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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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Brimstone. »Das mag seinen Sinn gehabt haben, als du für Lord Hairstreak spioniert hast, aber jetzt weiß wirklich jeder, dass das nur Theater ist.«
    Chalkhill seufzte. »Vielleicht, aber diese Spielerei ist ein Teil von mir geworden.« Er blickte sinnierend in die Ferne.»Vielleicht ist das Leben selbst ein großer Schauspieler, der seine Rolle sucht. Vielleicht   –«
    »Verschon einfach nur die Bruderschaft damit«, sagte Brimstone trocken.
    Sie konnten aus den Tiefen des Hauses langsame Schritte hören, und nachdem eine Ewigkeit vergangen zu sein schien, öffnete sich die schwere Eichentür. Ein hohläugiger Nachtelf im Abendanzug starrte auf sie herunter. »Ah, Brimstone«, sagte er. Sein Blick wandte sich ab, um Chalkhill mit dem unverhohlenen Ausdruck des Abscheus zu mustern. »Und das müsste der Kandidat sein.«
    Brimstone nickte knapp. Er verspürte keinen Drang, eine Erklärung abzugeben. Jeder wusste, dass Chalkhills einzige echte Funktion darin bestand, Geld zu beschaffen. Sehr viel Geld, noch warm von seiner Unterwäsche.
    »Hier entlang.«
    Sie folgten der Kreatur durch ein Gewirr von verschlungenen Gängen, bis sie in eine riesige, mit Steinplatten ausgelegte Küche kamen. Von einem Kessel auf dem Herd wehte der verbotene Duft von Gegenwelt-Kaffee zu ihnen herüber. Brimstone fragte sich kurz, ob er wohl als Halluzinogen eingesetzt werden sollte.
    Ihr hohläugiger Führer sah sich um und runzelte die Stirn. »Falsch abgebogen«, murmelte der Nachtelf. Er drehte sich auf dem Absatz um. »Hier entlang«, sagte er dann bestimmt.
    Sie näherten sich einer breiten Treppe und gingen an ihr vorbei. »D’Urville«, zischte wütend eine Stimme.
    D’Urville blieb stehen und sah hoch. »Ah, da sind Sie, Sir«, sagte er.
     
    Brimstone erkannte in dem Nachtelf auf dem obersten Treppenabsatz Weiskei, den Wächter der Bruderschaft, einen kleinen Quälgeist, der die Angewohnheit hatte, seinen Zinken in alles zu stecken, was ihn nichts anging. Er trug einen roten Umhang mit seinem offiziellen Wappen auf derBrust und ein lächerliches Zeremonienschwert. Er starrte Chalkhill noch angewiderter an, als D’Urville es getan hatte. »Ich nehme an, das ist der Kandidat?«
    Brimstone nickte.
    »Warum läuft er herum wie ein Zirkusclown?«
    Chalkhill setzte zu einer Erklärung an, aber Brimstone gebot ihm zu schweigen. »Wo können wir uns vorbereiten?«, fragte er knapp.
    Weiskei blickte ihn an. »Du bist der Pate, oder nicht, Bruder   … Bruder   … äh, Bruder   …?
    »Brimstone«, sagte Brimstone und runzelte verärgert die Stirn. Was war mit dem Mann los? Sie kannten sich ja erst seit einem Vierteljahrhundert, zugegeben, nicht gut, aber gut genug. Es sei denn, Weiskei legte es auf eine Demütigung an, dieser kleine Gesetzesbrecher.
    »Brimstone«, wiederholte Weiskei, und einen Augenblick lang war eine Leere in seinen Augen, die beunruhigend wirkte. Aber er sammelte sich schnell wieder. »Folgt mir.«
    Sie gingen mit ihm bis zum Vorzimmer des Logensaals, einem stickigen Raum von der Größe eines Schließfaches, dessen schwere, schwarze Vorhänge jegliches Tageslicht verbannten. Die einzige Beleuchtung kam von einem Kerzenstummel, der einen Schädel auf einem Seitentisch zierte. Der Schädel sollte den Kandidaten an seine Sterblichkeit gemahnen, aber Chalkhill schien nicht sehr beeindruckt.
    Wichtigtuerisch nahm Weiskei seine Wächterposition ein, die Tür des Logensaals im Rücken und das Zeremonienschwert erhoben. Brimstone warf sich den Dämonologenschal über die Schultern. »Zieh deine Schuhe und Socken aus«, wies er Chalkhill an. Und dann fügte er hinzu: »Und diesen idiotischen Hosenbeutel.« Als sich ein bockiger Ausdruck auf Chalkhills fleischigem Gesicht abzuzeichnen begann, ergänzte er: »Das ist symbolisch gemeint, Jasper. Du sollst deine Demut zum Ausdruck bringen.«
    »Oh, aber ja doch!«, rief Chalkhill aus.
    Der Mann hatte sich die Fußnägel lackiert! Ging denn das immer so weiter mit dieser Affektiertheit? Brimstone sah müde weg. Es gab nichts, was er tun konnte. Es gab überhaupt nichts, was irgendjemand tun konnte. Die Bruderschaft brauchte dringend Chalkhills Geld.
    Sie setzten sich hin und warteten. Die Kerze hatte schon gefährlich zu flackern begonnen, als die Tür zum Logenraum sich schließlich öffnete.
    Eine Kreatur im Lendenschurz und mit dem Kopf eines Schakals spähte heraus.
    »Lieber Himmel!«, rief Chalkhill aus und starrte auf den Lendenschurz.
    »Leg dem Kandidaten die

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