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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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zugeben, dass meine Mom mir geholfen hat, es auszusuchen. Lachst du mich jetzt aus?«
    Laurel grinste. »Nein. Deine Mutter hatte immer schon einen hervorragenden Geschmack. Aber du trägst die Sachen und kannst alles Lob einheimsen.«
    »Hey, schön, dass du es gemerkt hast.«

Fünfunddreißig
    F ür eine Party, die drinnen und ohne Illusionszauber von Sommerelfen stattfand, hatten die Menschen es sehr gut gemacht, fand Tamani. Angesichts von Yukis setzlingsmäßiger Begeisterung musste er lächeln. Sie bekam sich vor Staunen gar nicht wieder ein und das verschwenderische Dekor brachte sie zum Strahlen. Jetzt, da er wusste, dass sie ihnen nicht gefährlich werden würde, fiel ihm der Umgang mit ihr leichter. Sie war eben nur ein Ablenkungsmanöver und wusste es möglicherweise nicht einmal. »Ist das schön«, sagte sie und blinzelte im strahlenden Widerschein hunderter Lichter.
    Ohne ein Wort führte Tamani Yuki auf die Tanzfläche und tanzte mit ihr ganz am Rand, wo es nicht so voll war. »Du siehst heute Abend sehr hübsch aus«, sagte er.
    Sie sah ihn schüchtern an. »Danke«, sagte sie leise. »Ich … ich habe gehofft, es würde dir gefallen.«
    »Sogar sehr«, erwiderte Tamani. Das war nicht gelogen. Das Kleid war ein echter Hingucker. So etwas hatte er noch nie gesehen, doch das machte es umso schöner. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, wie Laurel darin wohl aussehen würde. Tamani schüttelte leicht den Kopf, um sich rein körperlich daran zu erinnern, dass er sich um andere Dinge Gedanken machen sollte. »Schade, dass ich
dich nicht abholen konnte«, sagte Tamani so leise, dass Yuki sich vorbeugen musste, um ihn zu verstehen. Er legte eine Hand auf ihre Taille und strich mit der anderen über ihren Arm, nahm ihre Hand und zog sie an sich – in einer traditionellen Tanzhaltung, die im Gegensatz zu der seltsam tapsigen Umarmung stand, die den Menschen so gut zu gefallen schien. So tanzten sie in aller Ruhe im Einklang zur Musik.
    »Mir tut es auch leid«, sagte Yuki. »Es … es ging leider nicht anders.« Sie senkte den Blick, und Tamani dachte, es wäre ihr peinlich. Dann fügte sie sehr leise hinzu: »Ich habe meine Sachen gepackt.«
    Tamani verspannte sich. »Du hast gepackt?« Ist doch klar, dass sie in den Weihnachtsferien nicht allein hier bleibt , schimpfte er dann innerlich mit sich. Reg dich ab. Hoffentlich hatte sie es als Zeichen seiner Zuneigung gewertet, als er ihr erschrocken die Hand gequetscht hatte. Er führte Yuki so, dass sie sich unter seinem Arm hindurch drehte, und wieder zurück. Sie bewegte sich ebenso geschickt und anmutig wie er, was sie endgültig als Elfe auswies.
    »Klea holt mich morgen ab«, sagte sie gestresst, aber kontrolliert.
    »Und wann kommst du wieder?«, fragte er ruhig. So außergewöhnlich war das nun auch nicht.
    »Ich … ich …« Sie sah zu Boden und mied seinen Blick.
    Er konnte sehen, dass sie ihn anlügen sollte. Doch er wollte die Wahrheit erfahren. Möglicherweise spielte es in einigen Stunden keine Rolle mehr, aber er wollte ausnahmsweise einmal die Wahrheit hören. Tamani neigte
sein Gesicht, bis seine Wange die ihre berührte und seine Lippen ihr Ohr streiften. »Sag es mir«, flüsterte er.
    »Es ist nicht vorgesehen, dass ich wiederkomme«, sagte sie mit rauer Stimme.
    Er löste sich von ihr. Seine erschrockene Miene war nicht gespielt. »Nie wieder?«
    Sie schüttelte den Kopf und sah sich entsetzt um, als könnte jemand ihr Geheimnis erraten. »Ich will hier nicht weg. Klea – sie wollte schon nicht, dass ich heute Abend hier hingehe, aber das habe ich mir nicht nehmen lassen.«
    Offenbar hatte Yuki sich aufgelehnt und war sehr stolz darauf.
    Als Tamani einen Augenblick schwieg, sah Yuki zu ihm hoch, weil sie eine Reaktion erwartete, eine Antwort. Er zog sie wieder an sich und gewann so noch einen kostbaren Moment zum Nachdenken. Dann legte er wieder den Mund an ihr Ohr und lauschte ihrem flachen Atem. »Kannst du nicht einfach bleiben?«, fragte er drängend. »Hört sie denn nicht auf dich?«
    »Klea hört auf niemanden«, schimpfte Yuki.
    Jetzt blieb er stehen und hörte auf zu tanzen, sodass die anderen Paare um sie herum glitten, um ihnen Platz zu machen. Er streckte eine behandschuhte Hand aus und strich ihr über die Wange. Ihre schweren flatternden Lider schlossen sich bei seiner Berührung. »Gehst du weit weg?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Zurück nach Japan?«
    »Nein, nein, so weit bestimmt nicht. Ich bin ziemlich

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