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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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nachzudenken.
    Der Gang war schmal und dämmrig beleuchtet, und er verzweigte sich. Nadja blieb schwer atmend stehen und sah sich um, da hörte sie eine Stimme.
    »Nadja!«
    »Robert?«, fragte sie zaghaft. Wie war das möglich?
    Sie sah ihn vor sich aus den Schatten treten, nicht mehr als ein Umriss, doch vertraut, und er winkte. »Komm schnell hierher!«
    War das Traum oder Wirklichkeit?
    »Robert …«
    »Wir haben nach dem Portal gesucht. Ist der Wolf schon da?«
    »Ja, hast du ihn nicht gehört?«
    »Nein, Anne hat es noch rechtzeitig erkannt. Alebin war es, der ihn befreit hat, wir konnten ihn nicht aufhalten …«
    Nun glaubte Nadja, dass es wirklich Robert war. Sie hastete auf ihn zu, und sie rannten gemeinsam ein Stück durch die Dunkelheit. Er führte sie, und sie erkannte mitten im Mauerwerk einen Portalbogen, mit Runen verziert, in dem gähnende Finsternis lag. Flüchtig sah sie eine dunkelhaarige Frau mit tief liegenden Augen davorstehen, doch sie konnte nicht innehalten. Robert packte sie und schob sie durch das Portal.
    Zu Tausenden fielen die Einherier, als der Fenriswolf heranstampfte. Im Gletscher prangte ein riesiges Loch, durch das er sich den Weg nach draußen erkämpft hatte, und nichts konnte sich der Bestie mit den gelb glühenden Augen in den Weg stellen.
    Jedes Mal, wenn der Wolf sich schüttelte, schossen Dutzende Sichelpfeile aus seinem Fell, gingen wie funkelnder Sprühregen nieder und trafen tödlich. Auf einen Schlag fielen hundert Krieger im Umkreis um das Untier, gefällt und durchbohrt, während Fenrir den nächsten Schritt setzte. Sein riesiger Schädel bewegte sich von links nach rechts und zurück, schnappte und zerfetzte, was in Reichweite seines feurig glosenden Rachens war. Sein giftiger Geifer ließ jeden, der nur von einem Tropfen getroffen wurde, durch Säure verdampfen, und aus seinen Nasenlöchern brausten Flammenwolken, die jeden verbrannten, der nicht ausweichen konnte. Seine Pfoten stampften alles nieder, und die Krallen waren lang genug, um zwei Mann gleichzeitig aufzuspießen.
    In wenigen Augenblicken waren zehnmal so viele Krieger gestorben wie in den ganzen Stunden davor; auch einige Götter fanden sich bereits unter den Opfern.
    Alle, die zuvor so erbittert gegeneinander gekämpft hatten, standen nun zusammen und gaben ihr Möglichstes – Magie, Waffen, Wurfgeschosse. Doch Fenrir schüttelte sich höchstens unwillig, was den nächsten tödlichen Schauer auslöste.
    Auf sein drittes Heulen folgte das stärkste Beben, und eine Feuerwalze raste von dem Vulkan herab, auf Odins Haus zu.
    David, Rian und die anderen standen dem Eingang noch zu nah, um ihr entgehen zu können, obwohl Odin bereits auf sie zurannte und auch der Getreue soeben eintraf, um gemeinsam mit dem Gott einen schützenden Bann zu formen.
    Fanmór und Bandorchu befanden sich weit vorn beim Wolf und unerreichbar.
    Pirx stieß einen schrillen Schrei aus, als die Feuerwalze heran war – und plötzlich bildete sich eine blau irisierende Schutzglocke um sie alle. Die Flammen rasten über sie hinweg, brachen sich an der Wand und schlugen in der Halle ein.
    Julia stieß ein hysterisches Lachen aus. Sie waren gerade noch einmal davongekommen! »Das war aber sehr knapp!«, rief sie Morgana entgegen, die soeben herabschwebte.
    »Noch in der Zeit«, versetzte die Königin von Luft und Dunkelheit und landete bei ihnen. »Auch meine Anwesenheit ist hier erforderlich.«
    »Sie wird dankbar angenommen!«, sagte Odin.
    Der Wolf kam den Gletscher entlang immer näher, Schneewolken stoben unter seinen Pfoten auf. Er hielt sich nahe am Vulkan, vermutlich um Kräfte daraus zu schöpfen.
    »Odin!«, brüllte er. »Stell dich deinem Schicksal! Lass mich dich verschlingen, und ich schone die Sonne und alle anderen! Ich fordere Vergeltung, für mich und meinen Vater!«
    »Ich werde gehen«, sagte der Asengott daraufhin.
    »Du wirst ihm doch wohl nicht glauben?«, spottete die Feenkönigin. »Er ist genauso verlogen wie ihr alle. Wenn er dich erst fängt, verlieren die Einherier den Mut, und er hat umso leichteres Spiel.«
    »Niemand kann ihn aufhalten«, sagte David.
    »Doch«, widersprach Julia da. »Ich.«
    Selbst der Gott sah die zierliche kleine Frau verblüfft an, die sich dem Getreuen zuwandte. »Genau das ist meine Bestimmung, deswegen ist meine Seele all die Zeit hindurch gewandert: um an diesen Punkt zu gelangen und es zu beenden. Wir werden jetzt einen neuen Handel schließen. Du lässt mich ziehen, und falls ich

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