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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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England ist Sgt. Pepper ein beinahe heiliges Album – kein anderes ist je so hoch gelobt worden. Es ist sozusagen wie die Bibel. Von daher kannten es natürlich alle Musikhörer – auch die jüngeren Leute, die zu meinen Konzerten kommen. Aber in den USA sah es ja ganz anders aus. Die Leute sind ausgeflippt, wenn ich ‚Lucy‘ anspielte, dabei hatten manche Zuschauer den Titel vorher noch nie gehört. Und das hat mich wirklich umgehauen – die Vorstellung, dass da eine ganz neue Generation Musikfans heranwächst.“ (59) Angeschoben durch den Erfolg von „Lucy In The Sky With Diamonds“ verkaufte sich das Album Elton John: Greatest Hits weltweit über zwölf Millionen Mal.
    Die Weihnachtskonzerte in London hatten Elton im Vorjahr so viel Spaß gemacht, dass er im Dezember 1974 erneut einige Gigs ansetzte, die für die britische Musiksendung Old Grey Whistle Test mitgeschnitten und an den Feiertagen ausgestrahlt wurden. Elton eröffnete die Shows mit einem besonderen Gag: Eine lebensgroße Puppe, die mit Plateauschuhen, Sonnenbrille und Hut als Elton John ausstaffiert worden war, wurde mit einem Kabel von der Decke der Halle herabgelassen, schwebte an den Rängen herab und landete auf der Bühne. Dort wurde sie schnell in den Kulissen verborgen, während der echte Elton John in derselben Kleidung auftrat und so den Eindruck vermittelte, er sei gerade wundersamerweise von den Rängen hinabgeflogen. Der Trick funktionierte hervorragend, außer an einem Abend, als sich die Hosen der Puppe an einer Scheinwerferaufhängung verfingen und dem falschen Elton heruntergerutscht waren, als er endlich auf der Bühne gelandet war.
    Im Melody Maker fand Chris Welch nur lobende Worte für Elton. Über die Weihnachtskonzerte im Hammersmith Odeon schrieb er: „Eltons Band ist zu einer wunderbaren Einheit verschmolzen, und durch die vielen Tourneemonate in Amerika hat sie eine unglaubliche Professionalität erlangt. Abgesehen von der Show, den Kostümen und den Spezialeffekten war es aber immer noch Elton selbst, der den größten Eindruck hinterließ, indem er den großen Umfang seiner Stimme und seinen unaufdringlichen Stil nutzte, um eine ganze Skala heraus­ragender Songs zu präsentieren. Es gibt nur wenige Rocksänger, die auf diese Art langfristig die Aufmerksamkeit der Hörer an sich fesseln können oder die einem derart anspruchsvollen Material gewachsen wären, ohne auf vokaltechnische Spielereien zurückgreifen zu müssen.“ (60)
    Es war eine überwältigende Show, ganz so, wie Elton es sich auch erhofft hatte. Vor allem aber war die Interaktion zwischen ihm und seiner Band live und im Studio auf ihrem Höhepunkt. Eltons Band wurde als integraler Teil seiner Auftritte betrachtet, und die Namen und Fotos der Musiker fanden sich auf den Innenhüllen seiner Schallplattencover. Elton John zeigte sich in dieser Hinsicht ausgesprochen großzügig – noch.
    Ein neues Jahr stand vor der Tür, und Elton erklärte überraschenderweise, er sei nun reif für einen Imagewechsel. Er fürchtete, zu vorhersehbar zu werden. Und wie wollte er das ändern? „Ich werde aufhören, Klavier zu spielen“, behauptete er. „Ich werde einen echten Rock’n’Roll-Selbstmord auf die Bretter legen, meine Nudel rausholen und in die erste Reihe pinkeln, bloß, um mein altes, abgestandenes Image loszuwerden.“ (61) Mit einer solchen Aktion wäre ihm das sicherlich gelungen.
    Der Schlüssel zu Eltons Erfolg lag auch in seinen ausgefeilten Tournee-Produktionen, bei denen er seine zahllosen Hits optisch immer wieder beeindruckend umsetzte.
    (Retna Photos/Michael Putland)
    Der junge Elton wünschte sich stets, sein schüchternes Ich hinter sich zu lassen und zum überlebensgroßen Star zu werden – das ist ihm heute längst gelungen.
    (Retna Photos/Robb D. Cohen)
    Eltons Idole am Klavier hießen Liberace, Little Richard und Jerry Lee Lewis, die nicht nur mit der Musik, sondern auch mit ausgefallener Show bestachen. Schließlich wurde Elton selbst einer der schillerndsten und verrücktesten Pianisten aller Zeiten.
    (Retna Photos/Michael Putland)

In der griechischen Mythologie ist von dem Erfinder Daedalus die Rede, der davon träumte, fliegen zu können, und der für sich und seinen Sohn Ikarus ein paar Flügel konstruierte. Diese Flügel bestanden aus Vogelfedern, die mit Wachs zusammengehalten wurden. Auf ihrem ersten Flug war Ikarus vom Erlebnis des Fliegens und Dahinsegelns so überwältigt, dass er die Warnungen seines Vaters in den Wind

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