Elton John - Bego, M: Elton John
sorgen, arbeitete Cher wie immer mit ihrem Kostümdesigner Bob Mackie zusammen.
Elton mochte ja gerade nicht in der besten Verfassung sein, aber diese Sendung war eine äußerst gute Gelegenheit, um sich zu präsentieren. Die Quoten der Sendung vom 16. Februar 1975 waren hervorragend, und die Tatsache, dass Eltons Platten sich in den USA gerade wie warme Semmeln verkauften, trug sicherlich mit dazu bei. Am 29. Januar 1975 hatte der Verband der amerikanischen Schallplattenindustrie, RIAA, Eltons Single „Lucy In The Sky With Diamonds“ nach einer Million verkaufter Exemplare mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Am 1. Februar 1975 verlieh der britische Phono-Verband BPI den Alben Elton John: Greatest Hits und Goodbye Yellow Brick Road Platin.
Elton lernte bei Chers Show Bob Mackie kennen, der ihm eigens für die Sendung passende Kleidung entwarf. Es war der Beginn seiner Zusammenarbeit mit Mackie, der im Verlauf von Eltons späterer Karriere für die unglaublichsten Kostüme verantwortlich sein sollte.
Mackie: „Je nach der Anzahl der Kostüme gab Cher für ihre wöchentliche Sendung zwischen drei- und zehntausend Dollar aus. Für das Special mit Elton John und Bette Midler belief sich die Rechnung hingegen auf dreißigtausend.“ (8)
Cher war von den Ergebnissen begeistert. Vor der Ausstrahlung der Sendung verkündete sie: „Der Look ist total heiß! Daran ist nichts Ruhiges oder Entspanntes, es ist einfach nur heiß und wird die Leute total umhauen.“ (9) Und damit sprach sie nur vom Bühnenaufbau und den Kostümen!
In der Sendung präsentierte Elton seine jüngste Single „Lucy In The Sky With Diamonds“, diesmal allein. Er trug einen eigentümlichen Hut, der nach Robin Hood im Raumfahrtzeitalter aussah und dementsprechend nicht waldgrün war, sondern aus Silberlamee bestand. Dazu hatte er sich einen riesigen Kragen umgebunden, der ihn wie den Großmeister eines Zaubererordens wirken ließ – wie eine Mischung aus dem Zauberlehrling und LaBelle vom Mars. Bei der Sendung wurde er einmal mit einem Fischaugenobjektiv gefilmt, und durch einen zusätzlichen Kaleidoskopeffekt drehten sich fünf Elton Johns um das eine Bild in der Mitte. An anderer Stelle sang Elton in eher konventioneller Kleidung zusammen mit Cher eine Version von „Bennie & The Jets“ im Duett.
Während der Show kamen die Stars der Sendung – Elton, Bette, Flip und Cher – zudem zu einem Medley aktueller Charthits zusammen und sangen „Mockingbird“, „Proud Mary“, „Ain’t No Mountain High Enough“ und „Never Can Say Goodbye“. Elton saß dabei an den Tasten eines voll verspiegelten Flügels und trug einen weißen Smoking voller silberner kleiner Glitzerbälle. Auf seinem Kopf thronte ein übergroßer Zylinder, der mit Silber verziert war. Bette trug ein weit ausgeschnittenes, weißes Kleid, dessen passend mit Silber abgesetzter Rock beinahe bis zu ihrem Schoß geschlitzt war. Cher ließ ihr damals noch hüftlanges Haar zur linken Seite hinabhängen, und ihr eng anliegendes Kleid war ebenfalls hoch geschlitzt und zeigte sehr viel Bein. Flip Wilson schritt in einem weißen, silberbestickten Anzug ans Mikrofon und übernahm den gesprochenen Teil von „Ain’t No Mountain High Enough“. Tatsächlich bildeten Bob Mackies Kostüme einen ebenso wesentlichen Teil der Show wie jedes andere Element.
In seiner Kritik der Sendung schrieb das Nachrichtenmagazin Newsweek : „So viel Glitter und Flitter war im Fernsehen nicht mehr zu sehen, seit NBC eine Sondersendung über Liberaces Kleiderschrank brachte.“ (10)
Die Show war ein solcher Hit und Elton in dieser Mischung aus Musik und Comedy derart überzeugend, dass sich ein Gedanke förmlich aufdrängte: Für jemanden, der seine Musik mit so viel Theatralik präsentierte, musste Las Vegas doch eine optimale Bühne bieten. „Die Leute sagen mir immer: ‚Der nächste logische Schritt für dich ist Las Vegas‘“, berichtete Elton. „Und mir geht dann durch den Kopf: ‚Oh Gott, kapiert ihr es denn gar nicht? Bei mir geht es doch stets darum, dass ich dieses ganze Vegas-Zeug hasse.‘ Das Funkeln und Glitzern ist doch mit einem Augenzwinkern zu nehmen, es ist lustig gemeint. Ich hasse Las Vegas.“ (11)
Als er in einem Interview mit dem Melody Maker wieder einmal nach seinem Liebesleben gefragt wurde, drückte er sich um eine Antwort: „Frauen faszinieren mich, weil es so viel schwerer ist, sie wirklich kennen zu lernen. Frauen sind so durcheinander, so wenig
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