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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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einmal genau, wie ich das Feuer kontrolliere. Es ist wie atmen, ich mache es einfach.«
    Visyna verbarg ihre Enttäuschung. »Aber Sie können es beschwören, wenn Sie wollen, stimmt’s?«
    Statt einer Antwort streckte Hrem die Hand aus. Frostfeuer flackerte über seine Handfläche. Während sie zusah, wuchsen die Kristalle und verwandelten sich in hässliche, schwarze Flammen, bis er die Faust schloss und sie erstickte. »Ich könnte jemand damit töten, wenn ich ihn berühre, aber ich könnte es nicht schleudern, wenn Sie das meinen sollten.«
    Â»Könnten Sie eine Mauer daraus bilden? Eine Art von Barriere, die Sie um Kritton und die Elfen ziehen?«
    Hrem dachte darüber nach. »So etwas habe ich noch nie ausprobiert. Aber selbst wenn ich es könnte, wie sollte uns das helfen? Diese Flammen halten keine Musketenkugeln auf.«
    Â»Keine Flammen«, antwortete Visyna, »sondern Eis. Wenn
ich Sie lehren könnte, wie man Magie webt, könnten Sie es vielleicht schaffen. Es muss nicht lange halten, sondern nur Chayii, Jir und mir genug Zeit geben, den Rest zu erledigen.«
    Hrem warf einen Blick auf seine Hände und sah sie dann an. »Wollen Sie es jetzt ausprobieren?«
    Â»Nein, hier unten ist es zu eng. Wir müssen warten, bis wir aus diesem Tunnel herauskommen.«
    Â»Bedeutet das, dass Sie in der Lage sind, hier unten Magie zu weben?«, erkundigte er sich.
    Visyna nickte. »Meine Fähigkeit dazu hat mich nie verlassen. Die uralte Macht in der Bibliothek war nur einfach zu ätzend, um sie zu benutzen.« Sie überlegte, wie sie es am besten erklären konnte. »Stellen Sie sich die Natur als einen gigantischen Stoff vor. Alles hat Lebenskraft, Energie, wie ein Faden, der sich durch alles webt und alles miteinander verbindet. Ich finde diese Fäden und webe sie zu etwas, das ich benutzen kann, erzeuge so einen Zauberspruch aus dem Leben um mich herum.«
    Hrem riss die Augen auf. »Meinen Sie damit, dass Sie sich etwas von unserer Energie nehmen, wenn Sie einen Bann wirken?«
    Visyna lächelte und hob ihre Hände. »So funktioniert das nicht. Ich nehme nur das, was frei ist. Es ist wie die Hitze eines wärmenden Feuers. Alles Leben gibt Energie ab, solange es lebt. Ich nehme diese Energie nur auf und benutze sie.«
    Â»Und wenn Sie nicht genug Energie um sich herum finden? Könnten Sie dann nicht jemanden anzapfen?«
    Â»Das wäre schrecklich!« Sie hatte die Stimme erhoben, bevor ihr wieder einfiel, wo sie waren. »Das wäre so, als würde ich Ihnen ein Messer in den Leib jagen und Ihnen dann Ihr Blut abzapfen. Ich webe die Energie, die um uns herum existiert, aber ich mache das sehr behutsam. Ich versuche zu stärken und zu helfen, nicht zu verletzen. Ich nehme nur,
was frei verfügbar ist, und würde niemals etwas Lebendiges schädigen.«
    Â»Aber Sie könnten es, wenn es sein müsste, wenn es zum Beispiel keine andere Möglichkeit gäbe?«
    Jetzt glaubte Visyna zu verstehen, worauf er hinauswollte. Die Elfen. »Ich wäre nicht in der Lage, ihre Energie zu nutzen, selbst wenn ich es wollte. Der Schwur ist in ihnen mittlerweile viel zu stark.«
    Â»Diese Elfen dort sind nicht durch den Schwur gebunden«, widersprach er.
    Jetzt endlich begriff sie seine Andeutungen. Sie könnte ihre Energie weben und Krittons Elfen dabei einfach umbringen. »Selbst wenn meine Bannwirkerei stark genug wäre, könnte ich nicht auf diese Weise töten.« Allein bei dem Gedanken überlief es sie kalt.
    Hrem hob die Hand und hielt Daumen und Zeigefinger ein kleines Stück auseinander. »Dann töten Sie sie eben nicht, sondern schwächen Sie sie. Entziehen Sie ihnen etwas von ihrer Energie, so viel, dass wir flüchten können, wenn sich die Gelegenheit bietet.«
    Das war eine faszinierende Idee, aber sie sah sofort den Haken. »Selbst wenn ich es könnte, und ich sage nicht, dass ich dazu in der Lage bin, könnte ich Kritton nicht beeinflussen. Er ist durch den Schwur gebunden, genau wie Sie. Mit der Macht der Schattenherrscherin zu arbeiten, ist zu schwierig für mich.«
    Hrem lächelte humorlos. »Um Kritton kümmere ich mich dann schon.«
    Visyna lehnte sich wieder an die Tunnelwand. Möglichkeiten wirbelten durch ihren Kopf, jede einzelne von ihnen düster und voll unvorhersehbarer Gefahren. Ein dumpfer Schmerz legte sich auf ihr Brustbein.

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