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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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das Herz, und Freudentränen liefen ihr über die Wangen. Plötzlich war das Flattern unzähliger Flügel zu vernehmen, und das Geträller steigerte sich zu einem Crescendo, während die Vanilêrihha elegant zwischen den Bäumen umherschwirrten… und verschwanden, als die Lerchen den Dämmerritt beschritten und nach Adonar zurückkehrten, sodass ihr Gezwitscher schlagartig verstummte.
    Arin wurde das Herz schwer ob ihrer plötzlichen Abwesenheit, und sie seufzte und rieb sich mit den Handballen die Wangen trocken, während sie durch die Baumwipfel die ersten Sterne funkeln sah. Unter ihrem tröstlichen Licht schlugen die sieben ihr Lager auf, denn keiner von ihnen wollte seinen Weg jetzt noch fortzusetzen.
     
    In jener Nacht schreckte Arin keuchend aus dem Schlaf und schoss kerzengerade in die Höhe. Gesicht und Körper waren in Schweiß gebadet.
    Rissa stöhnte ebenfalls im Schlaf, wachte aber nicht auf.
    Perin, der Wache hatte, fragte: »Was ist los, Dara?«
    »Ich dachte, ich hätte Schreie gehört«, erwiderte Arin.
    Sie hielten den Atem an und lauschten.
    Nichts war zu hören, außer dem Geräusch der sanften Brise in den Bäumen.
    Schließlich sagte Perin: »Vielleicht war es nur ein böser Traum.«
    Arin seufzte, als zweifle sie daran, legte sich aber wieder hin und schloss die Augen. Doch der Schlaf stellte sich erst viel später ein, und dann träumte sie von blitzenden Klingen.
    Wieder wurde Arin im Morgengrauen vom Gesang der Silberlerchen geweckt. Ah, meine kleinen Vanilêrihha! Kein Wunder, dass die Sterblichen diesen Wald Lerchenwald nennen – wie könnte jemand euren Liedern widerstehen? Doch trotz ihrer Freude über den Lerchengesang erfüllte sie die Erinnerung an ihre Träume der vergangenen Nacht mit Unbehagen.
     
    Am späten Vormittag erreichten sie die Furt im Rothro und ritten durch das kristallklare Wasser. Mitten in der Furt hielten sie an, um die Pferde trinken zu lassen.
    »Jetzt reiten wir weiter nach Süden«, sagte Vanidar, der seinem durstigen Ross den Hals tätschelte, »zur Furt durch den Quadrill.«
    »Wie geplant«, sagte Arin.
    »Wie weit ist es noch bis zum Herz des Waldes?«, fragte Ruar.
    »Vielleicht fünfundzwanzig Meilen«, erwiderte Silberblatt, während er an den Zügeln zog. »Wir werden es morgen Früh erreichen, wenn nicht sogar noch heute Abend.«
    Nachdem sie die Pferde getränkt hatten, durchquerten sie den Fluss und ritten weiter ins Dämmerlicht dahinter.
     
    Kurz nach Mittag erreichten sie das Nordufer des rasch fließenden Quadrill. Vanidar wandte sich nach Westen und ritt stromaufwärts am Ufer entlang. Die Sonne hatte sich zwei volle Handspannen weiter über den Himmel bewegt, ehe die Reiter das östliche Ende einer Insel mitten im Fluss erreichten, wo der Strom breit und seicht war. Hier wateten sie mit den Pferden ans andere Ufer.
    Das Herz des Waldes lag noch gut zwanzig Meilen weiter südlich.
    Sie ritten weiter durch die gewaltigen Stämme, deren Baumkronen hoch über ihnen ein dichtes Laubdach bildeten. Das Land ringsumher war noch immer in ein sanftes Dämmerlicht gehüllt, obwohl die Sonne hoch am Himmel stand.
    Die Nacht war bereits hereingebrochen, als die sieben eine weitere Wache der Lian passierten. Sie hatten endlich das Herz des Waldes erreicht, die Siedlung der Elfen, und fanden ein friedliches Dorf vor. Sie ritten in eine Ansammlung beleuchteter Wohnstätten, die sich zwischen die gigantischen Greisenbäume schmiegten, und weiter nach Süden, an strohgedeckten Hütten vorbei, durch deren Fensterläden gelber Lampenschein fiel.
    Sie folgten den moosigen Wegen, bis sie ein großes, niedriges Gebäude in der Mitte der anderen fanden. Dies war das Coron-Haus, wo ein Wächter nach ihren Namen fragte, während Bedienstete sich um ihre Pferde kümmerten.
    »Vio Vanidar«, erwiderte Silberblatt. »Vio ivon Darda Erynian, ebenso wie meine Gefährten. Wir möchten mit dem Coron sprechen.«
    »Der Coron und seine Gemahlin sind mit einem Großteil des Hofes auf einem Bankett, Alor Vanidar, ehemaliger Coron«, erwiderte der Wächter respektvoll, indem er beiseite trat. »Sie feiern die Verlobung von Dara Rael und Alor Talarin. Ihr und Eure Gefährten seid gewiss dort willkommen.«
    Der Wächter rief einen Pagen, der sie zuerst in eine Eingangshalle und dann in das sanft erleuchtete Innere des Coron-Hauses führte, wo sie von lebhaften Farben, dem Gemurmel zahlreicher Gespräche sowie dem Duft guten Essens begrüßt wurden. Prächtig gekleidete Elfen

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