Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)
alles vom Tisch haben, wenn er Flitterwochen machte.
Sie hatte ihn gebeten, nicht länger als eine Woche zu verreisen, weil sie nicht lange von ihren Töchtern getrennt sein wollte. Zu ihrer Überraschung hatte Leiandros widerspruchslos zugestimmt. Noch überraschter war sie, als sie feststellte, wie viele Hochzeitsvorbereitungen er bereits getroffen hatte – noch bevor sie überhaupt nach Griechenland gekommen war.
Er war, wie sie immer wieder feststellte, ein außergewöhnlicher Mann, denn er wusste offensichtlich sogar, wie man eine Traumhochzeit ausrichtete. Das Kleid, das er für sie aussuchte, war laut Eva und Nyssa schön genug für eine Prinzessin. Als Savannah es zu Hause anprobierte und den schlichten weißen Schleier im Haar befestigte, war sogar Baptista hingerissen und klatschte Beifall.
Leiandros besorgte Magnolien und zart duftende Gardenien, Savannahs Lieblingsblumen, die zusätzlich in den traditionellen griechischen Brautstrauß gebunden wurden. Ja, er versuchte so weit wie möglich, amerikanische Hochzeitsbräuche mit den griechischen zu verbinden, was sie ihm hoch anrechnete.
Sogar für die Gästeliste interessierte er sich. Es wurden zahlreiche Verwandte, Freunde und Bekannte eingeladen – und nun war sichergestellt, dass die Hochzeit im großen Rahmen stattfinden würde.
Alles lief reibungslos. Als der große Tag immer näher rückte, merkte Savannah, wie ihre Zweifel, ob sie das Richtige tat, immer geringer wurden. Stattdessen empfand sie wachsende Freude bei dem Gedanken an ein gemeinsames Leben mit Leiandros.
Am Tag der Hochzeit wachte Savannah auf, noch bevor das Hausmädchen ihr das Frühstück ins Zimmer brachte. Als sie den Kaffee trank, kamen Baptista, Eva und Nyssa zu ihr. Als Erstes öffnete Baptista die Balkontüren, und nun hörte man vom Garten her ein Lied, gesungen von einem Mann, der von einer Bouzouki und einer Fiedel musikalisch begleitet wurde.
„Was ist das denn?“ fragte Eva und setzte sich neben Savannah aufs Bett. Nyssa tat es ihr natürlich sofort nach.
„Ein griechischer Brauch“, erklärte Baptista. „Der Bräutigam lässt der Braut am Hochzeitsmorgen ein Ständchen bringen.“
Savannah war gerührt. Der Vormittag verging wie im Flug, während sie sich für die Hochzeit bereit machte. Helena und Iona kamen früh, um ihr zu helfen – und vor allem um mit ihr zu plaudern. Baptista hatte extra einen Stylisten engagiert, der nicht nur Savannah, sondern auch die drei anderen Frauen frisierte und dezent schminkte.
Schließlich zog Savannah das atemberaubend schöne Kleid aus elfenbeinfarbener Atlasseide an und fühlte sich tatsächlich wie eine Prinzessin im Märchen.
Als an die Tür geklopft wurde, öffnete Baptista diese nur einen Spaltbreit.
„Es ist Zeit“, sagte draußen jemand.
Von da an fühlte Savannah sich wie in einem wunderbaren Traum. Baptista begleitete sie vors Haus, wo die Gäste schon versammelt waren, um sich dem Hochzeitszug zur Kapelle anzuschließen. Ihr Blick suchte Leiandros, und ihr wurde warm ums Herz, als sie ihn entdeckte. Er trug einen dunklen Anzug mit elegantem Gehrock, wie es die Etikette für festliche Anlässe tagsüber vorschrieb, und sah aus wie ein Märchenprinz.
Der Hochzeitszug ging langsam zur Kapelle, vor der der Pope schon wartete, um die Ringe zu segnen. Braut und Bräutigam wurden zum Altar geführt, und die Trauung begann. Sie wurde nach griechisch-orthodoxem Ritus vollzogen, aber als Zugeständnis an Savannah hatte der Pope das Ehegelübde, wie sie es kannte, eingefügt. Nach griechischer Auffassung war eine Ehe vor allem ein seelischer Bund, kein simpler Vertrag, und deshalb wurde auf das Gelübde verzichtet.
Savannah war jedoch von Herzen froh, als Leiandros ihr tief in die Augen blickte und gelobte, ihr treu zu sein in guten wie in schlechten Zeiten, bis ans Ende ihrer Tage.
Mit bebender Stimme versprach sie anschließend, ihn zu lieben und zu ehren – für immer.
Die traditionellen Hochzeitskronen, die Leiandros extra hatte anfertigen lassen, waren so prächtig, dass Savannah der Atem stockte. Als ihr die Krone aufgesetzt wurde, fühlte sie sich tatsächlich wie eine Königin – an der Seite des Königs ihres Herzens.
Schließlich erklärte der Pope sie zu Mann und Frau – und obwohl es in Griechenland nicht Brauch war, küsste Leiandros sie hingebungsvoll.
Es war, als hätte er laut gesagt: „Jetzt gehörst du zu mir.“
Ja, das war es, was sie wollte.
11. KAPITEL
„Du warst beim
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