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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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beide tot und das halbe Land mit ihnen.
    Chalkhill näherte sich vorsichtig und schob sich dann seitwärts durch die Tür wie eine Krabbe. Er ließ den Käfig keinen Augenblick aus den Augen. »Meinst du wirklich   …«
    »Die Stäbe sind aus verstärktem Titan«, sagte Brimstone. »Da passiert nichts.«
    »Aber was ist   … weißt du   … mit seinen Kräften?«
    »Das Blei sollte vor jeglichem Unsinn dieser Art schützen«, sagte Brimstone. »Außerdem ist es verkrüppelt.«
    »Das dachte ich mir schon   – es sieht ein wenig komisch aus«, sagte Chalkhill. Anscheinend hatte er seine Fassung wiedererlangt, denn er machte einen Schritt auf den Käfig zu. »Was willst du mit ihm machen?«
    »Erst mal muss ich es hier rausholen«, sagte Brimstone. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Hairstreak mir draufkommt.« Er blickte Chalkhill an, der mit seinem Schirm zwischen den Stäben herumstocherte. »Tu das nicht.«
    »Ich dachte, du und Hairstreak, ihr wärt dicke Kumpel? Brüder der Bruderschaft und all das?«
    Brimstone schnaubte. »Seine Lordschaft ist nur zur Bruderschaft gestoßen, um sich eine neue Machtbasis zu schaffen. Was interessiert Hairstreak schon das geheime Wissen? Sechs Monate nach seiner Initiation hatte er den Laden schon übernommen. Da sieht man mal, was ein Titel alles bewirkt.«
    Chalkhills Nervosität war schnell verflogen. Er lief um den Käfig herum und untersuchte ihn von allen Seiten. »Wo willst du es hinbringen? An einen anderen Ort in der Stadt?«
    Brimstone schüttelte den Kopf. »In der Stadt ist es nicht sicher. Ich weiß nicht, ob es überhaupt irgendwo im Elfenreich sicher ist. Ich werde es außer Landes bringen.«
    Chalkhill verfiel wieder in sein typisches affektiertes Gehabe, er riss die Augen auf, spitzte den Mund und sagte: »Wuuuuu!« Dann lächelte er. »Das wird aber eine sehr gefährliche Aktion. Ich meine, auch ohne dass Hairstreak dir auf den Fersen ist, ist es schon riskant, aber wenn er das spitzkriegt   … also, wuuuu   … ich weiß wirklich nicht, wie du das hinkriegen willst.«
    »Indem du mir dabei hilfst«, sagte Brimstone. Abrupt verschwand das Lächeln von Chalkhills Gesicht.

SIEBENUNDDREISSIG
    D u kannst nicht mit mir mitkommen«, zischte Pyrgus. »Das kannst du nicht! Das kannst du nicht!«
    »Wo willst du hin?«, zischte Blue wütend zurück.
    »Das kann ich dir nicht sagen«, heulte Pyrgus.
    »
Warum
kannst du mir das nicht sagen?«, fragte Blue.
    »Weil es vielleicht nicht klappt, wenn ich es sage«, sagte Pyrgus verzweifelt.
    Blue verbiss sich in die Sache wie ein Kampfhund. Sie starrte Pyrgus nüchtern an. »
Was
klappt dann vielleicht nicht?«, fragte sie. Dann sagte sie, bevor er antworten konnte: »Schau mal, Pyrgus, meinst du nicht, es ist allmählich Zeit, dass du mir sagst, was eigentlich los ist? Es ist mir egal, ob du das willst oder nicht. Es ist mir egal, ob du meinst, dass du das aus irgendeinem blöden Grund nicht tun darfst. Ich will dir eins sagen: Wenn du es mir jetzt nicht erzählst   – und zwar alles erzählst   –, über Henry, wo er ist, warum Madame Cardui getan hat, was sie getan hat, was du vorhast und warum ich als Einzige nicht weiß, was los ist   –« Sie holte Luft und zitterte. »Wenn du mir jetzt nicht auf der Stelle alles erzählst, Pyrgus, dann gehst du nirgendwohin!«
    Sie war nur seine kleine Schwester. »Als könntest du mich aufhalten!«, schnauzte er sie an. Aber in dem Augenblick, als er es aussprach, begriff er schon, dass es ein Fehler gewesen war.
    Blue lächelte. »Oh, ich kann dich sehr wohl aufhalten«, sagte sie zuckersüß. »Du vergisst noch immer gern, dass du mich zur Kaiserin gemacht hast, weil du zu feige warst, Kaiser zu werden   –«
    »Ich war nicht zu   –«, rief Pyrgus wütend.
    Aber Blue war jetzt absolut in Fahrt. »Und als Kaiserin«, sagte sie mit fester Stimme, »kann ich die Wache rufen und dich ins Gefängnis werfen lassen. Oder ich kann die Palastabwehr mobilisieren und jeden Flieger, der abhebt, abschießen lassen.«
    »Das würde dir überhaupt nichts nützen«, sagte Pyrgus wütend zu ihr. »Ich kann starten, bevor die Wache hier ist, und die Palastabwehr wird diesen Flieger nicht abschießen, weil du an Bord bist   –«, er imitierte sarkastisch ihren Tonfall, »–   und weil du Kaiserin bist.«
    Blue warf ihren Kopf nach hinten und sprach ruhig weiter. »Aber der wahre Grund dafür, dass ich dich aufhalten kann, der wahre Grund dafür, dass dieser Flieger erst

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