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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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strukturiert, und das finde ich faszinierend. Wenn eine Frau unter den Einfluss der falschen Leute gerät, dann kann sie das völlig ruinieren. Mir fällt keine Künstlerin ein, die den Eindruck vermittelt, in sich zu ruhen und wirklich selbstsicher zu sein. Über Frauen kann man so viel mehr herausfinden als über Männer.“ (12)
    Auf die ganz direkte Frage hin, ob er sich nach einer Frau in seinem Leben sehnte, erwiderte er: „Ja, natürlich. Für mich ist es irgendwie leichter, in den USA eine Lady kennen zu lernen. Die Engländerinnen bauen so viele Barrieren auf. Die Amerikanerinnen sind sehr offen und direkt, und das hilft mir, das Eis zu brechen. Ich bin überhaupt nicht der Typ, der auf andere zugeht, sondern eher schüchtern, und ich brauche jemanden, der mir entgegenkommt.“ (13)
    Inzwischen hatte Rocket Records seine ersten echten Hits in den Single- und Albumcharts verzeichnen können. 1975 erschien Neil Sedakas Album The Hungry Years , das in den USA bis auf Platz 16 kam und mit Gold ausgezeichnet wurde. Es enthielt zudem die Single „Bad Blood“, die aus der Feder von Elton und Bernie stammte, und bei der Elton im Hintergrund deutlich hinter Neils Leadgesang zu hören war. Als der Song in den USA auf Platz 1 kam, brachte er Sedaka und Rocket endlich auf Siegeskurs.
    Sedaka hatte für The Hungry Years auch seinen alten Hit „Breaking Up Is Hard To Do“ neu aufgenommen, und diese Single erreichte in den USA Platz 8. Damit war Neil der erste Künstler in der Geschichte der amerikanischen Charts, dem es gelungen war, mit ein und demselben Song zweimal in die Top Ten zu kommen – wenn auch in verschiedenen Jahrzehnten.
    Im März 1974 kam die Verfilmung der Rockoper Tommy in die Kinos. Neben Elton spielten Ann-Margret, Jack Nicholson, Oliver Reed, Tina Turner, Eric Clapton, Arthur Brown und natürlich The Who mit – Pete Townshend, John Entwhistle, Keith Moon und Roger Daltrey, der die Titelrolle des taubstummen und blinden Jungen übernahm.
    Eric Clapton war als Rock-Guru in einer Kirchenszene zu sehen, in der eine Gemeinde Heilsuchender eine überlebensgroße Statue von Marilyn Monroe anbetet. In der letzten Sequenz taucht statt Clapton in seiner Rolle plötzlich Arthur Brown auf, der sein Erscheinen wie folgt erklärte: „Als der Schluss dieser Szene gedreht werden sollte, war Eric drogenmäßig viel zu fertig, um am Set zu erscheinen, und deswegen holte man mich. Es ist nur ein kurzer Moment, aber ich bin ganz deutlich im Film zu sehen.“ (14)
    Eltons Auftritt als Pinball Wizard war im Grunde ein ausgeklügeltes Musikvideo von gleicher Länge wie der Song. Dennoch war es für ihn eine große Rolle. Mit seinen weißen Hosen, den roten Hosenträgern, einem schimmernd blaugrünen Hemd und der typisch ausgeflippten Brille war er die perfekte Besetzung für den verzogenen Flipperkönig. Regisseur Ken Russell stand bereits damals in dem Ruf, grell übertriebene, schräge Filme zu drehen, und die eigentümliche Geschichte des behinderten Tommy, der ungewollt zum Messias wird, war sicherlich ein gutes Beispiel dafür.
    Die Gala-Premiere für Tommy war ebenfalls eine einzigartige Veranstaltung. Elton, Tina, Pete Townshend und Ann-Margret waren dort, außerdem Andy Warhol, Anthony Perkins und weitere sieben­hundert Gäste. Man traf sich in einem Zwischengeschoss der U-Bahnstation an der 57th Street in New York. Es war ein einzigartiges Ereignis. Am Anfang des abgesperrten Partybereichs wartete eine über zwei Meter lange Skulptur aus Gemüse auf die Gäste: Aus Brokkoli, Blumenkohl, Radieschen und über dreitausend roten Tomaten war der Schriftzug Tommy gebastelt worden.
    Beim Catering hatte man sich allerdings nicht an Rohkost gehalten, sondern servierte exotische Meeresfrüchte, darunter sechshundert Austern aus Virginia, fünf Hummer von je fünfzehn Kilo aus Neuschottland, fünfundzwanzig Kilo Tintenfisch von den Bahamas und zehn Kilo Königskrabben aus Alaska. Für die Fleischfreunde gab es fünfzig Kilo Roastbeef aus Omaha. Elton war jedoch in erster Linie nicht vom Essen begeistert, sondern von der Tatsache, dass die Party in einem U-Bahnhof von Manhattan stattfand. „Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Angst gehabt“, behauptete er anschließend. (15) Er schaffte es trotzdem, einen energiegeladenen Tanz mit Ann-Margret auf die Bretter zu legen und musste zahlreiche Autogramme für die anwesenden Fans schreiben.
    Tommy war damals der verrückteste Rockfilm seiner Zeit, und für Eltons

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