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0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

Titel: 0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Spitzel zieht die falsche Karte
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Slim Wools mußte dreimal läuten, ehe der Summer ertönte. Der Ankömmling drückte das Gartentor auf und trabte über den Kiesweg zur Villa.
    Die Haustür schwang vor ihm auf, ohne daß sich jemand dahinter blicken ließ.
    Slim Wools nahm seine Chauffeursmütze ab und trat verwundert, aber ohne Argwohn, über die Schwelle.
    Mit unheimlicher Wucht traf der Totschläger seinen ungeschützten Kopf.
    Slim Wools verdrehte die Augen, seine Knie knickten ein, und wie ein gefällter Baum stürzte er auf den Parkettboden der Diele.
    Snuck Martins kam aus dem großen Wohnzimmer und betrachtete den Bewußtlosen.
    »Gut gemacht, Walter«, lobte er. »Fessele und kneble den Kerl, damit er keine Schwierigkeiten machen kann, wenn er zu sich kommt.«
    »Okay, Chief.«
    Snuck Martins ging zurück ins Wohnzimmer, wo Professor Torry L. Handerson auf der Couch saß. Belinda — des Professors bildschöne 16jährige Tochter — hockte mit trotzigem Gesicht auf einem Stuhl und preßte die Lippen aufeinander. Aus ihren Augen schossen böse Blicke auf die drei Gangster.
    Martins zog einen Stuhl heran und setzte sich. »Jetzt können wir endlich zur Sache kommen. Juan, du bringst die Kleine ’raus zu unserem Wagen. Was ich mit dem Professor zu reden habe, ist nichts für die Ohren der Kleinen.«
    »Ich denke nicht daran«, fauchte Belinda wütend, »meinen Vater mit solchen Verbrechern allein zu lassen.«
    »Bitte, Belinda«, sagte Professor Handerson, »es ist besser, wenn du gehorchst. Du willst uns beide doch nicht in Schwierigkeiten bringen, nicht wahr?«
    »Ach!« fauchte sie und stand auf.
    »Ihr geht hinten hinaus und durch den Garten«, befahl »Chief«. »Wir haben unseren Wagen in der Gasse hinter Ihrem Garten stehen.«
    »Aber das eine kann ich Ihnen sagen«, betonte Belinda kampflustig, »wenn mich dieser Kerl anrührt — und wenn es nur mit dem kleinen Finger ist —, dann zerkratze ich ihm das Gesicht und schreie so laut dabei, daß man es bis Washington hören kann!«
    »Er wird Sie nicht anrühren, Miß«, sagte Snuck Martins ernst. »Wer auch nur den Versuch macht, Sie anzurühren, kriegt von mir eine Kugel in seinen Schädel. Das wissen die Burschen genau.«
    Belinda Handerson stieß einen verächtlichen Schnaufer aus und ging vor dem Portorikaner her auf die Verandatür zu, die hinaus in den großen Garten hinter dem Haus führte. Snuck Martins sah dem ungleichen Paar nach, bis es zwischen den Obstbäumen verschwunden war. Dann wandte er sich wieder dem Professor zu.
    »Dann wollen wir Ihnen mal reinen Wein einschenken, Professor. Sie müssen sich darüber im klaren sein, daß Sie Ihre Tochter so schnell nicht Wiedersehen werden. Denn wir werden sie mitnehmen…«
    ***
    »Nanu«, staunte Detektiv-Lieutenant Ralph Anderbuilt von der Mordkommission Manhattan West, als wir über die Schwelle traten. »Das FBI? Was ist denn jetzt los?«
    »Hallo, Anderbuilt«, sagte ich und reichte ihm die Hand. »Das ist mein Kollege Jimmy Stone.«
    »Freut mich«, erwiderte Anderbuilt und reichte Jimmy die Hand. »Was ist denn mit Ihrem Freund Decker, Cotton?«
    »Phil hat in einer anderen Sache genug zu tun«, antwortete ich. »Wir hörten, daß Nora Ballister ermordet worden sei. Stimmt das?«
    »Sonst wären wir wohl kaum hier«, brummte Anderbuilt düster. »Hat das FBI irgendein Interesse an dem Mädchen?«
    »Nora Ballister arbeitete als Chefsekretärin in der Atom-Energie-Kommission, Anderbuilt. Wußten Sie das noch nicht?«
    Der Detektiv-Lieutenant stieß einen schrillen Pfiff aus.
    »Jetzt begreife ich, daß sich das FBI für ihren Tod interessiert. Tja, ich schlage vor, wir unterhalten uns erst einmal hier im Wohnzimmer über das, was wir bisher in Erfahrung gebracht haben. Es ist wenig genug. Wir sind mit der Mordkommission erst seit einer knappen Viertelstunde hier.«
    »Okay, Anderbuilt«, sagte ich und ließ mich auf der Couch hinter dem Rauchtisch nieder. »Schießen Sie los.« Der Lieutenant schob sich den Hut ins Genick. Wie jeder erfahrene Detektiv hütete er sich, am Tatort seinen Hut oder ein anderes Kleidungsstück abzulegen. Es war gelegentlich vorgekommen, daß Anfänger in der Mordkommission — weil sie glaubten, in Gegenwart eines Toten erfordere es der Anstand, seinen Hut abzunehmen — den Hut irgendwo auf einen Sessel oder auf einen Tisch gelegt hatten. Dann kam der Fotograf und machte seine Aufnahmen vom Tatort. Später rätselten die Ermittlungsbeamten oft tagelang herum, ob der auf den Fotos sichtbare Hut

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