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Eliteeinheit Luna-Port

Eliteeinheit Luna-Port

Titel: Eliteeinheit Luna-Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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halbrunde Helm hing zurückgeklappt in den eingerissenen Schulterscharnieren, aber die Atemmaske saß noch über Mund und Nase.
    Sein Gesicht lag halb im Schnee und Hunderttausende von feinen Eiskristallen peitschten in seine bläulich verfrorene Haut. Die linke Hüfte schien schwer angekratzt zu sein. Dort war sogar das widerstandsfähige Material der Höhenbekleidung zerrissen.
    Ich watete hastig nach vorn, und mein MSK drohte noch immer. Das änderte sich aber sofort, als der Gammazähler an meinem Handgelenk zu ticken begann.
    Das Geräusch war im Heulen des Windes kaum zu hören, doch dafür sprach die rhythmisch aufzuckende Kontrolllampe eine deutliche Sprache. Dieser Mann hatte garantiert eine gehörige Gammadosis abbekommen, und wenn er nicht innerhalb von fünf Minuten die Absorberspritzen in die Blutbahn bekam, mußte er rettungslos verloren sein.
    Die in der Schneemauer kaum sichtbare Maschine strahlte noch sehr viel härter. Für mich wurde es jetzt schon wieder Zeit, aus dieser gefährlichen Nachbarschaft zu entrinnen. Dann sah ich plötzlich in seine Augen. Sie waren hell und klar, keineswegs vergleichbar mit denen eines Asiaten. Sein Körper mußte bereits so steif sein wie ein Brett. Als ich seinen verrenkten Arm unter dem Leib hervorziehen wollte, schüttelte er den Kopf. Er wußte, daß seine Stunde gekommen war.
    Meine Waffe flog über die Schulter, wo der Lauf knallend gegen den Plastikbehälter mit meinem Turbinentreibstoff schlug. Indessen sich mein Ohr der Atemmaske näherte, erkannte ich endlich das schmale, markante Gesicht.
    „Captain Holmar!“ rief ich erregt.
    Ich riß den steifen Körper hoch und bettete ihn in meine Arme. Der Gammazähler tickte stärker, und aus der aufgerissenen Hüfte des Verwundeten drang Blut. Ich mußte laut sprechen, damit er meine Worte verstehen konnte.



 
    „Nicht reden, keinen Ton. Ich bringe Sie in den Stützpunkt. Wir müssen hier schleunigst verschwinden. Sind Sie angegriffen worden?“
    Ich wollte ihn gänzlich aus dem Schnee wuchten, doch er schüttelte den Kopf.
    Ich mußte die Ohrenklappe in meiner Kopfhülle aufschnappen lassen, um seine Erklärung verstehen zu können.
    „Lassen Sie, lassen Sie nur“, kam es dumpf unter der Maske hervor.
    Von da an war ich gänzlich überzeugt, einen Boten des Hauptquartiers in den Armen zu halten. Captain Holmar hatte ich vor Beginn des letzten Einsatzes im Columbia-Atomwerk kennengelernt. Nun war er hier; im Trans-Himalaya und im Brennpunkt des Großasiatischen Staatenbundes …
    Niemals hatte er mein wahres Gesicht gesehen. Er kannte mich nur als Dr. Clint Hofart, unter welchem Namen ich den Auftrag erledigt hatte. Er hatte mich nach Ostasien geführt, und seit dieser Zeit hatte es noch keine Rückkehr gegeben. Wir wußten sehr genau, daß zwei chinesische Spezialdivisionen mit modernsten Hilfsmitteln zur Suche angesetzt worden waren. Das von uns zerstörte Kangdikar-Atomwerk lag nur knapp fünfzig Meilen in gerader Luftlinie entfernt.
    „Nicht wegbringen, es ist vorbei“, stöhnte er weiter. „Mein Reaktor ist angebrochen worden. Sie sind Dr. Hofart, angeblich. Sagen Sie mir Ihre Codenummer und Ihren Rang. Desgleichen den Namen Ihres geheimen Stützpunktes mit genauer Höhenangabe in Fuß. Befehl, Sir. Ich muß erst danach fragen. Machen Sie schnell.“
    Ich hatte viele Männer sterben sehen; vertraute Kollegen und wildfremde Leute. Der Captain gehörte zu denen, die bei einer Auftragserteilung durch die allmächtige GWA nicht lange nach dem Sinn fragten. Er wußte, daß er rettungslos verloren war. Mir blieb keine andere Wahl, als seine Nachrichten an Ort und Stelle zu empfangen. Es wäre auch sehr fraglich gewesen, ob mein Einmann-Rotor in dieser dünnen Höhenluft zwei schwere Körper getragen hätte.
    So begann ich hastig das zu erklären, was er von mir wissen wollte.
    „Meine Codenummer ist HC-9. Major innerhalb der Geheimen Wissenschaftlichen Abwehr, abgestellt zur besonderen Verwendung. Stützpunkt ,Dattelpalme’, 9720 Fuß über dem Meeresspiegel. Wir haben uns im Columbia-Atomwerk gesehen. Sie haben mich mit dem neuen Raumjäger vertraut gemacht. Zufrieden?“
    „Völlig, Sir“, kam die matte Antwort.
    „Ihr Auftrag, Captain!“ drängte ich so gnadenlos, wie ich es in dieser Situation sein mußte.
    „Filmspule, in meiner linken Außentasche“, röchelte er kaum verständlich. „Neuer Code für die nächsten vierzehn Tage. Sie erhalten verschlüsselte Nachrichten. Sollte nach der

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