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Eliteeinheit Luna-Port

Eliteeinheit Luna-Port

Titel: Eliteeinheit Luna-Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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GWA gehalten werden. Wir sind am Ende, meine Herren! Wir wissen nicht mehr weiter, und so haben wir kurzerhand ausgepackt. Sämtliche Besatzungsmitglieder sind tot, und die ,Tscherkinskij’ ruht auf dem Grund des Nördlichen Eismeeres. Ein amerikanischer Raumkreuzer, die ,Elphis’, unternahm den sinnlosen Versuch, unser schwerangeschlagenes Schiff vor dem endgültigen Absturz in Magnetschlepp zu nehmen. Das gelang aber nicht mehr, da die kleine Rakete kurz vor der Hilfeleistung in eine explodierende Atombombe verwandelt wurde. Bildmaterial steht zur Verfügung, da die Geschehnisse von unserer Raumstation gefilmt worden sind. Die Sache ist ganz klar, meine Herren! Sie haben mit der Katastrophe nichts zu tun, und so sind wir schließlich zu Ihnen gekommen, als wir endgültig vor der Mauer standen. Sie können mit jeder nur denkbaren Hilfeleistung rechnen. Ich bin darüber informiert worden, daß Ihnen der GWA-Chef den Fall übertragen wird. Das wäre so ziemlich alles. Zur Zeit sind europäische, amerikanische und russische Forscher dabei, einige recht seltsame Dinge zu klären. Sie sollen eingeschaltet werden.“
    Als GWA-Agenten waren wir an überraschende Neuigkeiten gewöhnt. Ich nahm die Tatsache also als gegeben hin. Jede Frage nach dem „Warum“ wäre vollkommen sinnlos gewesen.
    „Abschuß? Gleich zwei Raumschiffe auf einmal?“ warf Hannibal gedehnt ein. „Das klingt aber reichlich komisch. Sind Sie etwa der Meinung, Großasien könnte da tatkräftig mitgewirkt haben?“
    Seine Augen wurden noch kälter.
    „Wenn wir das wüßten!“
    „Wie weit sind Ihre Nachforschungen gediehen?“
    „Noch keine genauen Ergebnisse. Vielleicht hat man die Überreste der ,Tscherkinskij’ inzwischen gehoben. Sie ist nördlich von Sewernaja Semlja auf etwa 85 Grad nördlicher Breite ins Meer gestürzt. Sie wissen, daß wir dort das schwere Packeis zu überwinden haben. Es ist ein Wunder, daß der Raumer nicht verglüht ist. Das Triebwerk arbeitete nur noch stoßweise. Mich persönlich würde es interessieren, mit welchen Waffen das Schiff angegriffen wurde. Alles andere muß ich Ihnen und den Männern unserer eigenen Abwehr überlassen. Wenn Sie jedoch eine wirkungsvolle Hilfeleistung brauchen, dann können Sie ruhig nach Oberst Twerskoja fragen. Ich habe unbegrenzte Vollmachten erhalten, und die stehen Ihnen zur Verfügung.“
    „Weshalb sind Sie an der Aufklärung so stark interessiert?“ fragte ich weiter. „Persönliche Gründe?“
    „Der Kommandant der ,Tscherkinskij’ war mein Sohn“, erklärte er leise. „Außerdem bin ich der militärische Chef des Marsprojektes. Ich habe Sie persönlich abgeholt, da ich gerne wissen wollte, welchen Männern der GWA-Chef den Auftrag übergeben würde. Machen Sie sich jetzt bitte fertig, wir setzen gleich zur Landung an.“
    Das war alles, was uns Oberst Twerskoja über den Fall mitteilte. Weder er noch ich hatten zu der Zeit eine Ahnung gehabt, was inzwischen alles vorgefallen war. Das große Räderwerk der GWA lief auf allerhöchsten Touren, und dazu kam noch die gut funktionierende Maschinerie der russischen Abwehr. Auf den Mondstützpunkten der Großmächte war die Hölle los, und so tappten wir armen Kreaturen in Geschehnisse hinein, die uns augenblicklich noch vollkommen schleierhaft waren.
     
4. Kapitel
     
    Man sah Uniformen, Kombinationen in allen Farbtönungen und dazwischen unauffällig gekleidete Männer mit maskenhaft wirkenden Gesichtern. Es waren auch Masken, nur mußte man ganz genau hinblicken, um es bemerken zu können. Es war erstaunlich, wie lebensecht die Folien waren.
    Ehe ich den Hubschrauber verlassen durfte, der uns von dem Landefeld des Bombers zu dem Absturzort der „Tscherkinskij“ brachte, erhielt ich einen Befehl über das Armband-Funksprechgerät. Die knurrige Stimme war unverkennbar, und der Tonfall ließ an Schärfe nichts zu wünschen übrig.
    Obwohl ich ein „ausgeliehenes“ Gesicht hatte, wurde mir befohlen, die übliche Dienstmaske zu tragen. Das galt auch für Hannibal.
    Dann landeten wir auf dem Hubschrauberdeck eines atomgetriebenen Eisbrechers. Schwerbewaffnete Männer in grünlichen Uniformen brachten uns nach unten. Es sah ganz so aus, als wären die Decks des mächtigen Schiffes in ein Hauptquartier verwandelt worden. Dafür sprach auch die Anwesenheit des Alten. Normalerweise war er nur in den Hochbauten der GWA zu finden, es sei denn, es lag ein besonderer Fall vor.
    Vor einem breiten Stahlschott standen wieder Posten. Der

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