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Ella auf Klassenfahrt

Ella auf Klassenfahrt

Titel: Ella auf Klassenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Parvela
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weitesten auf den See hinaus. Hannas Skier wurden Zweite. Alle anderen Skier stießen irgendwann zusammen und lagen zum Schluss auf einem großen Haufen nicht weit vom Ufer auf dem See. Wir fanden alle, dass der Haufen aussah wie der große Holzstapel, der an Mittsommer angezündet wird.
    Wir waren ganz schön verschwitzt, bis wir die Skier wieder den Hang hinaufgeschleppt hatten. Aber am meisten schwitzte der Lehrer. Seine Skier waren bis fast in die Mitte des Sees geschlittert, und er musste sich durch den Tiefschnee kämpfen, um sie zurückzuholen. Langlaufen war ein anstrengender Sport, das stand fest. Der Lehrer war schon erschöpft, obwohl wir noch nicht mal richtig angefangen hatten.
    »Regel Nummer eins«, schnaufte er. »Auf Hügeln und an Hängen niemals die Skier in den Schnee legen. Sie können nämlich runterrutschen.«
    Danach erklärte uns der Lehrer, wie man seine Skischuhe an den Skiern festmacht. Es hörte sich ganz einfach an: Man musste nur den Schuh auf die Bindung stellen und drücken, bis man ein Klicken hörte.
    Während der Lehrer seine Schuhe an seinen Skiern festmachte, machten wir unsere Schuhe an unseren Skiern fest.
    »Fertig«, sagte der Lehrer.
    Da sahen wir, dass der Lehrer seine Füße in den Schuhen hatte, und wunderten uns. Wir hatten unsere Schuhe nämlich ausgezogen und sie ohne Füße an den Skiern festgemacht. Dass die Füße in den Schuhen drin sein sollten, hatte der Lehrer nicht gesagt.
    »Das muss alles nur ein Alptraum sein«, stöhnte der Lehrer und schlug die Hände vor die Augen.
    Das hätte er lieber nicht tun sollen, denn dazu musste er die Skistöcke loslassen, und als er die Skistöcke losließ, rutschte er rückwärts den Hang hinunter.
    Wir waren überrascht, aber trotzdem waren wir schneller als beim ersten Mal: Wir ließen unsere Skier fast zur selben Zeit den Hang hinuntersausen.

    Timos Skier und Skischuhe gewannen. Tiinas wurden Zweite und Mikas Dritte. Der Lehrer stürzte schon auf halber Strecke und wurde Letzter. Es hätte nicht viel gefehlt, und er wäre uns ganz verloren gegangen. Er war nämlich kaum zu sehen, so tief steckte er in einem Schneehaufen fest. Zum Glück schauten oben noch die Skispitzen heraus, sodass die Frau des Lehrers wusste, wo sie ihn ausgraben musste.
    Danach gingen wir schnell nach drinnen, um uns aufzuwärmen. Unsere Füße waren auf einmal eiskalt.
    Trotzdem fanden wir alle, dass Skilaufen unheimlich Spaß machte.
    Als später der Weihnachtsmann zurückkam, wunderte er sich nicht schlecht, dass er uns im Haus fand, wo er unsere Skier und Skischuhe gerade noch auf dem See gesehen hatte.
    »Habt ihr denn schon genug?«, fragte er den Lehrer.
    Aber der Lehrer antwortete ihm nicht. Er legte mehr Holz in den Kamin und schwieg. Es waren flache Holzstücke, die er ins Feuer schob, und auf zweien waren fünf Ringe und das Wort »Olympia« zu sehen.
    »Die guten Skier!«, seufzte der Weihnachtsmann und schüttelte traurig den Kopf.
    Der Lehrer sagte nichts.

11
    Nach dem Mittagessen ging der Weihnachtsmann seinen Mittagsschlaf halten und der Lehrer wahrscheinlich seinen Tunnel graben. Jetzt konnte ich den Jungs endlich erklären, was hier eigentlich vor sich ging.
    »Der Lehrer hat uns absichtlich hierher gebracht. Er hat uns dem Weihnachtsmann als Wichtel verkauft. Wir bleiben klein, aber wir werden tausend Jahre alt«, erklärte ich.
    »Und uns allen wächst ein Bart«, sagte Hanna.
    »Klasse«, sagte Timo.
    »Find ich okay«, sagte der Rambo.
    »Mir wächst bestimmt keiner«, schmollte Mika.
    »Mit Schnurbart und allem?«, fragte Pekka.
    »Ihr habt das Problem nicht verstanden«, sagte Hanna. »Uns Mädchen wächst auch ein Bart.«
    »Klasse«, sagte Timo.
    »Find ich okay«, sagte der Rambo.
    »Eure werden bestimmt länger als meiner«, schmollte Mika.
    »Und ihr kriegt auch welche mit Schnurrbart?«, fragte Pekka.
    »Kapiert ihr immer noch nicht? Wir bleiben hier und dürfen nie wieder zurück nach Hause, außer vielleicht an Weihnachten, um in die Fenster zu schauen«, versuchte ich den Jungs zu erklären.
    »Klasse«, sagte Timo.
    »Find ich okay«, sagte der Rambo.
    »Ich bin bestimmt zu klein, um in die Fenster zu schauen«, schmollte Mika.
    »Ob der Weihnachtsmann uns wohl dafür bezahlt?«, fragte Pekka.
    »Ich geb’s auf«, sagte ich.
    »Das war’s dann wohl«, seufzte Hanna. »Warten wir also, bis sie uns die Wichtelsachen anziehen und fröhliche Wichtellieder singen lassen.«
    »Wichtellieder?«, sagte Timo

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