Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
seine Frage.
    »Ihr habt die Mittel dazu ganz in der Nähe«, sagte Arin und winkte Aiko zu sich.
    »Dara?«
    »Reitet rasch zum Hochmoor und sammelt eine Hand voll der blauen Blumen, die wir am Fuß des Gletschers gesehen haben. Sammelt außerdem etwas sauberen Schnee, packt die Blumen hinein und kehrt so schnell wie möglich zurück.«
    Aiko schaute nach links und rechts, dann beugte sie sich vor und zischte: »Dara, ich will Euch nicht allein lassen mit diesen Iyashii- Männern.«
    Die Dylvana machte ein entschlossenes Gesicht. »Reitet los, Aiko. Mir wird nichts geschehen, und dieser Mann braucht Hilfe, sonst wird er sterben, und er ist vielleicht derjenige, den wir suchen.«
    Yngli nahm Orris Laterne und trat neben Aiko. »Ich besitze zwar kein Pferd, werde aber mit Euch reiten, das heißt, mit auf Eurem Pferd, wenn Ihr mich mitnehmen wollt. Ich weiß eine Abkürzung zum Moor und kann Euch leuchten.«
    Aiko sah erst Yngli an und dann Arin. Als die Dylvana nickte, ging Aiko zu ihrem Tisch zurück und zog ihren Mantel an. Dann bedeutete sie Yngli, ihr zu folgen.
    Als die beiden den Raum verlassen hatten, wandte Thar sich an Arin und hob fragend eine Augenbraue.
    Arin legte die im Feuer gereinigte Pinzette neben die Bronzenadel, dann befeuchtete sie die Finger und löschte die Kerze. »Als wir nach Mørkfjord geritten sind, haben wir im Hochmoor am Fuß des Gletschers kleine blaue Blumen gesehen.«
    »Blaue Blumen?… Ah, Gedenkemein.«
    »Gedenkemein in Eurer Sprache, arél in meiner. Doch egal, wie man sie nennt, ein Tee aus ihren frischen Blüten ist ein starkes Mittel gegen Fieber.«
    »Die Messer sind kirschrot, edle Dame«, warf Tryg ein.
    Arin atmete tief ein, während sie Egil ansah. »Habt Ihr einen Schlaftrunk, Thar?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein, meine Dame. Egil wird es wohl einfach ertragen müssen.«
    Arin seufzte und wandte sich dann an Orri. »Ich werde sechs Eurer stärksten Männer brauchen.«
    »Sechs?«
    »Einen für jedes Glied und zwei, die seinen Kopf festhalten, Orri«, sagte Thar. »Wir können nicht zulassen, dass er herumzappelt, wenn sie ihn mit einer glühenden Klinge schneidet.«
    »Aye.« Orri gab fünf Männern ein Zeichen und trat dann selbst an den Tresen.
    »Noch einen Augenblick, Kapitän«, sagte Arin. Dann nahm sie die Flasche und wusch sich noch einmal mit Branntwein die Hände, während sie Thar und Tryg bedeutete, es ihr nachzutun. Schließlich wandte sie sich an Orri. »Jetzt haltet ihn fest, Kapitän.«
    »Arme und Beine, Männer, und haltet gut fest. Er wird sich gewaltig wehren. Bili, hilf mir hier oben.«
    Die Männer packten Egils Glieder, und Orri und Bili stellten sich einander gegenüber und fixierten seinen Kopf an Kiefer und Schläfen.
    Arin wandte sich an Thar. »Seid Ihr bereit?«
    Als der Heiler nickte, streckte Arin eine Hand nach Tryg aus, und der Wirt fasste das Messer mit einem sauberen Stück Tuch am Griff und reichte es der Dylvana. Die Klinge glühte leuchtend rot.
    Arins Hand schloss sich um den mit Stoff umwickelten Griff, nahm die Pinzette und sagte: »Zieht ihm die Augenlider hoch, Heiler, und Ihr anderen haltet ihn gut fest.«
     
    Im Stall zog Aiko im Licht der Laterne den Sattelgurt fest. Sie zog sich die Kapuze ihres Mantels über den Kopf und führte, gefolgt von Yngli, das Pferd nach draußen, wo es immer noch wolkenbruchartig regnete und beständig Blitze über die am Himmel wogenden Wolken zuckten. Sie stieg auf, dann reichte sie Yngli einen Arm und machte einen Steigbügel für ihn frei. Er schwang sich hinter ihr in den Sattel. Plötzlich hörten sie Schreie, die zwar durch das Unwetter und die Entfernung gedämpft wurden, aber immer noch markerschütternd klangen. Yngli schauderte und schaute weit bergab auf das Licht, das aus den Fenstern des Schlupfwinkels fiel. Dann gab Aiko ihrem Pferd die Sporen, und sie ritten in die schwarze Nacht.

4. Kapitel
     
    Nachdem sie die Blumen gepflückt hatten, kehrten Aiko und Yngli so schnell wie möglich wieder nach Mørkfjord zurück, wobei Yngli einen Lederbeutel trug, in dem sich der Schnee und die frisch gepflückten Blumen mit den blauen Blüten befanden. Als sie durchnässt und mit Schlamm bespritzt zum Hafen gingen, fiel der Regen nur noch spärlich. Das Unwetter war nach Osten gewandert, und der Himmel wurde nur noch ab und zu vom Widerschein entfernter Blitze erhellt. Yngli öffnete die Tür des Schlupfwinkels und folgte Aiko hinein. Der kleine Mann hielt den Beutel in die Höhe

Weitere Kostenlose Bücher