dem Leuchten dazufantasiert? Aber wann sollte Gabriel so gründlich Ordnung geschaffen haben? Er erinnerte sich an das Rezept in seiner Jackentasche. Dann aber zuckte er die Achseln. Dr. Degenhardt hatte schließlich selbst gesagt, er solle nützliche Dinge, die das Leuchten verursachte, einfach akzeptieren.
    Eivyn hatte derweil vom Blumenkasten auf dem Balkon aus die Straße vor dem Haus betrachtet. Gerade als ihre Gedanken nach Morphadia zu wandern begannen, kam Thomas auf den Balkon

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