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Eliteeinheit Luna-Port

Eliteeinheit Luna-Port

Titel: Eliteeinheit Luna-Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mit ihm vergingen die Wachen.
    Längst waren wir zurückgesprungen.
    Vor uns war wabernde Glut. Meine Haare verschwanden, und echte Brandwunden entstanden auf meinem Gesicht.
    Wir liefen wie die Wahnsinnigen. Unsere bereitliegenden Raumanzüge waren kochende Plastikblasen, und die fürchterliche Hitze ließ unsere Gesichter zu einer einzigen Wunde werden.
    Ich warf den Kleinen förmlich in die enge Mannschaftsschleuse.
    „Da hängen Raumanzüge. Anlegen!“ schrie ich ihm zu. Dann war ich wieder draußen und lag flach auf dem Boden. Die tödliche Mündung wies auf den breiten Stollen, und dann berührte mein Daumen den gelben Knopf.
    Urweltlich tobend schoß die freiwerdende Energie aus der Strahlenmündung. Ich richtete die röhrenden und die Luft erhitzenden Gewalten auf das Gestein über der Stollenwand, und schon begann dort der Lavastrom zu fließen.
    Dann wurde es allerhöchste Zeit. Ich hatte schwerste Verbrennungen, als ich endlich in der Schleuse war und das Innenschott schloß. Sofort ließ die grauenhafte Hitze nach, aber ich hatte die Gewißheit, daß im Laufe der nächsten Stunden niemand mehr die Hauptschleuse betreten konnte. Vielleicht hatte sie noch andere Ausgänge. Wir waren hier jedenfalls in Sicherheit.
    Hannibal lag besinnungslos am Boden. Ihn hatte es schlimmer erwischt.
    Ich fetzte das angeschmorte und butterweich gewordene Material der Kombination vom Bein. Ich fühlte, daß ich nicht mehr die Kraft haben würde, in einen schweren Raumanzug zu klettern.
    Dafür begann ich im Klartext zu morsen. Dreimal Eliteeinheit Luna-Port. Das war für TS-19 die allerhöchste Alarmstufe und zugleich Einsatzbefehl.
    „Wir sind in der kleinen Schleuse rechts des Haupteinganges. Kommen Sie schnell. Sprengen Sie die Felswand direkt hinter dem Transporter. Dahinter liegen die getarnten Haupttore. General Twerskoja erschossen.“
    Mehr brachte ich nicht in die Taste. Die grauenhaften Schmerzen warfen mich um, und mein letzter Eindruck war das schwere Stöhnen des Kleinen.
     
    *
     
    Ich sah noch schlimmer aus als bei den Narben-Aufpflanzungen im Hauptquartier. Wir lagen in der Spezialklinik der GWA, und da erfuhren wir erst, daß man uns 36 Stunden lang in einem künstlichen Schlaf gehalten hatte.
    Die Kämpfe in der unterlunaren Marssiedlung hatten länger als 24 Stunden gedauert, da die unersetzlichen Geräte nicht durch hochwirksame Waffen zerstört werden durften. Mehr als 50 qualifizierte Wissenschaftler waren gefunden und verhaftet worden. Darunter auch Professor Abdil Tarstu. Als ich wieder lallen konnte, war er zehn Minuten später ein freier Mann mit dem Verdienstkreuz auf der Brust.
    In Moskau tobte ein vollkommen unschuldiger Marschall, der mich nur deshalb gefilmt hatte, weil er seinem Geheimdienst einen Gefallen tun wollte. Ansonsten hatte er mit der ganzen Sache nichts zu tun. Er hatte gedacht, vielleicht wäre es gut. wenn man wenigstens einen von diesen gefährlichen Brüdern genauer kennen würde.
    Hannibal lachte krampfhaft, und ich mußte mich beherrschen, um nicht in wilde Flüche auszubrechen. Der arme Kerl tat mir leid. Gorsskij hatte ihn praktisch schon vor dem Exekutionskommando stehen.
    Zur Zeit war eine internationale wissenschaftliche Delegation dabei, die riesenhafte Siedlung zu besichtigen.
    Unsere GWA-Einsatztruppe hatte in Luna-Port schwere Gefechte geführt. Mehr als 200 Mann der 1000 Mann starken Garde waren schon verseucht.
    Im Space-Department war ein Staatssekretär verhaftet worden. Er wollte die Angelegenheit Heike Wulfson in der Tat vertuschen. Da er einen Empfänger im Gehirn hatte, war er an Horam ausgeliefert worden. Das war es, was ich immer in Bruchstücken erfahren hatte. Jetzt stand der Alte in unserem gemeinsamen Krankenzimmer und fragte.
    Unsere Erfahrungen mit der Strahlwaffe wollte er haargenau auseinandergesetzt haben. Er ging erst, als der Zwerg heimlich auf die Rufklingel drückte und zwei wütende Mediziner ins Zimmer kamen. Sie drängten ihn förmlich hinaus.
    „Der hat Nerven, eh?“
    Hannibal zeigte mir sein verklebtes Gesicht. Von Narben war nichts zu sehen, und bei mir erst recht nicht. Die Mediziner garantierten für eine hundertprozentige Heilung, nur kamen alle Augenblicke die Radiologen an. Sie tasteten immer wieder unsere Körper ab und konnten es einfach nicht fassen, daß wir nicht radioaktiv verseucht waren. Nun, diese marsianischen Waffen schienen von einer harten Strahlung niemals etwas gehört zu haben. Den Rummel in den Labors hätte ich

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