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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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nährte sich von Teeter. Kritton wich mehrere Schritte zurück.
    Â»Das wäre euer Schicksal gewesen!«, schrie er und sah seine Elfen an. »Vor genau dem versuche ich euch zu retten. Deshalb war alles, was wir getan haben, notwendig!«
    Â»Mach das Feuer aus, sofort!«, schrie Hrem ihn an.
    Teeter drehte sich zu ihm herum und sah dann die anderen an. Selbst durch die Flammen hindurch konnte Visyna sehen, dass er versuchte zu lächeln. »Das habe ich auch vor.«
    Er wirbelte herum, breitete die Arme aus und stürzte sich auf Kritton.
    Rauch und Flammen erfüllten den Gang, als etliche Musketen auf einmal feuerten. Visyna schrie und schlug sich die Hände auf die Ohren, aber zu spät. Der Knall malträtierte ihre Sinne. Heißer, beißender Rauch und brennende Funken schlugen ihr ins Gesicht. Sie taumelte zurück und wäre gestürzt, wenn sie nicht gegen die Tunnelwand geprallt wäre.
    Sie hörte Schreie, Gebrüll. Inkermon landete krachend auf dem Boden, begraben unter zwei Elfen. Scolly stürzte sich auf sie und trommelte mit seinen Fäusten auf den Kopf eines Elfen. Weitere Elfen griffen an, stürmen an ihr vorbei
und stießen sie dabei zu Boden. Sie glitt an der Wand herab, scheuerte sich den Rücken auf und landete mit voller Wucht auf ihrem Steißbein. Tränen traten ihr in die Augen.
    Â»Ihr Mistkerle! Ihr Mistkerle!«, schrie Hrem. Er stürzte sich auf die Elfen und schleuderte sie wie Puppen durch die Luft. Seine Fäuste schlugen wie gewaltige Dampfhämmer zu, und die Elfen brachen unter seinen Schlägen zusammen. Schwarzer Frost funkelte auf etlichen Uniformen, aber er brach nicht in Flammen aus. Visyna versuchte aufzustehen, weil sie helfen wollte, aber jemand fiel auf ihre Beine, sodass sie sich nicht von der Stelle rühren konnte. Frostfeuer knisterte und funkelte auf ihren Beinen, und sie schrie, während sie den Körper von sich wegschob. Es war Zwitty. Aus einer tiefen Wunde über seinem rechten Auge tröpfelte Blut.
    Diesmal gelang es ihr aufzustehen, aber der Kampf war bereits vorbei. Die Elfen hatten sie von zwei Seiten in die Zange genommen und die Musketen angelegt, bereit, sie alle niederzuschießen. Sie rieb sich die Augen, blinzelte und schüttelte den Kopf, während ihre Sehkraft langsam wiederkehrte.
    Teeters Leiche lag auf dem Tunnelboden, wo das Frostfeuer sie rasch verzehrte. In nur wenigen Sekunden war sie verschwunden. Es wurde wieder wärmer, und ihr Atem bildete keine Wolken mehr vor ihrem Gesicht. Noch mehr Tränen traten ihr in die Augen, als sich Teeters Schatten kurz materialisierte, dann verblasste und nur einen kalten, leeren Raum zurückließ.
    Â»Wir gehen weiter, sofort!«, schrie Kritton. Er hatte vor Angst und Wut die Augen weit aufgerissen. Er trat nach seinen Elfen, damit sie sich auf den Weg machten, und befahl ihnen, die menschlichen Soldaten hochzuziehen und mitzunehmen. Widerwillig setzte sich Visyna in Bewegung. Scolly und Inkermon halfen Zwitty hoch, während sie neben Hrem herging.

    Â»Sie hätten nichts tun können«, sagte Hrem. Seine Knöchel waren blutig, und der linke Ärmel seiner Uniformjacke war von der Schulter bis zur Manschette aufgerissen.
    Sie wusste, dass sie nichts hätte tun können, aber als sie ihn das sagen hörte, fühlte sie sich trotzdem schuldig. Sie begann, ein winziges Muster in der Luft zu weben, und suchte die Fäden der Elfen um sie herum. Hrem sah sie an und legte den Kopf fragend auf die Seite.
    Â»Es wird niemand von uns mehr sterben«, flüsterte sie.
    Er nickte, und sie gingen weiter.

19
    ES DURCHFUHR SOLDAT Alwyn Renwar eiskalt, während er das Regiment zu Suhundams Hügel führte. Sein Blick trübte sich, und der Boden unter ihm schien sich zu drehen. Er rammte sein Holzbein bei jedem Schritt fest in die Erde, um besseren Halt zu finden, als er durch die mit Erz angereicherte Schneekruste stapfte.
    Weitere Stählerne Elfen waren getötet worden. Die Reihen der Toten erzitterten, und diese Wahrnehmung durchströmte Alwyn wie ein eisiger Strom. Keine lebende Seele sollte so etwas erfahren müssen. Da waren Kälte, Verlust, Hoffnungslosigkeit, und all das zersetzte zunehmend seine Menschlichkeit.
    Er versuchte herauszufinden, um wen es sich handelte, gab es jedoch rasch auf. Er wollte es nicht mehr wissen. Schon sehr bald würden die Schatten dieser eben gestorbenen Soldaten auftauchen,

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