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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ist, den wir suchen.«
    »Jikoku«, grollte Aiko, doch dann seufzte sie. »Wenn es Euer Wille ist, Dara.«
    Damit griff Aiko unter den Tisch und zerrte Alos am Knöchel darunter hervor, wobei Alekrüge schepperten und ihm die Branntweinflasche aus den Armen glitt. Dann hievte sie ihn sich auf die Schultern. Unter den verwunderten Blicken Orris und seiner Kaperfahrer folgte sie Arin durch die Taverne und nach draußen in die feuchte Nacht, während ein dünner Faden aus Speichel und Erbrochenem aus Alos’ Mundwinkel rann und eine nasse Spur hinter sich zurückließ.

5. Kapitel
     
    Es war schon weit nach Mitternacht, als Arin in die Flammen starrte und zu ergründen versuchte, welcher einäugige Mann es war, den sie suchte, doch ohne Erfolg. Im Bett hinter ihr schlief Egil, und der Branntwein in seinen Adern sorgte dafür, dass er nicht aufwachte. Aus dem Nebenzimmer drang ein gequältes Heulen, da Aiko den alten Mann schrubbte und den Widerspenstigen dabei von einem Zuber in den anderen zerrte, wenn das Wasser im letzten zu schmutzig geworden war, während der Herbergsjunge hin und her lief und frisches heißes Wasser anschleppte, nachdem er das Schmutzwasser durch die Abflussrinne des Badezimmers nach draußen geschüttet hatte. Vielleicht war es dieses Jaulen, was sie daran hinderte, eine Vision zu empfangen. Arin wusste es nicht, aber sie hielt den Blick weiterhin starr ins Feuer gerichtet.
    Während der Herbergsjunge mit den Kleidern des alten Mannes durch das Zimmer ging, um sie im Kamin zu verbrennen, kam Thar mit einem prall gefüllten Ledersack herein. Er hielt kurz inne und runzelte die Stirn, als er den Lärm im Nebenraum hörte, dann huschte ein Schimmer des Begreifens über sein Gesicht. Er ging zur Dylvana, hob die Stimme, um das Geheul zu übertönen, und sagte: »Also, edle Dame, ich habe die Kräuter und Steine und Pulver, um die Ihr gebeten habt, obwohl es gar nicht so leicht war, einiges davon zu beschaffen. Ich musste alle meine Sachen durchforsten. Und für einiges musste ich sogar die alte Maev aufwecken.« Er stellte den Sack auf dem kleinen Tisch neben der Spiegelkommode ab.
    Aus dem Nebenzimmer war ein dumpfer Schlag zu vernehmen, und plötzlich verstummte das Geheul.
    »Aiko?«, rief Arin.
    »Er hat versucht zu fliehen, Dara, ist aber ausgerutscht und hat sich den Kopf gestoßen«, kam die Antwort.
    Arin hob skeptisch eine Augenbraue, fragte aber nicht weiter nach. Thar zeigte auf den Ledersack. »Seht kurz durch, was ich mitgebracht habe, und vergewissert Euch, dass alles dabei ist, was Ihr haben wolltet. Ich sehe kurz nach Alos, ob er wirklich verletzt ist oder nicht. Aber bitte, Dylvana, fangt nicht ohne mich an, die Arzneien zu mischen. Ich kann das Wissen über die Zubereitung des Schlaftrunks gut brauchen, um in Zukunft allen helfen zu können, die eines solchen Tranks bedürfen.«
    »Einen Schlaftrunk und einen zur Linderung der Schmerzen, Thar. Ich werde Euch beides zeigen.«
    Thar neigte den Kopf und ging dann ins Nebenzimmer, während Arin den Inhalt des Sacks auspackte: Harfwurz, Lakaried, Salzstein, Fischöl…
    Der Herbergsjunge kam mit einem frischen Kübel dampfenden Wassers zurück. Augenblicke später stand er neben Arin und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Bitte um Verzeihung, edle Dame, aber« – er schluckte – »sie will den Kaustab, den B-b-bimsstein und die M-minzeblätter… äh… ›sofort‹, hat sie gesagt, ja, das hat sie, edle Dame, Entschuldigung.«
    Arin packte den Rest des Beutels aus, fand die gewünschten Gegenstände und gab sie dem Jungen.
    Er lief wieder in das andere Zimmer, während Thar zurückkehrte. »Alos ist wach und hat nichts Schlimmeres davongetragen als eine Beule am Kopf, obwohl ich nicht sagen kann, ob er sie sich bei einem Sturz zugezogen hat oder nicht.«
    Arin seufzte und warf einen Blick in Richtung des Zimmers, aus dem man Aiko in ihrer Muttersprache murmeln hören konnte. Dann richtete die Dylvana ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Gegenstände auf dem Tisch.
    »So bereitet man einen Schlaftrunk zu, Thar«, begann Arin.
    Aus dem Badezimmer drang das Jaulen von Alos, das sofort in ein gedämpftes Stöhnen überging, als sei ihm etwas in den Mund gerammt worden.
    Arin stieß einen resignierten Seufzer aus und nahm dann Mörser und Stößel. »Zuerst müsst Ihr den Salzstein ganz fein zerstoßen, so etwa…«
     
    Wieder saß Arin vor dem Feuer und starrte angestrengt in die Flammen, doch kein Gesicht wollte sich

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