Elfen wie Diamant
»Du weiÃt gar nicht, wohin du gehen sollst, hab ich recht? Alles, was du weiÃt, ist nur, dass du es vermasselt hast, und jetzt ziehst du diese Elfen mit in den Abgrund.«
Kritton riss seinen Blick von Hrem los und drehte sich zu Teeter herum. Der Elf hatte die Zähne fest zusammengepresst. »Halt den Mund.«
Teeter ging noch einen Schritt auf ihn zu. »Du bist ein Feigling und ein Lügner, Kritton. Du kannst nur weglaufen. Mehr hast du nie getan. Auf dich wartet jetzt die Schlinge des Henkers, also läufst du weg und nimmst diese Elfen mit zum Galgen. Ja, genau so ist es«, fuhr Teeter fort und drehte sich herum, um die Elfen anzusehen. »Desertion, Mord und Plünderung sind alles Vergehen, für die man gehängt wird, oder glaubt ihr, dass sie euch für eure Verbrechen begnadigen, im Austausch für irgendwelchen uralten Talmi und Tand?«
Nein, nein, nein!, dachte Visyna. Bitte provoziere ihn nicht.
»Unsere Ehre wird wiederhergestellt werden!«, schrie Kritton mit zitternder Stimme. »Alles, was wir getan haben, war notwendig. Wir haben ihre Streitmacht zerstört, wo immer wir darauf gestoÃen sind. Die Rakkes ⦠diese Rakkes haben nur für die Demütigung bezahlt, die wir erdulden mussten.«
Die Elfen-Soldaten wirkten beklommen, als Kritton die Rakkes erwähnte, obwohl Visyna nicht wusste, wieso. Die Anspannung im Tunnel wuchs. Hrem drehte leicht den Kopf und sah sie an. Sie fühlte sich in der Falle. Sie musste jetzt versuchen, etwas Magie zu weben.
Teeter weigerte sich zurückzuweichen und schrie dem zunehmend wütenden Elf eine Beleidigung nach der anderen zu. Visyna holte tief Luft und hielt sie dann an. Sie lieà die Hände an den Seiten herabhängen und tastete nach der Lebensenergie um sie herum. Sie fand die Elfen mit Leichtigkeit.
Sie mied Krittons Aura und begann, einen Bann zu weben, wobei sie darauf achtete, ihre Bewegungen so unauffällig wie möglich zu halten. Der Schweià stand ihr auf der Stirn, und ihr Hals wurde warm, als sie sich konzentrierte. Sie wusste, dass das, was sie da tat, falsch war, und das flöÃte ihr Furcht ein.
Sie hatte gerade begonnen, die Fäden der Energie zu trennen,
als die Magie des Schwurs aufflammte und ihre Konzentration störte. Teeters geballte Fäuste loderten vor schwarzem Frost. Er schrie immer noch Kritton an und schien es nicht zu bemerken.
»Teeter, lass es gut sein!«, sagte Hrem, als er die neue Gefahr erkannte. Zwitty keuchte erschrocken.
Die Elfen traten hastig ein paar Schritte zurück, bevor Kritton sie anfuhr, stehen zu bleiben, wo sie waren. Er hatte die Augen zusammengekniffen. »Seht ihr das? Das ist der Fluch, den Flinkdrache auf das Regiment herabbeschworen hat, und wenn es nach ihm geht, wird das auch euer Schicksal werden.«
Teeter schrie nicht mehr, aber seine Wut blieb. »Verschwinde von hier und nimm deine SpieÃgesellen mit«, sagte er leise und drohend.
»Du machst mir keine Angst«, erwiderte Kritton. »Oder hast du vielleicht vergessen, dass ich genauso verflucht bin wie du?«
Das Frostfeuer loderte zu einer eisschwarzen Flamme hoch und kroch Teeters Arme hinauf. Seine Jacke schimmerte, und die Knöpfe leuchteten, als das Feuer sich darüberlegte. Der Boden unter seinen FüÃen funkelte, als würde er auf zerbrochenem Glas stehen.
»Mach es aus, Teeter; du weiÃt, was mit Zwitty passiert ist«, sagte Hrem.
»Ich hatte es vollkommen unter Kontrolle«, quengelte Zwitty.
»Ich mache gar nichts. So lange nicht, bis sie verschwinden«, erwiderte Teeter. Sein Gesicht war in flackerndes Licht getaucht, als scharfe Schatten darüber huschten und das schwarze Frostfeuer seine Schultern erreichte, seine Brust bedeckte. Er schwankte.
Visyna unterdrückte einen Schrei, als sie seine Energie in
dem Netz um sie herum suchte. Die Magie des Schwurs geriet auÃer Kontrolle.
»Hrem, tun Sie etwas«, sagte sie.
Er hob die Hände und zuckte mit den Schultern. »Ich kann nicht das tun, was Renwar getan hat. Das kann keiner von uns.«
Sie sah zu Chayii hinüber, aber die alte Elfe schüttelte den Kopf.
Teeter machte einen Schritt auf Kritton zu. »Lauf weg ⦠sofort.« Jetzt war er von Kopf bis Fuà in die schwarzen Flammen eingehüllt. Die Temperatur im Gang sank, und der Tunnel füllte sich mit dem weiÃen Nebel ihres Atems. Das Frostfeuer loderte intensiver,
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