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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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darauf kehrten alle Lian von der ersten Wache zurück. Die Elfen nahmen ihre Mahlzeiten ein und unterhielten sich ein wenig, legten sich dann aber rasch schlafen. Schließlich rollten auch die sieben ihre Schlafsäcke und Decken aus, da sie sich in dieser Nacht gut von anderen bewacht wussten.
     
    Ein liebliches Jubilieren kündigte den neuen Tag an, da die Vanilêrihha hoch oben in den Bäumen sangen.
    Arin gähnte, reckte sich und rieb sich die Augen, dann lugte sie zu den schattigen Kronen der riesigen Bäume empor in dem Versuch, einen der trillernden Vögel zu erspähen. Wo bist du, kleine Silberlerche? Du hast den Dämmerritt aus der Hohen Ebene hierher genommen, und ich würde dich gerne sehen, bevor du bei Sonnenuntergang wieder nach Adonar zurückkehrst Sie entdeckte einen silbrigen Schemen, als eine der Lerchen davonflog. Arin seufzte. Ja, kleiner Vogel, es ist dein gutes Recht, deinen eigenen Plänen zu folgen und wegzufliegen. Es wird Zeit, dass wir ebenfalls aufbrechen. Sie setzte sich auf und warf einen Blick auf ihre Begleiter, von denen die meisten ebenfalls wach waren.
     
    Nach dem Frühstück brachen die sieben auf, von den guten Wünschen der Waldhüter begleitet. Tarol verabschiedete sich von ihnen und wünschte ihnen Glück für ihre Mission. Dann trabten sie in den hohen Wald.
    Der Weg führte durch die sanften Schatten der riesigen Bäume. Der Hufschlag ihrer Pferde wurde durch Moos gedämpft, und was an Geräuschen übrig blieb, verlor sich in den dämmrigen Höhen der Schatten spendenden Baumkronen hoch über ihnen.
    Auf ihrem Ritt durch den Wald studierte Arin die Greisenbäume. Die Stämme waren wahrhaft gewaltig. Obwohl die Morgensonne hell leuchtete, blieb es im Wald dämmrig, denn dies waren die Greisenbäume aus der Hohen Ebene von Adonar, und Elfen lebten zwischen ihnen, also nahmen die Blätter eine dunkelgrüne Farbe an und zogen die Dämmerung an.
    Als die Elfen an einer Stelle abstiegen und die Pferde am Zügel durch die Stille des Waldes führten, fragte Arin Rissa: »Was meint Ihr, wie hoch sie sind?«
    »Die Bäume?«
    Arin nickte.
    Rissa schaute zu den Baumwipfeln empor und schätzte. »Vanidar sagt, hier draußen am Rand sind sie nicht so hoch wie im Innersten des Waldes, denn diese hier sind zuletzt gepflanzt worden.« Rissa hob die Stimme und rief Silberblatt zu: »Chier, wie hoch sind diese Bäume?«
    Ohne sich umzudrehen, rief Vanidar zurück: »Ich würde schätzen, wenn wir an den Stämmen emporgehen könnten, würden wir nach hundert Schritten oben ankommen. Aber die ersten, die wir beim Herz des Waldes gepflanzt haben, sind mindestens hundertachtzig Schritte hoch.«
    Arin warf einen Blick auf den vor ihr gehenden Silberblatt und versuchte seine Schrittlänge einzuschätzen – etwas weniger als drei Fuß pro Schritt. »Dann ist es so, wie ich es mir gedacht habe: Diese Bäume sind noch nicht so groß wie die in Adonar.«
    Mit der freien Hand machte Vanidar eine verneinende Geste. »Nein, sie müssen noch eine lange Zeit wachsen, bevor sie ihre volle Größe erreichen.«
    Arin schaute in die dämmrigen Höhen. »Die Bäume, Vanidar. Sie ziehen das Dämmerlicht an. Wisst Ihr, wie sie das tun?«
    Silberblatt drehte sich um, lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein. Ich kann nur sagen, dass die Bäume irgendwie die Anwesenheit von uns Elfen spüren. Auf unerklärliche Art sind wir miteinander verbunden.«
    Arin sah Rissa an, doch die neigte den Kopf und zuckte die Achseln. »Falls es jemand weiß, ich bin es nicht.«
    Arin nickte und marschierte schweigend weiter. Schließlich saßen sie wieder auf und ritten weiter in südwestlicher Richtung. Vanidar wollte zu einer Furt im Fluss Rothro etwa dreißig Meilen entfernt. Der Greisenbaumwald war ein Land mit vielen Flüssen – dem Rothro, dem Quadrill, dem Cellener und dem Nith sowie all ihren Nebenflüssen –, deren glitzernde Fluten von der Hochebene und dem nicht weit entfernten Grimmwall herab durch den Wald flossen, um schließlich in den breiten Strom des gewaltigen Argon zu münden. Insgesamt mussten die Elfen zwei der Hauptflüsse des großen Waldes überqueren – den Rothro und den Quadrill –, wenngleich sie außerdem auch noch durch viele kleinere Bäche und Wasserläufe reiten würden.
    Sie hatten die Furt noch nicht erreicht, als die Sonne hinter dem Horizont versank und sich die Abenddämmerung auf den Wald legte. Jetzt begannen die Silberlerchen ihr Nachtlied, und bei ihrem herrlichen Gesang schwoll Arin

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