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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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du das nur zu gern vergisst, wenn es dir in den Kram passt.«
    Tamani biss die Zähne zusammen. Wenn es um Laurel ging, war nicht allein die Befehlskette ausschlaggebend, das wusste Shar ganz genau. »Was habt ihr gefunden?«, fragte er sachlich.
    »Die Hütte war leer, Tamani.«
    David kam aus der Turnhalle und stellte sich neben Laurel.
    »Leer?«, wiederholte Tamani ungläubig. »Was meinst du mit leer ?«
    »Na ja, nicht ganz leer, die Orks, denen wir gefolgt sind, waren auch noch da.«
    »Nach einem Monat?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass sie noch am Leben sind.«
    »Sie sind tot?«
    »Der eine sieht aus, als wäre er verhungert – aber vorher hat er sich noch an dem anderen gütlich getan. Der Gestank war … ich beschränke mich darauf zu sagen, dass ich eine Weile nicht mehr werde riechen können.«
    »Warum sind sie nicht einfach abgehauen?«
    »Wahrscheinlich haben sie uns gesehen und gemerkt, dass sie umzingelt waren. Sie wären so gut wie tot gewesen, hätten sie die Hütte verlassen, und ich saß am längeren
Hebel.« Er hustete. »Erde und Himmel, die stinken vielleicht!«
    Tamani seufzte. Er hätte Shar am liebsten wüst beschimpft, doch dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. »Gut, dann bedanke ich mich dafür, dass ihr mir Bescheid gesagt habt. Ich muss zu meinem Job zurück.« Ohne sich zu verabschieden, nahm er das Handy vom Ohr und tippte auf die Taste mit dem roten Hörer – einmal, zwei Mal … verdammter Handschuh! Tamani hätte beinahe geknurrt, nahm den Handschuh zwischen die Zähne und zog ihn aus, um dann fest auf den Knopf zu drücken und das Gespräch endlich zu beenden. Dann sah er Laurel und David an.
    »Warum seid ihr mir hierher gefolgt? Ich komme mit Yuki einen entscheidenden Schritt weiter und ihr zwei ruiniert mir alles, wenn ihr so an mir klebt. Los, geht tanzen!« Er zeigte auf die Tür.
    »Tam«, sagte Laurel mit aufgerissenen Augen. »Deine Hand. Sieh dir deine Hand an! «
    Tamani betrachtete seine Hand.
    Glänzendes Pulver glitzerte auf seinen Fingern.
    Kein Pulver. Pollen.
    David zog eine Augenbraue hoch. »Heiße Träume?«
    Tamani sah, wie sich Laurels Brust hob, als sie nervös einatmete. »Ich blühe nicht!«, fauchte sie.
    »Nein«, sagte Tamani zu Tode erschrocken. »Nein, nein, nein! Das kann doch nicht wahr sein!«, rief er.
    »Tamani«, sagte Laurel unheimlich ruhig. »Heute ist Winteranfang.«
    »Nein!« Tamani hatte das Gefühl, als würden alle Groschen
auf einmal fallen. Er zog den Handschuh wieder an, um den verdammten Beweis zu verbergen. Dann packte er Laurels Arm, nicht zu fest, aber so fest, dass sie kapierte, wie ernst es ihm war. »Wenn Yuki eine Winterelfe ist, sind wir alle in größter Gefahr. Dann weiß sie nicht nur, dass du eine Elfe bist. Sie weiß auch, dass ich ein Elf bin. Es kann gar nicht anders sein. Sie hat von Anfang an gelogen, wenn sie nur den Mund aufgemacht hat. Die ganze Zeit.« Er schluckte. »Und sie weiß auch, wie sehr ich sie angelogen habe.«
    Er drückte Laurel das Handy in die Hand und schloss ihre Finger darum. »Ruf Shar an. Er hat Aarons Handy. Erzähl ihm alles. Ich tanze mit Yuki, solange es geht. Dann lasse ich mir etwas einfallen, wie ich sie in meine Wohnung entführe. Bis dahin müsst ihr einen Plan haben, du und Shar.«
    »Können wir nicht bis morgen warten?«, fragte Laurel, die langsam Panik bekam. »Ich finde, wir sollten das nicht übereilen …«
    »Uns läuft die Zeit weg«, schnitt Tamani ihr das Wort ab. »Klea holt Yuki ab und nimmt sie endgültig mit. Wozu auch immer sie hierher geschickt wurde – es ist vollbracht. Also müssen wir heute Nacht noch handeln.« Er zögerte, weil er lieber bei Laurel in der Eingangshalle bleiben wollte, doch er richtete sich mit zusammengebissenen Zähnen auf. »Ich war schon viel zu lange weg – da muss sie ja Verdacht schöpfen. Los, ab mit euch.«
    Laurel nickte und wandte sich an David. »Ich rufe Shar von der Toilette aus an – bin gleich wieder da.«
    Tamani sah ihr nach. Dann packte er Davids Schulter
und sah ihm finster in die Augen. »Pass auf sie auf, David.«
    »Mache ich«, erwiderte er gepresst.
    Das reichte Tamani nicht, aber wenn es um Laurel ging, konnte man seinen Ansprüchen ohnehin nicht genügen. Besser ging es nicht. Der Menschenjunge hatte sie noch nie im Stich gelassen. Tamani konnte nur hoffen, dass es so blieb.
    Als er zur Turnhalle zurückkehrte, nahm er sich einen Moment Zeit, um die Neuigkeit zu verdauen. Yuki stand an der

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